Full text: (Erster Band)

Dack — Dacknadel 
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Plön, he steeg (keem) em op't (to Pellw. 
Schw. FL.) D. „er stellte ihn zur Hede“, 
auch „er verprügelte ihn“; vgl. Daak 2 . he 
kreeg wat op't D. „bekam Schelte“, „Prügel“. 
— Rätsel: wat is dat, ik smiet dat rund 
(kört Wm. Lbg.) op't D., kummt lang wed- 
der dal (Woll-, Garnknäuel), ik smiet dat 
tviii (tood, swart, lang, lütt) op't D., kummt 
gel (bezw. swart, witt, kort, groot) wedder 
dal (Ei; glühende Kohle; Kohle, wenn 
Schnee auf dem Dach ist; Kalkpfeife; 
Schneeball). — Spottreim: Schosteenfgger 
(sl d.) sitt op’t D., flickt sien Jack (mit 
Rolltäbak) oder Sch. sitt op't D. un smökt 
Tabak. — Wetterregel: Lichtmissen (2. 
Febr.) kämmt de Sünn guter't D. Fehm.; 
vgl. Dag. — Aberglaube: Es bedeutet Un 
glück, wenn der Kuckuck sich auf dem 
Dache eines Hauses niederläßt (Kk.). Ab- 
geschnittene Haare muß man verbrennen, 
vergraben oder im Dachstuhl verstecken 
(Dtm.). Hellsehen am Neujahrsabend (Vor 
zeichen über dem Dach) s. bei Bettlaken 
S. 327. — Sitte: In der Neujahrsnacht schaf 
fen die jungen Leute des Dorfes Wagen, 
Pforten usw. auf das Dach. Vgl. auch das 
Schildbürgerstück von den Kisdorfern, die 
den Dorfbullen auf ein Dach zogen (Heim. 
5, 122). — 2. das Material, das zur Be 
dachung weichgedeckter Häuser gebraucht 
wird, jedoch selten als Bezeichn, für das 
„Dachstroh“ (s. Schoof), meist für „Rohr“ 
Phragmites communis Trin. (vgl. Reet, Reit, 
Dackreet, —spier), zuweilen auch für 
„Schilf“; auch das Reet (und Stroh, Pellw.), 
das zur Deichbestickung dient, wird als D. 
bezeichnet. Das Reet wird meist bei Frost 
mit der Sense (s. Dackleh) geschnitten, zu 
Garben gebunden und gehockt, später ge 
hechelt und zu Schoof (Garben von 1 / 2 Fuß 
Durchm.) gebunden. Der einzelne Halm des 
Rohrs (Dackstgl), an der Spitze mit einem 
Pfropf von Hollunderholz (Ellhorn) versehen, 
wird von den Knaben gern als Pfeil (Vieler) 
für den Flitzbogen (Flitzbggel) verwandt. 
Auch die Niederung, in der das Rohr wächst, 
heißt Dack (he hett sik in dat D. verstehen), 
die einzelnen Anteile der Bauern an diesen 
Niederungen Dackdeeln (vgl. Dack-schar, 
—spädjen u. Dakenkönig bei Daak 2 ). Zsstzg. 
Jesdaclc (s. d.). 
Back-aas s. —ps. — b e e s f. „Teichsimse“, 
Scirpus lacustris L.; s. S. 298. — b r e 11 n. 
Rdsbg. Dw. = —drief. — decker m. 
„Dachdecker“, s. Decker, wer op Reisen 
is (will), mutt vorwärts, sä de D., da füll 
he vun’t Dack Lbg. Übung zum Schnell 
sprechen: de D. deckt di dien Dack, dank 
den D., dat de dien Dack decken deit Kk. 
—-deef m. „fauler Maurer“. Vgl. Dagdeef. 
Auch für» „Sperling“ (Storm.), s. —lünk. 
— deel ö. S ! . Dack 2; —drief t: ui 
— d r i e w-e r (Dtm.) m. Gerät des Dach 
deckers zum Schlichten der einzelnen Reet 
lagen; s. Dack 1, Dack-brett, —schuf fei, 
—sleet, Deckstang. Die D. ist ein Brett 
von der Größe eines Ziegelsteins, das an 
seiner unteren Fläche mit etwa 50 nagelkopf 
großen Vertiefungen, an der oberen Fläche 
mit einem gekrümmten Eisendorn (zum Ein 
haken in das Dach) versehen ist; ein 3 / 4 m 
langer Stiel ist stumpfwinklig daran be 
festigt. Vgl. Dgl-drief. — d r ü p p f. 
„Dachtraufe“; s. —leck. —fast (fas), 
—farst (Oldbg.), —föst (Dtm.), —fräst (Eid.) 
f. „Dachfirst“ s. Fast. — g g w e 1 in. „der 
miti Reet gedeckte Teil des Giebels“, im 
Ggs. zu Brett- und Krgpel-ggwel. 
— h a k 'e n m. plur. Ang. == —spieren. 
— h a 1 m m. „Rohrhalm“; s. Dack 2. — h g n 
f. „Rohrhubn“ Meggerkoog. — holm m. 
„Stelle, die mit Rohr bestanden ist“ Dtm. 
18. Jh.; s. Dack 2. —huus n. „mit Reet 
oder Stroh gedecktes Haus“; Ggs. Vannen- 
huus. — kruut n. „Hauslauch“, Semper- 
vivum. Storm.; vgl. —look, Huuslook, Ge- 
witterkruut. — k ü 1 f. „breitblätteriger 
Rohrkolben“, Typha latifolia L. Wh. 
— lahm adj. dat Huus is d. „die Bel 
dachung ist 'morsch und schlecht“ Ndtm. Ang. 
— 1 a 11 f. „Latte, die auf den Dachsparren 
befestigt Wird“; s. Dack 1. — leck f. 
„Dachtraufe“, die Stelle, wo es vom Dach 
tropft (s. —drüpp), nicht immer dass, wie 
—ps (s. d. u. Leck), he hett to lang ünner 
de D. stalin „hat sich erkältet“, auch „er ist 
kahlköpfig“. — 1 e d d e r f. „die Leiter, auf 
der dem Decker das Material zugetragen 
wird“. — leh f. „Sense zum Reetmähen“; 
s. —snieden. —look m. „Hauslauch“, 
Sempervivum tectorum L.; vgl. —kruut. 
— luuk f. „Dachluke“, befindet sich meist 
im Krgpelggwel. — lünk, — lün, 
— 1 ü n n, — 1 ü n t j e, — 1 ü n i g m., eigentl. 
„Rohrsperling“, aber unterschiedslos für Haus 
und Feldsperling (Passer domesticus u. mon- 
tanus) gebraucht und im Sprachbewußtsein 
mit Dack „Dach“ und nicht mit Dack 
„Schilf“ zusammengebracht, dor kann keen 
D. vun satt warm Schw. hesst wull D—en 
ünner de Mütz? sagt man zum Unhöflichen, 
der die Mütze nicht zum Gruße zieht. 
Scherzfrage: warum hüppt de D. guter de 
Straat? (he will na de armer Sied). Näheres 
über den Sperling s. bei Lünk; vgl. auch 
Dackvagel. — m e s s n. „Messer mit stumpf 
winklig angesetztem Stiel“. Das D. braucht 
der Decker zum Durchschneiden des Bandes 
der Reet- und Strohbüschel und zum Nach 
pützen der Reetlagen. — nadel f. „eine
	        
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