Full text: (Erster Band)

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Bucht — Buddel 
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Boog. e) „die Vorrichtung zur Befestigung 
der Leine (s. Bott x ) am Drachen“, de Dra- 
ken lett de B. hangen wenn die Leine nicht 
straff ist (Altona). Auch Bucht-band 
n. Neum.; vgl. Buukband u. Draken. f) Im 
Rätsel vom Regenbogen: hoch in de Luft, 
krumm in de B., wunnerlich geschahen; de 
dat kann raden, kriggt hunnert Dukaten 
Eckf.; s. Bog. — B. in Flurnamen: Bucht 
Name einer ausgebauten Stelle bei Erfde 
(Stap.) und eines Dorfteils in Elsdorf 
(Hohn), Reth-bucht einige Ausbaustellen bei 
Dellstedt (Ndtm.). — bucklig (buxi) adj. 
„gekrümmt“, „gewunden“ von Wegen und 
Wasserläufen. Hü. Hohn. Vgl. büchtig. 
buck (bug), buckt (Kollm.), buckig 
(FL. Oh. Kollm.) adj. dat Land is heel b. 
„schwer zu bearbeiten“ („bockig“?) von 
zähem, schwerem Lehmboden. Oldesl. Bom- 
höv. Oh. FL. Oldbg.; „mit vielen Anhöhen 
durchzogen“ Kollm. 
buck, buckt „voll“, „dick“ s. buukt. 
Buck, bucken, buckig, bucksch s. Bock, 
bocken, bockig, bocksch. 
Bucks s. Bux u. Büx. Bucksbüdel s. 
Bocks-, Books-büdel. bucksen s. buxen. 
Bucksrundje s. Busseruntje. 
bucksteferen s. bookstaberen. 
Buckweten s. Bookweten. 
bucken (bugn) sw. v. „sich beugen“, 
„sich neigen“, nu buck man in de Küssen 
„lege dich hin zum Schlafen“ sagt die Mut 
ter zu ihrem Kinde in dem Wiegenlied (s. 
Tittjen) Holst. 1847. he buck trüch „er 
stutzte“, vom Pferd: „es ging (einen Schritt) 
zurück“. Jetzt fast nur in der Bdtg. „den 
Kopf aus einer Öffnung heraus oder in eine 
Öffnung hineinneigen, um etwas zu erlau 
schen, zu erspähen oder zu sagen“, „den 
Mund dem Ohr eines anderen nähern, um 
etwas zu sagen“; nur in Oh. FL. u. vereinz. 
in Storm. he buckt in de Dör (in den 
Wagen, na dat Huus rin), dicht an't Finster, 
ut de Blangdgr. se buck mit'n Kopp rut un 
reep. he buck em vor (achter) ’t Ohr un 
sä, s. an-, bi-, op-bucken. sik bucken s. 
bücken. 
buckcrn (bugein) sw. v. „pochen“ in 
entzündeten Stellen, dat buckert mi so in’n 
Finger Hohn; vgl. bunken u. bgkern 1 . 
Buck -ies n. B. lopen „über Eisschollen 
laufen“ Altona; s. Bu, Ies. — w e i g e r n pl. 
„die Bugplanken des Schiffes“ Schifferspr. 
(obere Eider); s. Weiger. Vgl. Bu, Buuk- 
dglen. 
Bud, Bude s. Bood, Bui. b u d d s. 
butt. 
Buddel (budl), Boddel, vereinz. 
B a d e 1 (bgdl u. bgal) Pellw., pl. Bud 
dele, seit. Buddeln, als Maßbezeichn, 
nach Zahlen auch Buddel (twee B. Wien) 
m. „Flasche“. Arten: Beer-, Kgm-, Wien-, 
Lutscher-buddel und nach der Form des 
Bodens: Knoop-, Rund-buddel. Die Ein 
buchtung im Flaschenboden heißt Bedreger 
oder Eiland. Als Flüssigkeitsmaß für 
Schnaps ist ein B. (früher Bouteille, Botellje) 
— V 2 Kanne, etwa 3 / 4 Liter; ein Halfplanks- 
buddel faßte etwa 3 / 16 Liter (Dtm. Kollm. 
Kk.). dat Beer op B—s trecken (aftrecken) 
„vom Faß auf Flaschen füllen“, dat Kind 
kriggt den B. „die Saugflasche“, he is 
mit’n B. groot rnaakt worrn (bi’n B. groot 
ivorrn) „mit der Flasche aufgesäugt“; auch 
entschuldigend von einem Trinker. dat’s 
’n B., sä de Buur un drunk ut'n Lepel von 
Betrunkenen, auch von Leuten, die alles 
verkehrt machen. Holst. 1800 (Sch. 3, 27) 
Wm. dat is'n (Stück) Snack as’n B. null 
Bannkoken un'n Liter Mettwuss Prb. oder 
as’n Stück Supp un’n B. Bannkoken Gg. v. 
Kiel oder as sgben B. Bannkoken Dtm. „das 
ist dummes Geschwätz“. Abweisung: wanghr 
wer dat? Achteinhunnert un Kruuk, as de 
B—s noch keen Mood wgrn s. achteinhunnert. 
laat uns man grsl en lütten ut'n B. nehmen 
„uns stärken, bevor wir an die Arbeit 
gehen“, dat is en Sluck ut de B. „ein un 
erwartetes Glück“ Ang. Plön; doch auch: 
„ein Tropfen auf den heißen Stein“ Hohn. 
ik mutt Help hemm, sä de Timmermann; 
Jung, haal mi een inn B. Kk. nix in’n B. 
is Feldgeschrei wenn die Schnapsflasche ge 
leert ist. Oh. Lbg. Von Betrunkenen sagt 
man: he heit to deep in’n B. kiekt oder 
he hett sik an'n B. fastsagen Has. oder 
he hett dat Vnnerst in’n B. hebben wullt 
Sgbg. oder he rükt (snackt, klgnt) na den 
B. (Sch. 1, 172). he is (gans, den gansen 
Dag) in B. „ist dem Trunk ergeben“, „be 
trunken“; meist in übertragener Bdtg. (auch 
he sitt in B. un kiekt mit'n Kopp dor rut) 
„er ist rettungslos verloren“, „er ist arg in 
der Klemme, in Verlegenheit, in Not“, sel 
tener „er ist ganz durchhin, wie von Sinnen“ 
(Wm. Itz. FL.), wenn he den Kgm ulhett, 
is de Verstand in B. Oh.; vgl. Kann, wenn 
dat „wenn" un dat „awer" ni wgr, kunn 
Hamborg in’n B. Sitten (kunn man Hamborg 
in'e B. stgken) Ndtm. de kann ok ni mghr 
in’n B. pissen „ist keine Jungfrau mehr' 
Kamp (Sgbg.). de dgre Oss koop ikni, de kann 
ja in’n B. schielen „der Ochse hat einen zu 
dünnen Hintern“ Ndtm. Hohn. Scherzfrage: 
wgr söeht man na wat Nattes un wgr na 
wat Dröges? (in de B. un bi de Handdook) 
Pellw. Trinklieder: en sunn lüttje Kaffe- 
kann kost man dree Sössling, Mudder, lang 
’n Buddel mal her, ik bün so döstig Ranz-
	        
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