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Aal — Aalkorf
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Wasser gefallen, auf dem Eis eingebrochen,
hat die Schuhe voll Wasser bekommen“
Dtm., Elbm., Stap., Hohn, c) durch Schlagen:
Aal haun mit einem ähnlichen Werkzeug wie
dem Aalstgker (s. d.), nur daß die Zacken
hier nicht unten, sondern an der Seite sitzen.
Wm. Schw. d) durch Angeln: Aali>öddern,
—pullern, —putschen; s. Aalpödder. — de
A. löppt ist leicht zu fangen, weil er in Be
wegung ist. Sdtm. Wenn die Aalreusen
abends ausgelegt werden, singen die Kinder
im Bett: lewe Gott von haben dal, giff uns
düss Nacht ’n groten A. Dtm. (abst.) —
he hett A. in de Hasen, heit A. to Koop
„seine Strümpfe sitzen in Palten“ Wm. he
hett vun den groten A. frgten „hat große
Kraft“ Dw. dor smitt (sleit Hus. 1840)
sik en A. up! von vorlauten Menschen, die
sich in Gesellschaften besonders hervortun
wollen (veralt., jetzt meist:) „es geschieht
etwas unerwartetes“, „ein Hindernis tritt
ein“; nam. beim Kartenspiel, das einen un
vermuteten Verlauf nimmt, oder wenn einer
ein besonders gutes Blatt bekommt, man
mutt ni ehr A. ropen, ehr man em in Iiorf
hell Pelhv., Oh. mit de Tied ward he dat
wenni, sä de Dgrn, do trock se den A. de
Huut af Oh., FL. wat de Hgk dünn is,
sä de Fischer, do harr he ’n A. in’e Hand
Wm. Volksreim: ganz egal, Speck oder Aal,
kümmt all vun haben dal Stap., Storm. bi't
Norliobner Door fangt man so'n Aal, sagt
man, indem man beide Hände von 1 m bis
auf 10 cm einander nähert. Friedrichstadt.
Kinder unter sich: ik heff Aal fungen, een
wgr s o lang (Hände ca. 20 cm auseinander)
un een wgr s o lang (der Zwischenraum
wird vergrößert) un een wgr s o lang (man
breitet die Arme ganz aus und versetzt dem
Zuhörer mit der einen Hand einen Backen
streich). Vergleiche: he is glatt as'n A.
„nicht leicht zu fangen", „schlau“, „falsch“;
em hefft nix an, sien Büx is glatt as'n A.
Storm. smili as'n A. Dw. so dünn as’n A.
„mager“, he läppt sik dood as de A. int Solt
Bdsbg. (abst.). — Aberglaube: Warzen
bestreiche man mit der Schnittfläche eines
Aaikopfs und vergrabe diesen; wenn er ver
west, verschwinden die Warzen. Dtm. Wenn
man einem Säufer Branntwein zu trinken
gibt, in dem ein Aal gestorben ist, entwöhnt
er sich des Trinkens. Holst. 1840. Läßt man
einen Aal in der Hand totlaufen, so gewinnt
die Hand eine besondere Heilkraft (1840).
Zur Förderung des Geschlechtstriebs läßt
man eine Kuh einen lebendigen Aal ver
schlucken. — Aale nannte man auch die
in wurmförmiger Gestalt sich zusammen
ziehenden Säfte, die einige Fische zur Zeit,
wo sie Rogen werfen, im Rücken tragen;
sie sollen im Menschen den Bandwurm er
zeugen. Holst. 1800; vgl. Sch. 1, 3. —
Aal als Bestimmungswort in Ortsnamen:
Aal-bek (oft), zuw. Aalsbek Rdsbg., Alil-
bekskamp, —wisch Krogaspe b. Nortorf,
—hörn Neust., —kaat Rdsbg., Sarau, —kist-
wisch Wacken (1743), —kühl Stap., Hus.,
—pfuhl, älter —pool See in FL., —soll Lbg.,
—wisch Dtseh.-Nienh.; Aalsivarder Plön.
fetten Aal Flurname Großensee (Trittau).
— Aalarten (z. T. nach dem Köder unter
schieden) : Glas—, Gncw—, Krabben—,
Mett—, Piep—, Pult—, Punk—, Quabb—,
Queck—, Sand—, Sluuk—, Wams— r Wiekaal
s. d. einz. Wörter.
Aal-blass f. Art des Aalfangs, mit dem
Aalstgker (s. d.) an dunklen Sommerabenden
bei Laternen- oder Fackelschein, durch den
man den Fisch anlockt; (s. Blass „Glut“,
blüsen „glühen“) Rdsbg., Eckf.; auch
Aalblüsen (glblyzn) genannt Oh., Fehm.
— b u n g f. tonnenartiges, 4 Reifen um
spannendes Netz mit engen Maschen. Eid.
— b ü 11 m. „Zungenscholle“, „Hundszunge“,
Pleuronectes cynoglossus L. Eckf. — e 1 g e r ,
— elker, — erg er, — egger, — elg,
— e 11 e r m. Aalstecher mit einem zungen
förmigen Spieß zwischen zwei Scheren; s.
Elger. — feil n. „Aalfell“, wird zum
Trocknen an Türen geklebt und dann in den
Kaffee getan, um ihm Glanz zu verleihen.
Wm. (abst.) — g 1 i e p „Aalschlüpfe“, „Aal
falle“, ein in dreieckigen oder halbkreis
förmigen Rahmen gefaßtes, sackförmiges
Netz mit langem Stiel zum Schieben in
Flüssen und Gräben. Eid., Dtm. —gprn
n. „Aalgarn“, trichterförmiges Netz, Haupt
teil der Aalwaad (s. d.). — g r ö n „aalgrün“.
Laternenlied: aalgröne Brassen, Madam de
sitt in Kassen, de Herr de sitt op'n Laden-
disch, un weet nich, wann dat Sünndag is.
Hus. —haben, —hawen (glhgm) m. „Aal
hafen“, Netz zum Aalfang wie Aalbung (s.
d.) Eid., Hus. —hark f. „Aalharke“, zum
Aalstechen wie der Aalstgker, doch nur im
Sommer benutzt. Neust, —huut f. „Aal
haut“ : 1. Heilmittel gegen Muskelreißen (vgl.
Hilliding u. Gnarrband) Eid. 2. der Teil des
Dreschflegels, der Handstaff und Flggel ver
bindet. Bornhöv.; s. Döschflggel. — i s e n
n. „Aaleisen“, der eiserne Teil des Aalstgkers
(s. d.) FL., Ellerb.; vgl. Aalstaken. — k i e p
„Aalkiepe“, länglicher Korb aus Weiden
geflecht zum Aufbewahren der gefangenen
Aale. FL. — k o p p „Aalkopf“, de Dgrn
steilt sik as de Kalt mit 'n A.; vgl. Aber
glaube bei Aal. — korf „Aalkorb“, Korb
aus Garn- oder Weidengeflecht mit trichter
förmiger Öffnung zum Aalfang; Stellnetz von
Korbgeflecht. Eid., Dtm., Elbm., s. Glipp.