Full text: (Erster Band)

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brummelbruun — Brunsbüttel 
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gebrummt“. — Zsstzg. -bruun adj. 
„braun wie eine Brombeere“, z. B. ik bün b. 
/rgrn Holst. — b u s c h m. „Brombeer 
strauch“, auch Brummeldgrn. Aberglaube: 
Wenn ein Kind nicht gehen lernen will, so 
lasse man es an 3 Freitagen vor Sonnen 
aufgang stillseliweigends durch einen B. krie 
chen, der an beiden Enden in die Erde ge 
wachsen ist. Holst. 1797; vgl. Boom. Lied 
s. bei Kiewitt. — p u 11 m. im Kindersp. 
„Topfverkaufen“ s. Putt. —tee m. Haus 
mittel gegen Husten. 
Brummel-dorn m. „Brombeerstrauch“. 
dat is allem mit Sleedgrn un B. bewussen 
Mh. 
brummen (brum) sw. v. „brummen“. 
wenn de Scharrkatten (Käfer) so dull 
brummt, gifft't good Weder, dat huult un 
brummt vom Wind, de Steen brummt bei 
ungrader Lage des Mahlwerks (s. Mghl) 
FL. Anderes s. bei Adebar S. 50. Appel 
S. 155. dor wüllt wi ni vun b. „daraus soll 
nichts werden“ Wm. dat brummt sik ivull 
so dgr „kommt wohl zurecht“ Sehw. — 
Von Unzufriedenheit und mürrischem Wesen: 
wenn du en Trummei sielst, brummt 
se'n Ogenblick; wenn du dien Fru sleist, 
brummt se den ganzen l)ag Schw. ’n Bgrn 
as'n Vijool (Violine), wenn dar op sleist, 
brummt se Holst. 1840 Wm. Preetz, dat 
doo ik sünner B. „ohne Zögern“, wat jung 
is, dat summt, wat oold is, dat brummt 
Elmsh. dat Ggr brummt Sngt (Nasen 
schleim) un Quiel (Speichel) „heult, daß 
ihm Tränen, Schleim und Speichel über das 
Gesicht laufen“ Eid. de Sgg brummt „ist 
brünstig“ Schw. Neum. (s. Bronn). Scherzh. 
he brummt „sitzt im Gefängnis“ (wie der 
Bär im Käfig); auch in der Schülerspr. für 
„nachsitzen" (nabrummen). — Kinderspiel 
(Kroon un Münt): Ein Taschenmesser wird 
herumgeworfen; fällt es mit der zum Öffnen 
bestimmten Kerbe nach oben, so darf der 
Spieler beim andern brummen, d. h. solange 
sein Atem zum Summen (sum—m—m) 
reicht, vor dem andern die Erde mit dem 
Messer abschneiden und sich zueignen. 
Wandsbek. Zssetzungen: 
Brumm-bart m. „mürrischer Mensch“. 
— bar (bga) m. „Brummbär“; brumm 
barsch (brumbgai) adj. „brummig“ Kk. 
— b a s s m. „Baßgeige“, de Figelin seggt: 
du schasst dien Schilling woll weiter krie 
gen; de B. seggt:- ja, dor luur op! Eid. 
Abzählreim: ulen dulen dross, veer, fief, 
soss, up de Ledder, up de Lien, du sass 
Peter B. sien Pbg. —fleeg f. „Schmeiß 
fliege“ Sch. 1, 170, s. Brummer. — i m m 
f. „Hummel“ Ang., s. Brummer. — kater 
m. „.mürrischer Mensch“ Holst. 1800. 
— knuust m. „der letzte Knust vom Brot“, 
„Brotende“ im Ggs. zum ersten, dem Lach- 
knuust Stap. Oh. — k r ü s e 1 und — k ü- 
s e 1 m. „Brummkreisel“, Kinderspielzeug, 
auch Snurrding (Sch. 1, 170) und Süsselfru 
(nördl. Ang.) genannt, se dreiht sik as'n 
B. he hett’n B. „ist betrunken“ Has. Auch 
scherzh. für „Kopf“ kriggst enen an B. 
Neum. — p u 11 m. „Murrkopf“ Neum. 
Brummer (brum.i) m. 1. allgemeine 
Bezeichn, für ein größeres Insekt, dessen 
Namen man nicht kennt; bes. „Schmeiß 
fliege“ Musca vomitoria (s. Brumm-fleeg); 
aber z. B. auch für „Wespe“, „Hummel“ (s. 
Brumm-imm) gebraucht, wat’n Stück Ar 
beit mit de Flegen; wo schall't erst, warm, 
wenn de Brummers kaamt spöttisch zu einem, 
der über die Schwierigkeit einer Arbeit 
klagt. Oh. Schw. Üters. wat is dat för'n 
Lgben mit de Flegen, wenn keen B—s dor 
mank sünd Bürmorkoog Dtm. Lied 
(Kanon): kiek dor silt’n B. anne Wand . . ■ 
wenn de ole Wand nich tvgr, seet dor de B. 
nich mehr usw. ad infinitum. Aberglaube: 
Den ersten großen B. im Frühling muß man 
fangen, töten und ins Portemonnaie stecken; 
dann hat man während des ganzen Jahres 
Geld (Oh.). Als B. bezeichnet man auch 
Dinge, die in ihrer Art besonders groß sind; 
z. B. einen großen Schnaps (Fehm. Wm.), 
einen tüchtigen Bausch (he keem mit’n 
schönen B. to Huus Wm.), eine dicke 
schwarze Regenwolke (Ellerb.), einen 
Trumpf beim Kartenspiel (dor sitt noch’n B. 
FL.). — 2. „Kreisel“ wie Brummküsel (s. 
d.) Ang. — 3. „Weidenflöte“ wie Brumm 
u. Brummei (s. d.) Prb. 4. „eine Kuh, die 
andauernd rindert u. dabei beständig brum 
mende Töne ausstößt“ Ang. Schw. Dtm.: 
sie muß an. 3 aufeinander folgenden Donners 
tagen zur Ader gelassen werden. Ang. 
(abst.). 
brummig (brumi) und häufiger 
brummsch (brums) adj. „mürrisch“, „ver 
drießlich“. 
brummsöten und brummsuse laut 
malend im Wiegenlied, s. eia. 
Brummsilk (brumsi-lg) „Basilienkraut“ 
Ocimum Basilicum; s. Bruun-silk. 
Bruneil (brüne l) Kuhname. Oh. 
Brunn, Bruns „Brunst“ s. Bronn. 
Brunsbüttel Ort in Süderdithmarschen. 
Nach der Sage ist B. zweimal von den 
Fluten der Elbe verschlungen worden als 
Strafe für die Hoffahrt seiner Bewohner: 
B. is dat hochfarrigs Ort, dar geit Ebb un 
Floot mit fort (vgl. Heim. 10, 196). Die 
wegen ihres schönen Klanges berühmten 
Glocken sollen von den Kedingern gestohlen 
sein und rufen bei nahendem Unwetter noch
	        
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