Full text: (Erster Band)

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Brook 
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- Bröl 
stedt Kh.; ganz besonders aber als Grund 
wort, z. B. Düstern-, Hassel-, Ellern-, Wulf-, 
Weddel-, Riet-, Jitt-, Langen-, School-broolc; 
s. Zs. 29, 228. Böttger, Aus dem Winkel 
(Heimatbuch f. d. Kreis Oldbg.) S. 266 f. 
Zsstzg.: Brook -wichel m. „Sahlweide“ 
Salix Caprea. Holst. 
Brook 2 (brög) m. „Hose“, „Kniehose“, 
früher häufig, jetzt bis auf geringe Keste 
durch Büx verdrängt, de Jung kunn tioch'n 
J titele Tüg ut dien ole B. kriegen Ndtm. 
(abst.). Sch. 1, 158 verzeichnet noch Vor- 
brook „Hosenschlitz“ und Brookschieter. 
Brook 3 n. „kurzes Schiffstau, an dessen 
Enden sich ein Block befindet“ Holst. 1800. 
Schifferspr. (Sch. 1, 158). 
Brossen (brosn) „Bisse im Eis“ Prb. 
für Bossen (s. d.). 
Brott 1 (brod) „Brut“, brottig „brü- 
fend heiß“, „schwül“ s. Brutt, bruttig. 
Brotl 2 (brod) n. „Stachel“, aus dän. 
Bfod. l. Stachel der Insekten, auch die 
Zunge der Schlange. Ang. Vgl. Braat, Brüll. 
Granne der Ähre: Gassenbrotten die Gran 
nen det Gerste. Ang. Vgl. Braa. 3. Eis- 
sporen der Pferde. Maasbüll (Ang.). Hierzu: 
Br ott- f sei „Igel“ Hü. (seit.). 
brott (brod) u. brutt (brud), vereinz. 
Prott Oh. (vgl. Nd. Kbl. 3, 6) adj. „schroff“, 
»»grob“, „kurz angebunden“, „patzig“, „trot- 
• Einen der immer gleich aufbegehrt, 
beruhigt man: na, na, nu man ni fgrts so b. 
!e is b. as'n braden Stgrt Ranz, he keem 
mt fgrts so b. wgs ni ümmer so b. „wider 
sprich nicht immer“, he wurr b. „antwortete 
^eist, herausfordernd“. Dann auch „stolz“, 
»»übermütig“, „protzig“. — Ganz vereinz. in 
derselben Bdtg. wie broltig, brnltig (s. d.). 
iit ' > is so b., dat gifft wall noch'n Gewitter. 
Brow (bröv)? io B. gähn „zum Essen 
gehen“ Dtm. (nur Heim. 8, 221). 
Brockel (bregl) m. „Brocken“. Der in 
nere Hohlraum der Torfringeln wird mit 
trockenen Soden unti Bröckeln ausgefüllt. 
Eckf. Dazu bröckelig adj. und 
' 1 ö c k e 1 n sw. v. 
Brocken (brogn) „die (jetzt aufgeteilten) 
Gemeindeweiden innerhalb des Dorfes“ 
Eehm. (ausgest.). 
Bröcksel (bregsl) n. „die Stube, wo die 
benstboten essen“ Flensb. 1850 (ausgest.). 
bröden (brön), brojen sw. v. „brüten“. 
P'aes. Uc brö, he brött, voi bröd oder brön. 
Praet. Uc brö u. brött; part. brött. Warnung 
an die Kinder, in die gute Stube zu gehen: 
)'> nich in Pesel, dor sitt en Goos to b. Eid. 
lynmen brät „belagern stark die Brut“, 
Anzeichen, daß das Volk schwärmen wird 
1 bg.); g. i mm Wenn die Schwalben zwei- 
raa l bn Jahr brüten, kommt der - Winter spät. 
Dazu B r ö e 1 s „Brut“ s. Breuels. b r ö e r n 
adj. „zum Brüten geneigt“, sien Sweet is b. 
de Kinner hebbt b. Iiöpp „haben leicht Un 
geziefer auf dem Kopf“ Holst. 1800. Sch. 1, 
153; s. breuern. 
Brögam s. Brüdigam. 
Bröh (brö) f. „Brühe“, „heißes Wasser 
zum Abbrühen des geschlachteten Schweins“ 
(= Bröh-water). Dazu: brühen, brön 
(brön) vereinz. bröden sw. v. „brühen“, dat 
Swien ward pröt es wird in einen Kessel 
(Bröh-grapen u. Bröh-trog) mit heißem Was 
ser (Bröhwater) geworfen; dann werden die 
Borsten mit dem Schabemesser entfernt; vgl. 
afbröhn. Zum Schnellsprechen: de Koh 
droog den Bröhtrog dreemal um’n Karkhof 
Dw. In Bröhwater muß man Frostbeulen 
baden. Schw. 
Brök 1 (brgg) f. „Brüche“, „Geldstrafe“, 
an die Obrigkeit zu zahlen, dat kost 5 
Daler B. de sien Straat ni rein holt, ward 
to B. tekent. Auch „Strafe“ überhaupt: 
he hett dree Ebenlied (3 mal 24 Stunden) 
B. sitten müß „Geldstrafe absitzen“ Oh. Der 
ins Hd. übergegangene Ausdruck „Brüche“ 
wurde 1877 durch Verfügung der kgl. Re 
gierung verboten, „weil in der Strafgesetz 
gebung nicht genügend begründet“ und durch 
„Geldstrafe“ ersetzt (vgl. Nd. Kbl. 3, 23). 
— bröken sw. v. 1. „mit Geldstrafe belegen“. 
de Vagt brgk ein mit 5 Daler. 2. „Geld 
strafe zahlen“, lie schall dorför b. (abst.). 
Brök 2 (bring) f. „Durchbruchstelle der 
Deiche“, „durch Deichbruch entstandene tiefe 
Wassergrube“ Dtm. Itz. Vgl. Brack', Breie. 
„die Wasserenge, die einen Binnensee mit 
dem Meer verbindet“, z. B. den Waternever- 
storfer See mit der Hohwachterbucht, den 
Hemmelsdorf er See mit der Lübecker Bucht, 
den Gruber See mit der Ostsee (Brake Cis 
mar 1811) usw. Oh. up'n B. Name eines 
Wadenzuges in der Strander Bucht (früher 
Einfahrt zum Fuhlensee) Ellerb. 
Brök 3 (brgg) m. „Bruch“ beim Rech 
nen. Aus einem Rechenbuch des 17. Jh.: 
wo men einen Brgke uplösen und finden 
kann, up dat men wehte, wat he gelt und 
in sich holt Wm. mennirnal fallt de Rgken 
inne B. Dtm. (Groth 2, 66). Jetzt meist 
hd. „Bruch“. 
Brökelarm (brg-gläm) m. „gebrechlicher, 
schwacher Arm“ Ang. 
brökein (brggln) sw. v. de Pannkoken 
brgkel un braa. 
Bröker (brgga) m. „mit einem Bruch 
behaftetes Schwein“ Hü. Oh. 
Brök-hainer (brgghöma) m. „Brücli- 
hammer“. 
Bröl (brgl) m. „Gebrüll“ Ang. b r ö - 
len (brgln) sw. v. „brüllen“, „laut weinen“
	        
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