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Broodköss
Brook
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wille B. ,.Rübenkerbel“, Chaerophyllum bul-
bosum L. Dtm.; vgl. Schernfleut. — k ö s s
f. „Brotrinde“, Mittel gegen Heimweh, vgl.
Brood d). — m e s s n. „Brotmesser“, he
löppt mit't B. in’t Huus herum un kann keen
Brood finn „er sucht vergebens nach Geld“,
bes. wenn es für unnütze Zwecke, Vergnü
gungen u. dgl. ausgegeben ist. Fehm. (abst.).
Seherzh. Jung, gah to Huus, dien Mudder
will di mit B. kämmen Mh. Pbg., auch ab
weisend: gröt dien Großmudder, se schall
di mit B. kämmen Üters. Aberglaube:
Wenn das B. auf dem Rücken liegt, geht die
Nahrung fort (Dtm.). Beim Besprechen der
Gesichtsrose fährt man mit einem B. 3 mal
ganz dicht am Gesicht hin und her und
spricht dabei den Zauberspruch, s. verfangen,
Roos. — m o o s n. Vorspeise aus Milch und
Mehl zusammengekocht, mit Zucker gesüßt.
Holst. 1800 (Sch. 3, 111). — p a a s m.
„Brotbeutel“ Schw. Dtm. — ramm m. „höl
zerner Behälter, in dem das Brot mit zu
Felde genommen wird“ Ang. (abst.).
— reck, — rick n. „Lattengestell unter
der Decke der großen Diele oder an der
Wand der Backstube oder des Siddels (s.
d.) zum Aufbewahren des gebackenen Bro
tes“ Dtm. Ranz. Mh. Stap.; vgl. —drag,
—knecht u. Heim. 17, 246 Brodtricke.
— sack m. Im Rätsel: rüge rüge Teilen,
veer rüge Fellen, Zwickswack, B., raad mal,
wat is dat? (Erbse, Bohne) Oh. veer runne
Runzeln, twee dicke Dunzein, een B. (auch
Broodschapp Schw.), een Schwiep schwapp,
wat is dat? (Wagenräder, Pferd, Knecht,
Peitsche) FL. veer Löpers, veer Stöters,
een Smicksmaclc, een B., wat is dat1 (Wagen
mit Fuhrmann u. Pferden) Mhff. 2 Nr. 651,
23. — s c h a p p n. „Brotschrank“, hier in’t
Huus is grote Nood, hier hungert de Müs
in’t B. dood. wenn de Müs in den School-
meisler sien B. kiekt, loopt $r de Tranen
längs de Backen Sgbg. so lerdig as Brink
mann sien B., s. Brinkmann, ut anner Lüd
B. is good Reem snieden Ndtm. ik will di
dat B. höger hangen wie —korf Sch. 1, 155.
he kiekt mit dat rechte Oog in’t linke B.
oder wenn he in'l B. kiekt, krüppt dat
Botterfatt in een Eck vom Schielenden.
Bergedorf, Meggerkoog, he is krank vor dat
B. vom eingebildeten Kranken oder Simulan
ten, dem das Essen noch schmeckt. Holst.
1800 (Sch. 2, 343). Elbm. Dtm. Pbg. Lbg.
Übertragen: a) die Schwanzklappe des
Taschenkrebses, unter der die Geschlechts
teile und Eier sich befinden. Eckf. b) der
Höcker bei Verwachsenen, he hett'n B. op'n
Puckel Dtm. Wm. Mh. c) das mittelste Feld
beim Spiel „Tripptrapptrull“ (s. d.) Wm.
— schraag f. „Holzgestell zum Aufbewah
ren der Brote“ Schw.; etwa 30 Brote hatten
darauf Platz. Vgl. —drag, —reck. — schu-
w e r u. — schüwer m. Gerät zum Hinein-
schieben der Brote in den Backofen; dass,
wie Abenschuwer (s. d.). — s m p r n. „meh
liges Wasser, mit dem die Brote vor dem
Backen überstrichen werden, damit sie blank
aussehen“; s. backen 1 (S. 204) u. gassein.
— s ü e r n n. „das Ansäuern des Brotes“,
s. backen 1 (S. 203). Water ton B. im
Sprichwort s. Backaben (S. 212). —wfk
f. „Brotwoche“; so nennen die Dienstboten
die ersten Wochen im neuen Dienst (Stap.);
auch von den ersten Wochen nach der
Heirat: prsf kümmt de Stutenwpk, denn de
B., denn de Grolenoodwgk. — winner m.
„Broterwerber“, „Ernährer“ Holst. 1800
(Sch. 1, 155). Auch „kleines Leeseil, das
man bei günstigem Wind und Wetter oben
auf der Gaffel hißt“ Holst. 1800. Wm. Vgl.
Kluge, Seemannsspr. 152. — w o r m m.
„Brotwurm“, „betriebsamer, gewinnsüchtiger
Mensch“ Wm. (1860); vgl. he is’n Woim
um sien Brood Hü. Eckf.
Brook 1 (brög) n. „Bruch“ (Vok. v. 1419
palus), „sumpfiges, von Wasser durchzogenes
Gehölz“, „Waldniederung“, dann überh. „Ge
büsch“ (Neok. 2, 266 bet an den Steen, de
in dem Busch, Brok gebeten, steidt), „ein
zelne Baumgruppen im Felde“, „Gehölz“,
„Wald“. Das Wort ist in Holst, allg. üblich,
in Schlesw. außer in Schw. u. Ang. wenig
bekannt u. begegnet nur vereinz. in Orts-
u. Flurnamen (Brook bei Viöl). se jögen
dör Busch un B. Glückst. 1740. in Holt un
B. Dtm. rüge Minschen ut Busch un B.
von den Bewohnern des untergegangenen
Dorfes Padenhorst in der Nähe der Alster
quelle. Storm. vun mientwfgen kann de
Buur sien Gös in't B. jagen, sä de Voss, ik
fr$t keen Gras. Häufig in Beschwörungs
formeln gegen Rose, Hillding, Gicht usw., die
in Busch un B. verwiesen werden; z. B.
Hillig Ding, wo wullt du hin ? Na N. N.
sien Htius. Wat wullt du dort Em rieten
un splieten un welidoon. Dat schasst du ni,
schasst Puust holen un to Brook un Busch
herin Fehm. Rietenroos, wat wullt du in
den Mann sien Kopp ? To Busch un B. dor
kannst du rieten, dor kannst du splieten
Grebin b. Plön (abst.). Gicht un Flgt ik
jage ju to Eller un B., dor schüllt ji rieten
un splieten usw. Ascheberg (Plön), unse
Herr Christus güng dörch Süll un B., he
wull Kräder sähen, dormit wull he den
Belleroos verbedcn usw. Holst. 1860. Vgl-
Roos, Hillding. Häufig in Orts- und Flur
namen als Bestimmungswort, z. B. Brokdorf
Wm., —koppel Travental 1802, —land Neum.,
—landsau Ndtm., —reihe (—rege) Kremp-,