Full text: (Erster Band)

A. 
A (ä), der erste Buchstabe im Alphabet; 
n. und (zuweilen) m.; he voüß dat van A 
böt Z; de A seggt, muit ok B seggen. wenn 
ik A segg, schall ik B seggen, wenn ik 
gack segg, schall ik Eier leggen, de nix 
toseggt, dörft nix doon; ik will still 
swiegen, seggt dat Hohn; Umschrbg. für 
„ich will nichts versprechen“ Rdsbg. — 
He is so dumm, he kennt dat grote A nich. 
na Jung, kennst ok all den groten A? 
Storm. he süht de grote A för en Stick 
beinbusch an. Dtm. Vgl. ABC. Auf einen 
Holzwürfel eingeritzt, bedeutet A beim Spiel 
um Nüsse: Anne een af (A. bekommt eine) 
Kiel, auf dem Allholt (s. d.): allem Dtm. 
a, ah, Inter j. zum Ausdruck der Über 
raschung (ah dat büst du), der Bewun 
derung (ah wat ’n groten Appell gewöhnl. 
Junget), der Freude (ah dat smeckt awerl), 
des Bedauerns (ah dat deit mi leed). Be 
sonders bei Abweisungen: is dat Water deep ? 
ah Schiet, dor kann ’n in Stalin ut drinken 
Oh.; weniger derb: ah Snack. Häufig als 
Einleitung zu einer Aufforderung, entschul 
digend, den Befehl mildernd: ah lang mi 
mal dat Meß her! Sehr beliebt als über 
flüssige Einleitung zu Beginn der Bede, 
namentl. in der Antwort: ngm klimmst du 
her? ab! ik bün ’n bgten to Markt weß. 
Wovgl Appeln hebbt ji vun den Boom 
Bregen? ah sun hunnert Bund. 
a im Satzzshg. verkürzt aus all „schon“. 
Schulln de Appeln a riep sien ? dat ward 
° düster, he is a old; s. all. 
A (g), älter aha, ahe (lat. aqua) f. 
„Wasser", „Fluß“, untergegangen, lebt fort 
in Flurnamen: Akoppel Schülldorf b. Rdsbg., 
Akamp Heist im Kchsp. Rellingen (Pbg.) 
und im Personennamen von der Ahe oder 
A 7. 
A-a (aä ) in der Vbdg. A-a maken „die 
Notdurft verrichten“. Kinderspr. fi, spee 
ut, is A-a. lang den A-aputt mal her. Vgl. 
Acke. 
Aaf (gf) m. „Ofen“, s. Aben. 
Schleswig-Holsteinisches 'Wörterbuch. 
Aal (gl u. gal), plur. Aal u. Aals, m. 
„Aal“, anguilla vulgaris, gröne Aal „frische 
Aale“, Gegensatz: dröge (veraltet), rökerte 
A., Smoraal, Smuttaal. Tanzlied: Aal, gröne 
Aal, Madam kaam se mal dal, de Kgksch 
(Herr) de sitt int Kellerlock un flickt gm, 
Krinolinenrock (de Kgksch gm Ünnerrock) 
oder de Dgm sitt op de Hackelskiss un 
weet ni, dat dat Sünnabend (der große 
Reinmachetag) is oder de Dgms de kaakt 
uns Fledersupp un smiet uns mit de Klump 
an Kopp Hü. Das Lied wird (in der ersten 
Fassung) auch beim Trinken den Ivfännern 
von den Frauen vorgesungen; diese ant 
worten dann: Aal, gröne Aal, harr ik en 
tweie Schaal, smeet ik di em an'e Kopp, 
denn holst du sach mit Quesen op Eid. Nach 
dem Boßeikampf wird gesungen: Aal, gröne 
Aal, dree Schott un ok dat Maal, de Ool- 
karks (Altenkirchener) sünd no lang ni 
bang, se nghmen no driest mal't Boßeln an 
oder de Niekarks (Neukirchener) hemm all 
weller verlgrn, dat is se woll so angebgrn 
Pellw. Aal, gröne Aal, dat Kleed is vun 
Fidahl, is rund herum mit Kruus besett, is 
dat ni hübsch, is dat ni nett? Wm. Vgl. 
auch unter Aalversuper. — smgrt Aal un 
Stuten giff smgrige Snuten. braden Aals 
„gebratene Aale“ gelten als besonders 
leckeres Gericht, he fährt ’n Lgben, dor is 
braden A. mit Appelmoos nix gegen Storm. 
dat is ’n Leben as braad Aal Storm. mi is 
to Mood, ik kunn braden A. gten. Altes 
Volkslied: Hier stah ik mit mien Aal un 
roop Straat up Straat dal un kann em nich 
verdelen (1800; s. Sch. 1, 198). — Aalfang: 
a) mit Netzen, s. Aalbung, —gliep, —haben, 
—leed, —korf, —rüsen, —waad. b) durch 
Stechen, s. Aalstgker, —staken, —blaß, 
—elger, —prick. Von einem, der „große 
Rosinen im Sack hat“ wird höhnend gesagt: 
he will Köster warm in Nimmdörp, dor hett 
he frie Fischen in Rönnsteen un frie Aal- 
stgken op’n Heckpaal Drelsdf. Da man beim 
Aalstechen leicht ins Wasser fallen kann, 
heißt es: he hett ’n Aal stgken „ist ins 
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