Full text: (Erster Band)

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Brennsel — Bricken 
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Brennsel (brenzl) n. „Brennstoff' 1 , „Feu- 
rung“ für den Haushalt. Ang. (dän. 
Brandsel). 
Brennt je (brendza) f. „rotbunte Kuh“ 
Hollingstedt (abst.). 
Brett (bred), plur. Bre (br\) u. Bruder 
n - „Brett“, en Tüll Brp = 12 Bretter. 
Htm. Schw. he is so dumm as’n B. he 
hett n B. vör'n Kopp. he mutl’n B. vor n 
Kopp hemm mit dreemal „unklook“ („dösig“) 
°P „macht viele dumme Streiche“ Wschl. 
^ a P- he is so dünn as’n hollen B. oder 
so hollen as’n paar tohopenstülpt Brp „klap 
perdürr“ Schw. Wm. se hett'n B. vor 
»busenlos“ Ang. dat steil stief as’n B. von 
steifer Wäsche, bi mi kümmt allens to B. 
„wird genau angeschrieben“ Wm. (vgl. 
^ c h. 1, 152). ik mall dat to B. bringen „das 
Imld an die Kasse abliefern“ Holst, he be- 
,a hlt allens up een B. „auf einmal“, he 
schall vör't B. „vor Gericht“, ik will em 
u>ull vör’t B. kriegen „zur Rechenschaft zie- 
5en . he schoov mi vör't B. „machte mich 
verantwortlich“ Schw. he kiekt dör'n eken 
. „überklug“, Zusatz: wenn dor'n Lock in 
ls • dat leggt'n groten Steen up dat B. 
„macht viel aus“, „ist entscheidend“ Lbg. 
le hett'n sioaren Steen bi mi in't B. „viel 
aa f dem Kerbholz“ Schlesw. bi St. Peter 
(in Holmhus Schwabstedt) is de Welt mit 
lir ? lonagelt Stap. he liggt op't B. oder wi 
hebbt em op’t B. leggt „er ist gestorben“ 
.• Kk. Vom „Ohnekopf“ (kopfloser Spuk- 
geist) sagte man: dat is de K?rl ahn Kopp, 
e m/ utt na Sweden io Br§ drpgen (vgl. Urqu. 
’ ^5); so auch he is na Sweden to Brq 
,lr ?9en „ist gestorben“ Hü. Zssetzungen: 
Mangel-, Steen-, Tee-, Toller-, Wark- 
hrett. 
Bretl-böss f. „Tischbürste“ FL. — f o o t 
In - „Brettfuß“, „Kröte“, umgedeutet aus äl 
terem Breet-fooi „Breitfuß“ (s. d.). Frosch 
u nd Kröte werden im allg. noch geschieden; 
üer Frosch heißt überall Pogg (Poch, Pugg), 
k- vel 'einz. Parr (dän. Padde); die 
Kröte hat verschiedene Namen; außer Breet- 
und Brett-foot (Oh. Mh.): Brettpogg (Mh. 
_jV)> Puußpogg (nam. Mh. FL. Lbg. Prb.), 
M Q r «Pogg, Puußback (Rdsbg. Elmsh.), Puuß- 
moder, Lorkending (Holst. 1800), Prückel, 
rickel, Pröckel, Prohcl (Dtm.), Üz (Sh., 
! Jze Holst. 1800), Poggüz, Boküz Sh. Lbg. 
Y uuu (Ndtm. 1850), Tuuls (Dtm. Schlesw.). 
och werden die Bezeichnungen für „Kröte 
z - T. auch für „Frosch“ gebraucht (namentl. 
, Uuts ( ’< das Nähere s. bei Pogg. — hf 
r üppt as’w Brettfoot Schw. dat geit je 
as wenn en mit’n B. treckt „sehr lang- 
jam FL. wenn de Botter stiggt, dor 
’ümmt de Haas mit an; wenn se fallt, dor 
kümmt de B. mit an „wenn der Preis niedrig 
ist, beeilt sich der Butterhändler nicht“ Lut 
he maakt luder Tutsen un Bretljö' „mangel 
hafte Zeichnungen, Malereien“, nam. von 
ABC-schützen. Hü. Rätsel: de Wüppop un 
de Warpop de lepen lank'n Barg op; acht 
Been un een Slfrt; nu raa mal, wat is dat 
vun Dert (Brettfoot un Muulwarp) Dw. 
Schelte: du B.! „klotzig“, „unbeholfen“ Schw. 
Flurname: Brettfoot Kükelühn (Oh.). 
— g p w e 1 m. „Giebel am Strohdach“ Barmst., 
s. Dack. — m e s s n. „Zuschneidemesser der 
Schuster“ Dw. FL. — pogg s. —foot. 
— s a a g f. „Brettersäge“, große von 2 Per 
sonen senkrecht geführte Säge, mit der aus 
Baumstämmen, die auf dem Saagstell (s. 
auch Schraag) ruhen, Bretter herausgesägt 
werden. Schw. FL. Lbg. Brelfsager einer 
der Gefährten des „Hans mit de isern Stang“ 
Mhff. 2 Nr. 609. — s p i 11 n. „das Brett, 
auf dem gespielt (Schach, Dame usw.) oder 
gewürfelt wird“, früher oft als Meisterstück 
von den Schnittkern hergestellt und in In 
venturen des 17. u. 18. Jh. als Hausgerät er 
wähnt; auch „das Spiel auf dem Brett“. 
„Glücksspiel“. Vgl. Bricken, Dabelsteen, 
Schoh. — s t o h 1 m. „hölzerner Schemel 
(Dreifuß), auf dem man beim Melken sitzt"; 
vgl. Blockstohl, Huker, Melkenbuck. — 
Brf der wagen (auch Breden—) m. 
„Wagen, deren Wände nicht aus Leiter 
balken, sondern aus gezimmerten Brettern 
bestehen“ Eid. 1820; auch brettlellern oder 
bredenlellern W. genannt. Dtm.; vgl. Ledder 
wagen, Tr?mtenledder. 
Breuels n. „Brut“, nur Sch. 1, 153. 
breuern adj. „zum Brüten geneigt“ (Sch. 
1, 153) s. bröern. 
Brewer (breva) m. oder Brewer-duuv 
„Brieftaube“ Neum.; vgl. Krüpper. 
Bricken (brigia) n. „Holzseheibe". 
1. flacher kreisrunder Teller, dessen man 
sich früher gewöhnlich zum Zerschneiden der 
festen Nahrung bediente, heute noch zum 
Schinkenschneiden. Aus einem Hochzeits 
bitterspruch: up Tollem un up B. ward sik 
de W§rt wull schicken „wird er bereithalten“ 
(die Gäste brauchen sie nicht mitzubringen 
wie meist Gabeln, Messer und Löffel) Lbg. 
Aus dem Verwunderungslied: dat Bi güng in 
Stücken, dor w?r’t en holten B. Hü. 2. weiß - 
gescheuerte dünne Holzscheibe, die man oben 
auf den gefüllten Milcheimer legt, damit 
beim Tragen nichts verschüttet wird; auch 
Schülperbricken genannt (Schw.), s. schül- 
pern. Sie muß in der Mitte mit einem 
Kreuz gezeichnet sein, damit nichts Böses 
darankommt (Sch. 4, 268). 3. die Mitte der 
Schießscheibe. FL.; s. Duuv. 4. Brettstein 
im Brettspiel; s. Dabelsteen. Das Brettspiel
	        
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