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Brek — Bremen
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Streit und Prügelei geneigt“ Dtm. ’n brei
lose Kgrl „ein Tunichtgut“ Ang. he hett
ümmer so breilose Tgg vor „tolle Streiche
Dtm. Wm. dal sünd breilose Kunst „zweck
los und gefährlich“ Sdtm., vgl. braklos. Ver
wandtes s. bei bramsig und störtlos.
Brek (brgg) f. „tiefe Wassergrube, durch
Deichbruch entstanden“ Itz., vgl. Brack 1 ,
Brgk 2 .
Brekeln (brggln) „Farnkräuter in ver
dorrtem Zustand“ Schwabstedt; vgl. Slan-
genkruut.
Brek eis (brggls) n. „das Erbrochene“;
s - brgken 2.
breken (brggn) st. v. „brechen“, praes.
iJc brgk, he brickt, wi breht oder brgken;
praet. ik brook oder brök; part. braken;
Imp. brick und brek. 1. trans. dor harrst ok
Arm, un Beens (dat Gnick) bi b. kunnt von
einem gefährlichen Unternehmen, de Un
glück hemm schall, fallt op’n Büch un brickt
de Ngs. dune Lüd un nüchtern Iialwer brgkt
keen Iinaken. Flass b. s. Braak 2 u. Flass.
u t de Greed b. „altes Weideland aufbrechen“
he hett nix io bieten un to b. „sehr
ar m ‘. bögen is bgter as b. PL. he is nich to
bögen un to b. „bleibt fest auf seiner Mei-
nung“ Schw. braken Arbeit „Filigranarbeit 1
Dtm. (Groth 2, 89). braken Tall „Bruch"
(heim Rechnen) Wm. 18. Jh. braken Dgr
»eine quer in der Breite (nicht der Höhe
nach) gespaltene Tür“, früher in kleineren
Häusern, namentl. als Seitentür üblich. Dtm.
(Groth 1, 242. 3, 347 u. ö.). braken Supp
»angesäuerte Suppe“ Holst. 1800 (Sch. 1,
151). Wetterregel: Matties (s. d.) brickt
dat Is; fi n d fag n.ix, so maakt he wat. Auch:
find de billige Christ ’n Brügg, denn brickt
he se; find he keen, denn maakt he en. —
• refl. silc b. „sich erbrechen“, he hett sik
schier dat Hart ut'n Lief braken von sehr
heftigem Erbrechen, de See brickt sik op
p® %/ „der Seegang bricht sich auf dem
“H ‘ Ellerb. dat Wgder brook sik „es
regnete heftig“ Dtm. 1820. dat brickt sik
e _ Hals „zerstört sich selbst“ Schw. —
• intr. de Wind brüllt un brickt, hett de
ganze Nacht braken vom Stoßwind. Oh. FL.
rgken See „stürmische See“ FL. dat Tau
H°kt „reißt“ Wm. (sonst ritt), wenn de
immel brickt, sünd wi all dorünner wenn
lern, gegen ein Unternehmen viele Bedenken
vorbringt. Ang. wat ni holen will, mutt b.
^öhg. d a i will ni holen un ni b. vom über-
befrorenen kotigen Weg, auf dem die Pferde
,. einbrechen bald nicht. Dtm. dat mutt
feien (bögen) oder b. „muß auf jeden Fall
getan werden“ Holst. 1800 (Sch. 1, 107. 150).
mutt b., wat ni bögen will, in apen
'Iren brickt keen Deef Schw. Anton (s. d.)
Schl,
eswig-HoIsteinisches Wörterbuch.
brickt ut Tochthuus (Stockhuus, Jlohhuus)
„die Zehe guckt aus dem Strumpf“, he
süht ut, as wenn he ut Tochthuus braken is
„zerlumpt“, „heruntergekommen“. Jäger
sprache: de Bock brickt „kündet in der
Brunstzeit durch lautes Stampfen seine
Kampflust an bei Nahen eines Nebenbuhlers“
Banz. Gegen die Bose: Helldink, du schast
ni stgken, du schast ni b. usw. s. Hellding,
he spricht un brickt nich „tut den Mund
nicht auf“, „ist ganz teilnahmslos“ Dtm. Wm.
Storm. Oldbg. de Dem is mit’n Ggr dal
braken „niedergekommen“ Storm. Schw. —
brgkenvull „zum Brechen voll“, vgl.
Brgkmann. — Komposita: af-, an-, dal-, dör-,
twei-, iim-, ünnerbrgken (s. d. einz. Wör
ter). — Adjektive: b r g k i g „drohend“, de
Luft süht so b. ut Wm. — brfklich „ge
brechlich“ Wm. — Substantiv: Broker m.
1. „Stürmer“, „Durchgänger“, „Mensch, der
keine Gefahr scheut“ Wm.; spöttisch: dat is
en B. in’n drögen Tuun „schwächlicher
Mensch“ Schw. 2. „hohe Wellen mit weißen
Köpfen“, „Brandungswogen“ Seemannsspr.
3. „eisernes Werkzeug der Zimmerleute“,
„Stemmeisen“ FL.
Brek-arflen f. „graue Erbsen, die sich
spalten müssen, um gut eßbar zu sein“ Holst.
1800 (Sch. 3, 325). — bohn f. „Brech
bohne“. — fällig adj. „zerbrechlich“,
„schadhaft“, „baufällig“ Ang. Schw.
— ha wer m. „Brechhafer“, auf erst auf
gebrochenem Acker gesät, wo vorher Gras
land war. Holst. 1800. —isen n. „Brech
eisen“. — mann m. dat is dor so vull as
in B. sien Schapp scherzh. für brgkenvull (s.
brgken). — mittel n. „Brechmittel“ s.
Sprickel. — p 1 o o g m. Pflug, der mit star
ken Eisenschienen an den Seiten des Baumes
versehen ist, zum Aufbrechen harten Landes,
der Feldwege usw. Schw. — r o o s f. Art
der Kose (Krankheit); s. Mhff. 2 Nr. 655, 22.
— s t a n g f. „Brechstange der Maurer“.
— wichel f. „Bruchweide“ Salix fragilis.
Fehm.
Brekendörp Dorf im Kchsp. Hütten. Die
Brekendörper haben das Amt, den Mond zu
putzen. Schw.
Brem (brgm) „Gehirn“ s. Bregen.
bremen (brgmn) schw. v. dat Heu brgmi
„wird warm und feucht und gerät in Glut“
Nordfr.; vgl. Braad 3 .
Bremen die Stadt Bremen, dat geit so
liek as de Weg na B. „krumm und schief“
Holst. 1860. de stghlen will un nich hangen,
de gah na B. un laat sik fangen Holst. 1840.
wullt du B. sehen? fragt man ein Kind, und
wenn es Ja sagt, faßt man es mit beiden
Händen am Kopf oder an den Ohren und
hebt es in die Höhe. Holst. 1800 (Sch. 1,
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