Full text: (Erster Band)

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brauen - Bredstreken 
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brauen in Wm. Kollmar Pbg. Hohenw. 
übliche Form für bruen (s. d.). 
braveeren (bravf an) sw. v. „einherstol 
zieren“ Sch. 1, 147. Wm. (ausgest.). 
bredaal (bradg-l) und brodaal adj. „auf- 
sätzig“, „impertinent“ Holst. 1800 (Sch. 1, 
147. 3, 71) Wm.; wohl aus hd. „brutal 
verdreht. 
Bredel s. Breedling. 
Bredenbek (brenb(g) Dorf im Kchsp. 
Bovenau. dat ritt een in’t anner as Krumm 
misch un B. „geht in einander über“; die 
Bewohner der beiden Dörfer waren vielfach 
miteinander verwandt. 
Bredenborg (brenboax) die Herrschatt 
Breitenburg bei Itzehoe. In Rosdorf (Kh.) 
sagte man bei Südwind, der meist Regen 
brachte: wi hebbt wedder mal Bredenbörger 
Wind. 
Bredenfeld s. Bälau. 
breed (bred) adj. „breit“, he hettn 
breden Puckel „kehrt sich an nichts“, he is 
so b. (üirer'n Puckel) as’n solten H? r j n 9 
twischen de Ohm (de Ogen) „schmalbrüstig 
dat is so lang as b. „eins wie das andere , 
»kommt auf dasselbe hinaus“, ik seet dor 
Iwee lang twee b. „sehr lange“, he snackt 
sj/ben lang un sieben b. „weitschweifig , 
»umständlich“, förn Groschen Wust un bften 
b. op’n Toller usw. s. Botter. he maakt sik 
h- „tut wichtig, vornehm“, b. un brpsi 
»großtuerisch“, he steit sik b. „steht sich 
gut“ Ang. Schw. Oh. dat Huus steit noch 
u p brede Enn „es steht noch gut um das 
Haus“ Börm (abst.). he hett sik op de 
brede Siet leggl „sich zur Ruhe gesetzt“ Oh. 
he liggt op de brede Siet „faulenzt Oh. 
he steit hüt op den breden Steen „steht Ge 
vatter“ Holst. 1840. Ndtm. dor mutt en bre 
den Steen in’t Huus wqsen wenn mehrere 
Schwestern schnell nacheinander heiraten. 
Holst. 1860; (vgl. Jb. f. Ldk. 10, 369); s. 
Steen. In der Jägerspr. de Hund söcht b. 
»läuft in Windungen-rechts und links vor 
dem Jäger her“. — Sehr zahlreich sind die 
°rts- und Flurnamen, in denen breed als 
Bestimmungswort erscheint, z. B. Breewisch 
Thesdorf (Pbg.), Breenslag Todendorf 
(Rehm.), Breden-bek, —deel Wiese b. Damp 
(Schw.), —enn Tarbek (Bornhöv.), —eesch- 
börn Kummerfeld (Pbg.), —hoop Rade 
(Rdsbg.), horn, —kamp, —moor, —rehm 
Bahrenfeld 1790, —soll (Oldbg.), —rügen 
Schlamersdorf (Storm.), —viert Bimöhlen 
(Sgbg.), —wisch. 
Breed (breed), Breede, Breeg (Hohn), 
Breegde (Ndtm.), Breere (Ang.) f. „Breite . 
be geit düchti in de B. „wird dick“, de Au 
bett’n tfmliche B. Sehr häufig als Grund- 
wort in Flurnamen als Bezeichnung für ein 
Ackerstück, das mehr breit als lang ist, oder 
für einen Komplex von Äckern von ansehn 
licher Breite; z. B. Breede Storm. Sgbg. 
(öfter), Dellbrede Looft (Kchsp. Hohenaspe), 
Katienbreed Sülldorf (Pbg.), Kistenbreden 
Rissen (Pbg.), Schelmbreede Futterkamp 
(Plön), Striebreden Blankenese, Steenbreden 
Belau (Bornhöv.), Waterbrede Tralauerholz 
(Storm.), Wurtsbredt Bordesholm (17. Jh.). 
— Das zugehörige Verb breden „aus 
breiten“ ist selten: Miss b. Hus. 
breed-backt adj. „breitbackig“ Wm. 
— b i e 1 n. „Breitbeil der Zimmerleute zum 
Behauen der Balken“. — duumsch f. 
Märchengestalt aus Fru Rumpentrumpen. 
Mhff. 2 Nr. 600. —flabb f. Schelte „Groß 
maul“ Schw. — f o o t m. „Breitfuß“, ältere 
jetzt abkommende Form für das häufige 
Brettfoot (s. d.) „Kröte“, noch gebräuclil. in 
Prb. (Breitfaut neben Brittfaut) und Mh. 
Knieschaukellied: Holger Breedfood (damit 
soll der dänische König Holger Danske ge 
meint sein, vgl. Mhff. 2 Nr. 582) harr en 
Perd, ropumpel, ropumpel, ropumpel! Vp’t 
ene Oog da wpr et blind, dat andre kunn 
nich sehen: ropumpel, ropumpel, ropumpel I 
Paß up, paß up, mien lewes Kind, sünsl 
kann di wat geschehen: ropumpel, ropumpel, 
ropumpel! Von vifr’n da w$r et lahm, von 
achtern harr et keen Stfrt, ropumpel, ro 
pumpel, ropumpel! Bums! Da leeg Holger 
B. in Graben Tonderu. —köppsch u. 
—k ö p p e 11 adj. „breitköpfig“; vom Hut 
„breitrandig“ Dtm. 1850. 
Breed-ling (bredlirag) auch gekürzt: 
Bredel m. „Sprott“ Clupea sprattus L.; eig. 
nur der grüne, nicht der geräucherte Fisch. 
Eckf.; nicht mehr häufig. Ausruf der Eller - 
beker: frisch B., drög B.! 1790. 1 Tonne 
trockene Heeringe, Bücklinge oder Breeth- 
linge aus einer holst. Zollrolle von 1711. 
— lipp Märchengestalt aus Fru Rumpen 
trumpen. Mhff. 2 Nr. 600. — m u u 1 n. 
Schelte „Großmaul“; vgl. —flabb. Bezeichn, 
für Kuh. Oh. — nadel f. „die Nadel, mit 
der der Dachdecker allein (ohne Hülfe des 
Binnenneihers) näht“; s. S. 356 u. Dock. 
— puckelsch f. „die Karo-Dame“ als 
höchste Karte im Kartensp. Breetpuckel: 
jeder Spieler bekommt 5 Karten; es wird 
Trumpf gemacht; B. ist immer der höchste 
Trumpf; Vorhand spielt aus, die andern ste 
chen oder bedienen; wer die meisten Stiche 
bekommt, hat gewonnen. Lbg. FL. 
— schuftig adj. „breitschulterig" Storm. 
s. Schuft. — s n u u t f. „Großmaul" Plön 
Wm.; vgl. —flabb, —muul. — s ö t e n 
Apfelsorte. Ang. — strgken „mit breiten 
Streifen versehen“, ik harr mien b. Rock 
an Ndtm. (ausgest.).
	        
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