Full text: (Erster Band)

Brand - brarsch 
50« 
505 
Spool güngen to School, de B. verswiinn, de 
Spool geivünn FL. Auch einige hochd. Fas 
sungen, die z. T. noch an das Plattd. anklin- 
§en, seien aufgeführt: Wunde du sollst nicht 
bluten noch schwären noch gären wie der 
tote Mensch in der Erden Kdsbg. Jesus 
Christus mit seinem starken Arm der segne 
dir den heißen und den kalten B., daß er 
nicht weiter um sich brennt, auch nicht um 
sich frißt und im Namen Jesu dich wieder 
verläßt ßdsbg. weich aus, Brand, und ja 
nicht ein, du seist kalt oder warm, so laß 
dein Brennen sein ßdsbg. wie selig ist der 
T ag, wie selig ist die Stunde, wie selig ist 
die Wunde, wie selig, was ich sah; du sollst 
nicht brennen noch schwären, nicht wehe tun 
noch zehren Lbg. Andere hd. Fassungen s. 
Heim. 19, 165. Urdsbr. 5, 129. Kock 
Schwansen 2 S. 124. — de kole Brand ist 
..Blutvergiftung“, „Entzündung einer 
Wunde“, de kole B. is dor to slagen. 
Hochd. Bötformel s. Urqu. 1, 170. — 
brand— als Verstärkung von Adjektiven, 
oft mit Zurücktreten der eigentlichen Be 
deutung: brand-rood, —g$l Schw., —sol 
/ Tircnnen dünn“) Sh. 
ueutung: brand-rooa, —yp. ~—— 
Htm., —mager („zum Brennen dünn* ) Sh., 
—dür. Vgl. Nd. Kbl. 27, 5. 
Brand-bede f. „Brandgilde“, s. Bfd 
S. 249. — blatt n., plur. bieder die Blat 
ter der Aloe, die auf Brandwunden gelegt 
werden. Fehm., s. Brand 2. -bloom f. 
..Kaktus“, dessen Saft gegen Brandwunden 
hilft. Hus. —boom m. „Brandbaum . 
1. die baumförmige Agave (Aloe arboresseus 
Mill.), deren fleischige Stengelteile zerdrückt 
auf die Brandwunden gelegt werden. Holst. 
2- „Kaktus“, dessen dicke fleischige Blatter 
demselben Zweck dienen. Kanz. 3. „Topf 
geranie“ Storm. ßdsbg. —bür f. eine dem 
Koog auferlegte Steuer bei Bränden zur 
Unterstützung des Abgebrannten. Eid. 
(abst.), vgl. Koogsbür. —gill n - »Bran 
gilde“, s. Gill. — klusternfgel „bren 
nende Liebe" Lychms chalcedonica. Wan- 
kendf.; s . —nggel. — k u u 1 f. „Dorfteich, 
dessen Wasser zum Brandlöschen verwendet 
w Hd“ Stap. Wschl. ;vgl. Noodkuul, —pool 
Htm. — 1 i 11, —lüge f. „Feuerlilie“ Li- 
Hum bulbiferum L.; vgl. —nilk, Nesen- 
farwers; witte B. = Lilium candidum L. 
v gk Heim. 3, 43. — m a r k f. „Brand 
marke“, schwere Strafe der alten Guts 
gerichtsbarkeit: he kreeg Stuukbessen un B. 
Hamp (Schw.). he mutt stuufbessent un 
brandmarkt warm Fehm. muui i- 
..Brandmauer“, massive Mauer aus Ziege 
steinen im Ggs. zur Fachwerkmauer (Ta/eL 
«'and Sdtm.). — nfgel, —nilk L — 
—lill. — r o de m. „Bratbock“, eisernes Ge 
stell mit Häkchen, innerhalb derer der Brat 
spieß umläuft. Holst. 1800 (Sch. 1, 146). 
— r o o s f. „Brandrose“, Krankheit. Böt 
formel: rode Roos un B. schüllt verswinn as 
de Bau vor de Sünn Fahrenkrug (Sgbg.). 
—w i e n s. Brannwien. 
brandig (bra-ni), auch brannig u. bran- 
tig adj. „brandig“. dat rükt b. „nach 
Brand“, 'n b. Ahr (Ähre) von Mehltau oder 
Kost. Dtm. en brannige Sgg „wütend“, 
„aüfgebracht“ bei Mhff. 2 Nr. 552, 1 aus 
Schlesw.; oder ist brammig (s. d.) gemeint? 
Brann Brande, Dorf nördl. von Barm 
stedt (Kanz.). Bokel un B. liggt hoch to 
Lann, Bokel liggt sied, B. in de Schiet 
Kanz. Vgl. Bokel. 
Brann (bran) f. „Brandung“, selten; vgl. 
Brams, Bramsing. 
Brannwien (branvin), auch Bramm- 
w i e n und in der Aussprache entstellt zu 
Brammien (noch ziemlich verbreitet, aber 
zurückweichend), selten Brande Wien 
(Dtm. 18. Jh.) und Brannewien (1756) 
m. „Branntwein“, rügen B. „der Vorlauf“, 
das, was beim Destillieren zuerst ausläuft. 
Dtm. 18. Jh. en Hund B. „kleine Tonne B.“ 
(5 Kannen). Wschl. (abst.). dor gifft dal 
nich Beer noch B. „da gibts nichts zu trin 
ken“, von dürftiger Bewirtung; vgl. Kost, 
he süppt den B. as säte Melk, he hett den 
B. billiger maakt oder nu ward de B. billig 
vom Tode eines Trinkers. Beer nährt, B. 
tghrt FL. is de B. in den Mann, is de 
Verstand in de Kann. Vgl. auch Aant S. 7. 
Wenn eine Kuh gekalbt hat, soll man ihr 
eine Sechslingsschale voll B. mit Brotkrume 
geben (Stap.). Zsstzgen: B r a n n wiens 
buddel m. „Branntweinflasche“, dat is je 
Ek, sä Johann H$k, dor nehm he'n diich- 
tigen Sluck ut de Etikruuk statts ut'n 
B. Sdtm. — drank m. „Branntwein - 
spülicht“ (s. o. rügen B.), als Viehfutter und 
zum Keinigen der Tische, Fußböden, Zinn- 
gefäße benutzt. Holst. 1800 (Sch. 1, 256). 
Wm. 1850 (ausgest.). — f 1 e u t f. „kleine 
Branntweinflasche“; auch „Säufer“ Holst. 
1800; vgl. Beerfleut. — kirsch f. „Sauer 
kirsche“, Prunus cerasus L. Strenglin 
(Sgbg.); vgl. Wienkirsch, sure Kirschen. 
— kruut (auch verkürzt zu Brammiskruut) 
n. „Hartheu“, Hypericum perforatum L. 
Fehm., gilt als Blutreinigungskraut, —lock 
n. „gemeines Wirtshaus“, „Kellerschenke“ 
Holst. 1800 (Sch. 1, 147) Wm. (abst.). 
— paap m. „versoffener Priester“ Holst. 
1800. he geit bi’n B. to Kark „ins Wirtshaus 
statt in die Kirche“ Holst. 1840. — s n u u t 
f. „Trinkernase“. —süster f. „Sauf- 
schwester“, „Säuferin“ Holst. 1800. 
brarsch (brä&) adj. „brünstig" von der 
Sau. Ang.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.