Brand - brarsch
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Spool güngen to School, de B. verswiinn, de
Spool geivünn FL. Auch einige hochd. Fas
sungen, die z. T. noch an das Plattd. anklin-
§en, seien aufgeführt: Wunde du sollst nicht
bluten noch schwären noch gären wie der
tote Mensch in der Erden Kdsbg. Jesus
Christus mit seinem starken Arm der segne
dir den heißen und den kalten B., daß er
nicht weiter um sich brennt, auch nicht um
sich frißt und im Namen Jesu dich wieder
verläßt ßdsbg. weich aus, Brand, und ja
nicht ein, du seist kalt oder warm, so laß
dein Brennen sein ßdsbg. wie selig ist der
T ag, wie selig ist die Stunde, wie selig ist
die Wunde, wie selig, was ich sah; du sollst
nicht brennen noch schwären, nicht wehe tun
noch zehren Lbg. Andere hd. Fassungen s.
Heim. 19, 165. Urdsbr. 5, 129. Kock
Schwansen 2 S. 124. — de kole Brand ist
..Blutvergiftung“, „Entzündung einer
Wunde“, de kole B. is dor to slagen.
Hochd. Bötformel s. Urqu. 1, 170. —
brand— als Verstärkung von Adjektiven,
oft mit Zurücktreten der eigentlichen Be
deutung: brand-rood, —g$l Schw., —sol
/ Tircnnen dünn“) Sh.
ueutung: brand-rooa, —yp. ~——
Htm., —mager („zum Brennen dünn* ) Sh.,
—dür. Vgl. Nd. Kbl. 27, 5.
Brand-bede f. „Brandgilde“, s. Bfd
S. 249. — blatt n., plur. bieder die Blat
ter der Aloe, die auf Brandwunden gelegt
werden. Fehm., s. Brand 2. -bloom f.
..Kaktus“, dessen Saft gegen Brandwunden
hilft. Hus. —boom m. „Brandbaum .
1. die baumförmige Agave (Aloe arboresseus
Mill.), deren fleischige Stengelteile zerdrückt
auf die Brandwunden gelegt werden. Holst.
2- „Kaktus“, dessen dicke fleischige Blatter
demselben Zweck dienen. Kanz. 3. „Topf
geranie“ Storm. ßdsbg. —bür f. eine dem
Koog auferlegte Steuer bei Bränden zur
Unterstützung des Abgebrannten. Eid.
(abst.), vgl. Koogsbür. —gill n - »Bran
gilde“, s. Gill. — klusternfgel „bren
nende Liebe" Lychms chalcedonica. Wan-
kendf.; s . —nggel. — k u u 1 f. „Dorfteich,
dessen Wasser zum Brandlöschen verwendet
w Hd“ Stap. Wschl. ;vgl. Noodkuul, —pool
Htm. — 1 i 11, —lüge f. „Feuerlilie“ Li-
Hum bulbiferum L.; vgl. —nilk, Nesen-
farwers; witte B. = Lilium candidum L.
v gk Heim. 3, 43. — m a r k f. „Brand
marke“, schwere Strafe der alten Guts
gerichtsbarkeit: he kreeg Stuukbessen un B.
Hamp (Schw.). he mutt stuufbessent un
brandmarkt warm Fehm. muui i-
..Brandmauer“, massive Mauer aus Ziege
steinen im Ggs. zur Fachwerkmauer (Ta/eL
«'and Sdtm.). — nfgel, —nilk L —
—lill. — r o de m. „Bratbock“, eisernes Ge
stell mit Häkchen, innerhalb derer der Brat
spieß umläuft. Holst. 1800 (Sch. 1, 146).
— r o o s f. „Brandrose“, Krankheit. Böt
formel: rode Roos un B. schüllt verswinn as
de Bau vor de Sünn Fahrenkrug (Sgbg.).
—w i e n s. Brannwien.
brandig (bra-ni), auch brannig u. bran-
tig adj. „brandig“. dat rükt b. „nach
Brand“, 'n b. Ahr (Ähre) von Mehltau oder
Kost. Dtm. en brannige Sgg „wütend“,
„aüfgebracht“ bei Mhff. 2 Nr. 552, 1 aus
Schlesw.; oder ist brammig (s. d.) gemeint?
Brann Brande, Dorf nördl. von Barm
stedt (Kanz.). Bokel un B. liggt hoch to
Lann, Bokel liggt sied, B. in de Schiet
Kanz. Vgl. Bokel.
Brann (bran) f. „Brandung“, selten; vgl.
Brams, Bramsing.
Brannwien (branvin), auch Bramm-
w i e n und in der Aussprache entstellt zu
Brammien (noch ziemlich verbreitet, aber
zurückweichend), selten Brande Wien
(Dtm. 18. Jh.) und Brannewien (1756)
m. „Branntwein“, rügen B. „der Vorlauf“,
das, was beim Destillieren zuerst ausläuft.
Dtm. 18. Jh. en Hund B. „kleine Tonne B.“
(5 Kannen). Wschl. (abst.). dor gifft dal
nich Beer noch B. „da gibts nichts zu trin
ken“, von dürftiger Bewirtung; vgl. Kost,
he süppt den B. as säte Melk, he hett den
B. billiger maakt oder nu ward de B. billig
vom Tode eines Trinkers. Beer nährt, B.
tghrt FL. is de B. in den Mann, is de
Verstand in de Kann. Vgl. auch Aant S. 7.
Wenn eine Kuh gekalbt hat, soll man ihr
eine Sechslingsschale voll B. mit Brotkrume
geben (Stap.). Zsstzgen: B r a n n wiens
buddel m. „Branntweinflasche“, dat is je
Ek, sä Johann H$k, dor nehm he'n diich-
tigen Sluck ut de Etikruuk statts ut'n
B. Sdtm. — drank m. „Branntwein -
spülicht“ (s. o. rügen B.), als Viehfutter und
zum Keinigen der Tische, Fußböden, Zinn-
gefäße benutzt. Holst. 1800 (Sch. 1, 256).
Wm. 1850 (ausgest.). — f 1 e u t f. „kleine
Branntweinflasche“; auch „Säufer“ Holst.
1800; vgl. Beerfleut. — kirsch f. „Sauer
kirsche“, Prunus cerasus L. Strenglin
(Sgbg.); vgl. Wienkirsch, sure Kirschen.
— kruut (auch verkürzt zu Brammiskruut)
n. „Hartheu“, Hypericum perforatum L.
Fehm., gilt als Blutreinigungskraut, —lock
n. „gemeines Wirtshaus“, „Kellerschenke“
Holst. 1800 (Sch. 1, 147) Wm. (abst.).
— paap m. „versoffener Priester“ Holst.
1800. he geit bi’n B. to Kark „ins Wirtshaus
statt in die Kirche“ Holst. 1840. — s n u u t
f. „Trinkernase“. —süster f. „Sauf-
schwester“, „Säuferin“ Holst. 1800.
brarsch (brä&) adj. „brünstig" von der
Sau. Ang.