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bös — Böten
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du wedder guud. kruup dor ivedder rut Wm.
(vgl. Sch. 1, 136); s. unten böschen, vgl.
auch boossen. Pfänderspiel: Einer sagt:
ik bün di b.; sein Nachbar fragt: warum
büst du mi b. ?; darauf muß der erste eine
Antwort geben, die auf die Verhältnisse des
Fragers Bezug hat (z. B. wiel ik nich so
v f l Brögams heff as du); kann er das
nicht, so muß er ein Pfand geben (Holst.
1800, s. Sch. 1, 137). — 2. Subst. a) B ö s
11 ■ „Nachteil“, „Schaden“, dor liett he keen
Bös vun „das wird ihm nicht schaden", „das
tut ihm ganz gut“ Hohn Ang. Auch „Un
glück“ : de Tied, de in Goden hingeit, kümmt
in Bösen ni werrer Hü. he wull Bös un Ge
walt doon „er W'ollte Unheil anrichten" Dtm.
(s- Groth 1, 49). b) B ö s (e ) m. „der
Böse“, verhüllend für den Teufel, de Spott
is de B. sien Angel (s. d.) Dtm. (s. Groth 1,
88). Aberglaube: Abends spät darf man
nicht flöten, sonst flötet der Böse ihit
(Glückst. 1840). — 3. Adverb „übel“,
„schlimm“. se hebbt em b. vertimmert
„übel zugerichtet“, he is dor b. mit anlopen
°der he is b. mit de N$s bi't Fett kamen
oder he sitt dor b. mit to „er ist übel dran“,
»ist in arger Verlegenheit“. Meist ist b.
verblaßt zu steigerndem „sehr“; vgl. aasig,
bannig, he liett sik b. verkohlt „stark er
kältet“ (weitere Steigerung: gans grulig b.
0< ler gans heel b.). he is b. in de Kniep
„ ar S in der Klemme“, ji gabt ja b. to Kfhr
oder ji sünd ja b. in Gang „ihr seid ja ganz
a us dem Häuschen“, „wißt euch vor Über
mut nicht zu lassen“. dal stinkt ja b.
„furchtbar“, dat is b. hitt „sehr heiß“.
be is b. good „sehr gutmütig“ Wm. he is'n
b- netten Minschen „ein riesig netter Kerl“.
~ Zsstzgen: Bös-schr n. „Kopfausschlag
der Kinder" Holst. 1800 (Sch. 1, 136) Wm.
(abst.); s. Argsphr, Borngrund. Böse-
s i e b e n Name einiger Häuser im Altneu-
koog (Eid.). — bös'chen (bösn) für bös
ln dem Laternenlied (s. Marten): Matten
(Matten Ndtm.), Marten Göschen, si ni all
to b. Eid. 1850.
bös 2 (bös) adj. „trächtig“, dat Byrd
ls b. Ndtm. 18. Jh.
bösein (bözln) sw. v. „liegen“ Holst.
iSOO (Sch. 1, 137).
Böß (bös) s. Börs 2 . Böss (bes)
„Büchse“ u. „Buchse“ s. Büss. Bossen
(besn) „Besen“ Wm. s. Bessen.
Bösl (bes), Borst (Elbm. Ang.), Bost
(Ndtm.), p i. Bossen, f. 1. „Borste“,
„Bchweinehaar“. wenn't ok Farkens r^gen
® e > du kreegst dor doch keen Bossen vun
jolst. 1840. Qft scherzhaft für (Menschen-)
aar: g e ] le // a g ßfj ssen ünner de Nfs von
einer alten Erau mit Barthaaren. Schw. se
kregen em bi de Bosten um ihn zu verprü
geln. Ang. he stellt de Bosten wie der Igel.
Ang. Zsstzgen: Bösten-drgger m.
„Schwein“; schörzh. Schreckensnachricht:
hüt Morgen hebbt se en B. dood maakt
Schw. — 2. „Bürste“. Arten: Kleder-
(Tüch-), Schiet-, Sleu-el-, Stncken-B. Als
Bost (pl. Bässen) wird auch die „Vogel
wicke“ Vicia Cracca L. bezeichnet (Ndtm.).
Zsstzg.: Bössen-binner m. „Bürsten-
binder“. he läppt as'n B.; s. Bessenbinner.
he süppt as'n B. Ang.
bösten (besn), börsten (Fehm. Dtm.),
sw. v. „bürsten“, a) trans. Abweisung: gah
af un böss de Höhner (Katt) Fehm. Oft in
dem Sinne von „fortjagen“, „Beine machen“:
ik will di b. (weg-b.); vgl. püstern, fggen.
ik lieft em vwn de Hoffstfd rafbösst (to't
Huus rutbösst) „vertrieben“ durch Schelten.
Und denn auch „schelten“: ik heff em düch-
tig bösst Sch. 1, 138. se kann dat örndli b.
„etwas durchsetzen“, b) intrans. „laufen“:
nu böss man los (af) „lauf schnell zu
(davon)“; he bösst in de Stuuv rum „läuft
ruhelos umher“ vgl. birsen. Zsstzgen: af-,
ut-bösten (s. d.).
böstig (besdi) adj. 1. (zu Bost „Brust“)
„stolz“, „anmaßend“ Ang. Oh. dat is ni all
to b. „das ist nichts, mit dem man sich
brüsten kann“, „nichts Besonderes“ Wm.
dat lett ne all to b. an „ist nicht sehr ver
trauenerweckend“ Wm. 2. (zu Böst
„Bürste“) „kratzbürstig“, „widerspenstig“,
„krötig“ Ang.
bol (bed) „bis“ s. bet.
Bötel 1 (bödl und boidl Fehm.), pl.
Bötels, m. „Hammel“, „verschnittener
Schafbock“. In dem Spiel de Hamer, de B.,
de Pluck entspricht B. dem Meißel (s. Betel)
Barmst. In Flurnamen: Bötel ein Knüll
(„runder Hügel“) im Fahrwasser des Kieler
Hafens. Bötel-köppel Rissen (Pbg.). —
b ö t e 1 n sw. v. „einen Schafbock verschnei
den“ FL.
Bötel 2 (bödl) m. „kleiner Junge“ Sdtm.;
vgl. Bgker.
—bötel (bödl) in Ortsnamen s. büttel.
Bötel als Abkürzung für Fehrenbötel b.
Sgbg. im Kniereiterlied: dat geit na Waasten,
na Waasten („Wahlsted“ b. Sgbg.), dabei
wird langsam gesprochen und geschaukelt;
dat geit na B., na B., schnell sprechen und
schaukeln (Kk.).
Böten (bödn u. boidn Nort.), B ö t j e n
(bödzn Sdtm.) n. „Latz“, der das Be
schmutzen der Kleidung verhindert, „Kinder-
lätzchen“ Sdtm. Kh. Nort. Hohn; s. Börtjen.
Verdeutlicht: Sfwer-B. Auch der obere Teil