börnen —.bös
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in Klaustorf (Oldbg.), Koppel bei Bendorf
(Hadem.), Böhren Rendswühren (Bornhöv.),
Börnsteen Todendorf (Fehm.), Börnswisch
Kl. Vollsted (Nort.), Börentwedt Grünholz
(Schw.), Börndiek oder Bärenteich Schwar
zenbek (Lbg.). — börnen (bean), börmen
(Lbg. FL. Kiel Ang. Hus.), börnen (Schw.
Dw.), börnen (Ndtm.), borden (Mh.
Oh.), b ö r r e n (Sch. 1, 135), b p r e n
(Neurn.) sw. v. „tränken“, hesst du de Köh
(Pgr) all börnt (bört Neurn. j 1 vgl. watern.
wi wollt man en bittjen b. sagt der Postillon,
wenn er die Pferde bei jeder Kneipe tränkt,
nur um selbst Schnaps trinken zu können.
Holst. 1800 (Sch. 1, 135). Bes. von Käl
bern: „Milch zu trinken geben“ und dann
gradezu: Kalwer (groot, fett) b. „aufziehen“,
„mästen“; s. anbörnen. Daher he is good
(he süht ut as Schw.) ut de Melk börnt von
einem kräftigen, blühenden Kinde oder Men
schen (Sgbg. Kiel). Spottreim: Jörn,
schasst de Kalwer b. Büsum (seit.). Aber
glaube : Am Maitag-Morgen will niemand als
erster sein Vieh in dem Teich börnen (Holst.
Lbg.) s. Jb. f. Ldk. 4, 179. — Zsstzgen (s.
auch Born 2 )-. Börn-ammer n. „Tränk
eimer“. — graben m. „großer Graben“,
„Hofgraben“, in dem das Vieh getränkt wird.
Kudensee (Win.). —kuul f. und Börm-
(Rdsbg.), Börden- (Innien) lock n„
meist Börn-stpd, —stell f. „Tränk
stelle auf der Weide“; s. Börn. Börn-
stegg n., — stieg m. (Pellw.) „Weg, der
zur Tränke führt“ Fehm.; —sieg Straßen
name in Burg a. Fehm. Börn-, Börm-
(Rdsbg.), Börden- (Innien) trog m.
„Trog neben dem Brunnen oder der Pumpe
zum Tränken des Viehs“. — börnig (be ani)
Bgth. Kk. Fehm., b ö r m i g (Rdsbg.), hor
nig (Itz. Hohenw. Lbg.), b o r n t i g
(Ndtm.), bormig (Holst.) adj. (zu Born 2 )
„quellig“, „reich an Grundwasser“ vom Land,
und daher auch „feuehtgründig“, „sumpfig“
von Wiesen, dat is dor so’n börnigen Grund
op de Wisch. Vgl. auch bormen. —
Börnsch (baani), Bornsch, Börnersch
(Dtm.), Börndelsch (Stap.) n. „Vieh
tränke auf der Weide“; s. Börn. Verdeut
licht Bornsch -stpd f. Dtm. 1856.
Börs 1 (beas) f. „Börse“. Volkstüml. nur
in der Vbdg. B. hooln oder afhooln (s. d.)
„ein Plauderstündchen (en lütten Iilgntj) ab-
halten“ nach Feierabend namentl. im Krug
und in der Schusterstube. Vgl. Groth 1, 37.
Börs 2 (beas), Böß (bös) Hohn (auch
dat böse Stück Ang. s. bös 1 1) f. „Bauch
speicheldrüse“, „Pankreas“ Hü. (1850)
Ndtm.; vgl. Slott. Die B. vom Schwein wird
gewöhnlich fortgeworfen, zuweilen wird sie
aber mit der Milz bezw. dem Bregen zu
sammen gebraten und gilt dann als besond-
derer Leckerbissen bei der Slachtcrköst. In
Wm. ist B. ein Teil des Kuhmagens. Aber
glaube: Aus der Böß kommen die bösen, aus
der Milt („Milz“) die milden (guten) Ge
danken (Hohn).
Borst, börsten s. Böst, bösten.
Bört s. Bohrt. B ö r t e 1 s. Bertel.
börtig (bö'adi, bg-adi, byadi), börig
(Sch. 1, 54) adj. „gebürtig“, he is b. ut Kiel;
gebräuchlicher: he hqrt in Kiel to Huus.
Vgl. baren.
Börtjen (beadzn), Börten (FL.) pl.
Börtjens, n, „Lätzchen“, das man den
kleinen Kindern beim Essen vorbindet; vgl.
Böten, Buschen. Verdeutlicht: Kladder-,
Klacker-, Slabb-, Slacker-B. B. wurde auch
eine Art Anisgebäck genannt, das es an den
Markttagen und zu Fastnacht gab (Dtm.
ausgest.).
bös 1 (bös) „böse“. 1. Adj. „schlimm“,
„arg“; vgl. arg. mien Finger is b. „ent
zündet“; vgl. Bös-sghr. dat is’n bösen
Kraam „üble Geschichte“, dat is ja’n b.
Stück Arbeit „sehr schwer“, „schwierig".
dat is'n böse Küll „grimmige Kälte“, du
büst ja’n bösen Briet (Kerl) „ein ganz
schlimmer Mensch“, „ein Ausbund“, doch
auch „ein Allerweltskerl“; vgl. Baas, dat
böse Stück = Börs 2 (s. d.). böse Blöme
„Saat-Wucherblume“ Chrysantemum segetum
(Ang.); s. Wokerbloom. Am häufigsten von
der Gemütsbewegung: „erzürnt“, „zornig“,
in Vbdg. mit warm, wesen, maken; vgl.
dull. laat dat na, ans warr (bliev Ang.)
ik b. maak mi ni frst b. „reize mich nicht
zum Zorn“, he is b. (fei b. Ang., so b. as
Hans Witt sien Ganner Aschebg.). sien Fro
is so b., man schall de Hände dabi warmen
Schlesw. 1840. Bei Kindern meist „leicht
beleidigt“, „maulend“, „launisch“: maak man
ni fgrts so'n böse Snuut. du musst solang
b. sien, bit du werrer good büst Holst. 1840.
Wenn beim Spiel ein Kind sich benachteiligt
fühlt und sich grollend oder schmollend
zurückzieht oder wenn es aus irgend einem
(nichtigen) Anlaß mault, so hänselt man es
mit den Reimen: büst (mi) b., gah na
(mank) de Gös mit Zusätzen: büst guud,
gah na de Bruut (kriggst een an de Snuut
Hohn) (FL. Hohn) oder büst mi good, kumm
up'n Schoot (Neum.) oder büst du quaad,
gah mank de Schaap (Sch. 3, 253) oder büst
dull, gah na de Bull (Hohn Viöl, weiter fort-
geführt: de patt di up Foot, denn büst mi
weiter good Innien) oder denn paut de
Ganner di op Foot, un du warrst mi werrer
good (Heikendf.) oder perr den Ganner op
den Foot, büst (warrst) mi wedder good (Plön
Üters.). büst du b., kruup in den Kees, büst