Full text: (Erster Band)

483 böllen 
bören 484 
is de B., dor is dal Lock, wo't in sali Holst. 
1860. 
böllen (beln) sw. v. „bellen“ Wm. 
Glückst.; s. bellen. 
Bolten (beldn) m. pl. „Grashaufen, die 
die Kühe auf der Weide stehen lassen“ Nie 
büll; s. Bult. 
Böin „Boden“ s. Bghn. 
Bömeken (bömgro) n. „Bäumchen“ 
(Dim. zu Boom); untergegangen, nur noch 
in den Liedern: such, such, such Höhneken, 
Swien gabt ünner de B., Perdken in'n 
Hawer, Schgpken in'n Kleiner, Bukoh in 
dat lange Gras, Pilehösch („Gänschen“) 
op't Waterbad; klebitsch, klabatseh (Knie 
reiterlied) Darry (Ltjbg.). slaap, Iiindken, 
slaap, dien Vader hött de Schaap, dien Moder 
plant en B. usw. (Wiegenlied) Holst. 1840. 
bömen (böm) sw. v. „bäumen“, hebbt 
ji dat lesste Föhr Hau all bömt? „mit dem 
Windelbaum niedergebunden“ Dtm. Hohn; 
vgl. puntern. Zsstzg. op-bömen (s. d.). sik 
b. „sich bäumen, steil aufrichten“ (vom 
Pferd) ist nicht volkstüml.; dafür he geit 
piel in Enn u. dgl. 
Bön „Boden“ s. Bghn. 
Bönk (bgiog) Ndtm., Bpneke (Sch. 
1, 125), B ü n k (Sdtm.), B g n t (Ndtm.) n. 
Bezeichn, für verschiedene harthalmige Gras- 
arten, die zu Besen gebunden werden, bes. 
„Pfeifenkraut“ Molinia coerulea; s. Bent. 
Bei Sch. (s. o.) ist B. Bezeichnung für den 
Bentbessen (s. d.), mit dem die Drescher das 
Korn reinigen. 
Bons 1 (bgm) pl. „die Woppen (Blüten 
stand) des Hafers“ Eid. 1800 (Sch. 4, 366). 
wenn dor Silben B. bi de Hawer sünd, kann 
de Fru ggrn mit to Kroog gähn „sieben 
Reihen Körner übereinander“ Ang. Vgl. 
Wippe. 
Böns 2 (bem) m. „derber, kraftstrotzen 
der Junge“ Flensb. 1850. * 
Bör „Bahre“ s. Bghr. 
Bord (bgad) n„ pl. Börden „Garten 
beet“ Eid. 
börden „tränken“ s. bömen. 
bören (bgan) sw. v. „heben“, „hoch 
heben“, „(tragend) halten“ (s. Bghr, bgrig); 
dagegen luchten „anheben“, sodaß nur ein 
Teil des Gegenstandes von der Grundlage 
gelöst wird (bes. „mit Hebeln heben“), 
drggen „tragen“, „eine Last fortschaffen“; 
doch werden b. u. luchten nicht immer streng 
geschieden, man mutt ni mehr dregen as 
man b. kann, wat man ni b. kann, mutt 
man liggen laten, wat een Mann b. kann, 
fallt twee Mann ni to'n Last Mschl. den 
kann'k nich b. „die Karte kann ich nicht 
stechen“, wenn man eine hohe Karte über- 
stechen soll. PL. je mehr man de Katt 
straakt, je höger bört (driggt) se den Stert 
„je mehr man ihm schmeichelt, desto auf 
geblasener wird er“, he bgrt de Ngs so hoch 
von einem Hochmütigen. Plensb. Koh 
(Beest) b. „das entkräftete Vieh mit Hebeln 
hoch heben“ Pehm. (abst.); s. luchten, he 
kann de Tüffeln ni mghr b. „hat einen un 
sicheren Gang infolge von Alter oder Krank 
heit“. bgr de Föt hoch un slarps dor ni 
so bilank von nachlässiger Gangart; dann 
auch: de Been b. „sich auf die Beine 
machen“, he hett dat lest Been int Bett 
bgrt „liegt im Sterben“, de Hund bgrt 
(lucht) dat Been hoch (ünnerhöchd, in Enn) 
un miggt an'n Dgrpahl. wi mgt di man ut 
dat Bett b. (luchten) zum Langschläfer. 
wenn di noch lang wat utlettst, ivarrst gwer 
de Dgr bgrt (oder warrst rut-bgrt, —liicht) 
„an die Luft gesetzt“, bört de Maschien pian 
op de Waag „hebt die Maschine hoch und 
setzt sie auf den Wagen“, he kreeg em faat 
un bgr em mank de Swien. he hett em 
Flöhn achter't Ohr bgrt „eine Laus ins Ohr 
gesetzt“ Hü. he will sik keen Lüs in’n Pelz 
b. „sich nicht in Sachen mischen, die ihn 
nichts angehen". woneben hesst du di de 
Lüs (Dgm) denn opbgrt ? „aufgesackt“, „auf- 
gegabelt“. dat ward nicht bgrt „wird nicht 
aufgehoben“, „bliebt liegen", „gilt nicht“ 
Holst. 1800 (Sch. 1, 131) Wm. — Besond. 
Bdtgen: 1. „(Gelder) erheben“. Toll b. 
Holst. 1644. Jetzt nur noch „bei einem Han 
del Geld davontragen“, „einnehmen“: wovel 
hesst bgrt bi den Hannel (föt de Koh)? Der 
Händler fragt: kann’k ni’ni Groschen b. ? 
„wollen Sie mir nichts abkaufen?“, he 
bgrt allem, wat rund is vom Geldgierigen. 
Wm. wenn de Dummen (Narren Holst. 
1840) to Markt (Stadt) kaamt, bgrt de 
Kloken (Kramers Holst. 1840) Geld. Dazu 
B ö r i n g e f. „Steuererhebung“, „Nutz 
nießung“ ausgest. (s. Sch. 1, 131). Auch 
„der Bezirk, der einem Steuererheber zuge 
teilt ist“; das Ksp. Neuendorf (b. Glückst.) 
war früher in 3 Böringen eingeteilt, in denen 
je ein Kirchgeschworener die kirchlichen An 
gelegenheiten regelte. — 2. „das Holzwerk 
auf dem Neubau aufrichten“, dat Huus 
schall Sünnabend bgrt warm „gerichtet" 
Oldesl. 1800 (Sch. 1, 132) Dtm.. Wm. Elmsh. 
Die Tätigkeit und die sich daran schließende 
Feier (Bewirtung und Tanz) heißt dat Huus- 
bgren; s. Bichtbeer u. Heim. 16, 260. — 
3. „emporschnellen“. Wenn beim Flachs 
brechen (s. braken) jemand an dem Flachs 
brecherplatz vorbeikommt, so wird er von 
den Flachsbrecherinnen mit einem Tau ein- 
gefangen (s. stricken), bei Kopf und Beinen 
gepackt und mehrmals in die Höhe geschnellt 
und wieder aufgefangen; diesen Brauch nennt
	        
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