Full text: (Erster Band)

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Böhnsleten — böken 
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lassen“ Hohn; vgl. Bghn. Als Aufl. im 
Kätsel: wat is dat, wat Sommerdaags (Som 
mers) jritt un Winterdaags (Winters) schitt ? 
vgl. Hackels-laad; Döschmaschin. — s 1 e - 
t e n n. pl. „Latten, die über der Grootdgl die 
untere Abgrenzung des Bodens bilden“. — 
Böhneken n. Dimin. zu Bghn. Tierreim: 
mau, miau, mau, wo is diene Frau? Baben 
up’n B., da weent. se grote Träneken, mau, 
miau, mau Holst. 1847. — böhnig (bgni) 
adj. dat Korn smeckt b. „dumpf“, „muf 
fig“ infolge des langen Lagerns auf dem 
Boden. Ndtm. 
Böhr (bga), Bpre (Sch. 1, 132), pl. 
B j'hren (zu bgren), f. „Bahre“, „Trage“, 
„Tragbahre“ zum .Fortschaffen von Heu, 
Stroh, Torf, Ziegelsteinen und Brot sowie 
von hilflosen oder toten Menschen und Tie 
ren; vgl. Draag. froher würr de Mest op’n 
B. ut den Kohstall dragen Storm. de Vingst 
karr (s. d.) ward op de B. packt Tritt, wat 
sittst du dor to, du büst wol vun de B. 
füllen von einem, der stumm und mißmutig 
dasitzt. Ang. he liggt all up de B. von dem 
Toten, dor gaht ticee mit de B., een achter 
un een vgr Prb. Aberglaube: Wenn die 
Kuh ausschlägt, muß man dreimal um sie 
herumgehen, ihr den Bücken streicheln und 
dreimal sagen: Stark, stah as en Liek up'e 
B., im Kamen usw. Schw.; vgl. Bedacht. 
Zsstzgen: Drgg-, Kritt-B. (s. d.). 
bohren „heben“ s. bören. 
bohren (böan, böan, byan) sw. v. refl. 
„sich gebühren“, allem as sik dat hgrt (ggt 
Wm.) un bghrt. Früher auch intrans.: dat 
bghrt nich oft „es kommt nicht oft vor“ 
Holst. 1800 (Sch. 1, 131); s. gebghren. — 
B g h r t f. „Verpflichtung“, „festgesetzte 
Keihenfolge“ Holst. 1800 (Sch. 1, 131). 
Dazu B (ihr t-lüde m. pl. „Schmacken 
schiffer, die zwischen gewissen Orten in 
einer bestimmten und privilegierten Anzahl 
nach der Beihe fahren müssen“ Sch. 1, 131. 
Böi (bei) Kremp. 1797, FL„ Böe (böo) 
Sch. 1, 119, B ü (Ndtm.), jetzt meist B ö, 
pl. Böen (böan u. bön), f. „die Bö“, „un 
vermittelter Windstoß verbunden mit Begen- 
schauern“, fast nur in der Schifferspr.; auch 
„die Begenwolke“ Holst. 1800 (Sch. 1, 119) 
FL. de B. drifft heran „die Begenwolke 
zieht auf“, de B. stiggt „die Begenwolke 
steigt höher“, „es ist kein Begenschauer zu 
erwarten“. Übertragen „Schauer“, „Über 
gang“ : dat’s en B., de geit gwer von einem 
vorübergehenden Unglück (Sch. 1, 119); 
vgl. öwertog, Flaag. — böig (bö i), b ü i g 
(Ellerb.) adj. „stürmisch“, dat is b. Weller. 
Auch de See is b. „vom Sturm gepeitscht“, 
„hat hohen Wellengang“. Vgl. stüddig. 
Bök 1 (heg) f. „Hundskamille“ Anthe 
mis L. Üters. 
Bök 2 (bög) f. „Feuerbrand“ s. Bak 2 . 
Bök 3 (bög u. böig), Böke (Sch. 1, 177) 
f. und Böken (bögta) m. (Kk. Bdsbg. 
Hohn), pl. Böken, „Buche“, sowohl „Bot- 
buche“ Fagus silvatica L. als die „Weiß- 
oder Hainbuche“ Carpinus Betulus L. (s. 
Hgbök). rood B. „Blutbuche“ Fagus san- 
guinea. Hü. Die jungen Heiser der Buchen 
im Frühjahr heißen Maibusch (vgl. Bark x ). 
Die Früchte der Botbuche werden Book 
(s. Book 1 ), Bookeckern, Bök-ngt, vereinz. 
auch Bök genannt: Bök sammeln „Buchein 
sammeln“ Sdtm. Stap. den sprantigen Böken 
mutt dor mank-ut haut warm, he sneed 
sik en Böken ut den Knick „Buehen-stock, 
—knittel“; vgl. Elten, Hasseln, dor fäll en 
Oss ut de B. 1 Ausruf der Verwunderung. Kk. 
Gesang beim Niederschnüren des Wiesbaums 
(Punterboom): haal Eken, haal B—en usw. 
s. halen. Bat des Vaters an den Sohn: 
dumm Jung, mien Sghn, du musst di wat 
versöken, so wasst du mi ja gben up as 
Eken un as B—en Schw. Lied: des Abends 
ünner de B—en so'n Piep Tabak to smöken, 
de Drossel fleit so nüdlich, wat is dat hier 
gemütlich, tralalalalalala usw. Besprechungs 
formel gegen die „Bose“: dor wgren dree 
B—en, de wulln wat söken, dormit will ik 
diss un all de Rosen böten Grebin (Plön) 
abst. — Flurnamen (vgl. Book 1 ): Böken(s)- 
barg oft, auch Dorf b. Lehnsahn (Oldbg.), 
—hagen Holzung b. Panker (Plön), —rad 
Neritz (Storm.), Bök—lund Dorf b. Schlswg., 
—wedel, Kate b. Damendorf (Hü.). Als 
Grundwort: Kegel-bök Suxdorf (Oldbg.), 
Klam-bök Nordhastedt (Sdtm.), Dicken- 
böken Prisdorf (Pbg.), Kruus' Böken Kitze 
berg (Kiel), Schön-böken Koberg (Lbg.), 
Wien-böken Breiholz (Bdsbg.). in den 
Böken Kisdorf (Sgbg.), Büchen Gehege b. 
Prisdorf (Pbg.); Büchen in Lbg. (s. Böken 2), 
Böken im Ksp. Innien. — Zsstzgen: 
Böken-asch f. „Buchenasche“. Die B. 
wurde früher zum Büken der Wäsche ge 
braucht (s. büken); die aus B. gewonnene 
Lauge hieß Bök-löge (s. d.) s. auch böken. 
Aberglaube s. Asch 1 S. 181 — holt n. 
„Buchenholz“, auch „Buchenwald“, Strich 
spiel: Eken-, Böken-, Barkenholt usw. s. 
Strgkspgl. — k n a s t m. „Buchenkloben", 
der sich nicht weiter spalten läßt, smiet 
man'n ordigen B. op'n Aben, dat schall wol 
schelen. Bök-loge f. „Buchenlauge“; s. 
Böken-asch. de Tee is so stark as B. „sehr 
stark“ Holst. 1800 (Sch. 1, 177). — npt f. 
„Buchnuß“, „Buchei“. Sschl.; s. Book 1 u. 
Bök. — böken (bögra) adj. „buchen“, de 
Disch is vun b. Holt, gwer de Groov liggt
	        
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