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bottern
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feines Sieb (Sgv, Sieh, Sei, Droog Dtm.
Eid. Wschl., Droov Dtm. Eid. Wschl., Teerns
Dw., Dprslag Stap.) in ein flaches Holz
oder Tongefäß (Melk-bütt, —sett, Settjen)
gegossen und in den Keller gesetzt, wo sie
2—3 Tage stand. Dann wurde der Rahm
mit einem flachen, scheibenförmigen Blech-
löffel (Rohm-kell, —sleef) abgenommen (vgl.
a f-rohmen, —fleen) und in einen mit Deckel
versehenen Holzbottich (Rohm-bütt, —pult,
—Hann, Melkstann) gefüllt; dieser blieb im
Eommer im Keller stehen, im Winter wurde
er an den warmen Ofen gestellt, bis der
Kahm dick und sauer war. Dann begann
das eigentliche Buttern. Der Rahm wurde
in das Butterfaß (Botter-fatt, —kam, meist
einfach Karn) gegossen, ein mit Reifen um-
spanntes Holzgefäß von der Form eines
stumpfen Kegels, von verschiedener Größe,
meist etwa 1 m hoch, oben 40 cm, unten
dO cm im Durchmesser. Oben war es durch
einen Deckel (Karndeckel) fest verschließ -
b»r; der Deckel hatte in der Mitte ein kreis
rundes Loch. Durch dies Loch wurde eine
Stange (Karn-stock, —slang, ■—stgl, Plüm-
Ver Dtm. Rümpel Schw. Stöter Schwabst.)
gesteckt, an deren unterem Ende sich eine
vielfach durchlöcherte Scheibe (Karn-schiev,
~rad) befand. Diese Stange, die zum
Schutz gegen Hexen früher aus Vogelbeer
baumholz sein mußte (Mhff. 2 Nr. 355, 1),
stieß man nun rasch hintereinander un
unterbrochen etwa 3 / 4 Stunden lang in den
Eahm, bis sich die ersten Fettklümpchen
bildeten: dat fangt an to bottern (to schiften
Schw.). Nachdem dann die inneren Wände
der Karn mit kaltem Wasser abgespült
waren, butterte man noch etwa 10 Minuten
weiter: denn is afbottert (s. d.). Zuweilen
legte man nun noch einen 5—8 cm dicken
Knüppel unter den unteren Rand der Karn,
um durch Schaukeln die auf der Butter
milch schwimmenden Kügelchen zu einer
Masse zu verbinden. Die Butter wurde dann
mit einem flachen Holzlöffel (Botter-sleef,
kab Schw.) herausgehoben und in eine
Mulde (Botter-moll, —molg, —muH, —trog)
gelegt. Hier wurde die noch vorhandene
Buttermilch mit einem großen Holzlöffel
(Rotiermess) herausgedrückt; die Butter
wurde gespült und gesalzen, am anderen
Tage geknetet und geklopft, bis alle Milch
heraus war, dann in walzenförmige Stücke
von 1—2 Pfund (Slag) oder in eine andere
Eorm (s. Botterkopp) gebracht, um ent
weder an den Butterhändler (Botterkgrl)
verkauft oder im Hausstand verwendet zu
Werden. Für den Winterbedarf bestimmte
Butter (Botter inslaan, bes. im August!
wurde in Steinkrügen oder in einer großen
Steinkruke, die etwa 30—50 Pfund faßte,
aufbewahrt. Vgl. kamen u. Nd. Jb. 4,
87 f. Kock Schwansen 2 250 ff. — An Stelle
dieser mühsamen Art der Butterbereitung
mittels der Stöt- oder Stockkam (Pümpel-
botterfatt Schw., Handbolterfatt Dw.) hatte
man schon im 18. Jh. ein etwas bequemeres
Verfahren; man brachte die Stange mit einer
am Balken der Küche befestigten Querstange
in Verbindung und bewegte sie durch eine
herunterhängende Handhabe in der Art einer
Pumpe; vgl. Sch. 2, 229. — Außer der
Stöikarn gab es die Dreihkarn (Dreihbolter-
falt Dw.), bei der ein Kreuz (Karnkrüz)
im Faß mittels einer Kurbel gedreht wurde
(Eid. Stap.). Zuweilen setzte auch ein im
Botterrad laufender Hund das Ganze in Be
wegung. In größeren Betrieben, namentl.
auf Gutshöfen wurde in einem großen, wei
ten hölzernen Butterfaß (Bottertien) ein
vierflügeliges durchlöchertes Rad durch ein
göpelartiges hölzernes Räderwerk in Bewe
gung gesetzt, das von einem ausgedienten
Gaul ( Botler-pgrd, —tgt) bedient wurde
(Bottermphl). — dal will nich bottern „nicht
gelingen“, wenn't ni b. will, bottert’t ni
(Zusatz: un wenn man ok in de Karn
schitt). Beim Kartenspiel: mien wüllt hüt
ni b. FL. nu bottert dat awers! „nun geht
es vorwärts“, bes. „nun geht viel Geld ein“
Wm. Drohung: ik will di wat b. Wm. (vgl.
Sch. 1, 143). de Wann bottert „eitert“
Hohn, de Klock bottert „geht zu schnell,
„ist unzuverlässig“; vgl. Botterbüss. he hett
sik fastbotlerl „sich festgefahren“ Schw. —
Als bottern bezeichnet man auch das Wer
fen mit flachen Steinen über die Wasser
fläche, sodaß sie aufhüpfen; s. Botterbrood.
— Abzählreim: de ole Fru mit'n holten Tähn
will mi nix to ften ggben, sloog mi up dat
Schulterblatt, hu hu wo bottert dat Plön
1840. Arbeitslieder: a) beim Gebrauch der
Stötkarn: en Hgn un en Hohn un en Tuck
tucktuck, en Schaap un en Lamm un en
Buckbuckbuck, en Sgg mit fief Farben, sünd
dat ni süss Swien, wat schregen de ölen
Parken, wat dans dat oll Swien Sdtm.
b) beim Gebrauch der Dreihkarn: heidrur'l,
heidrur’l krieg'n Farken bi'n Stgrt, laat'n
lopen, laat'n lopen, he is doch ni vgl wgrt
Sdtm. Aberglaube: Man kann nicht ab
buttern, wenn ein Fremder (eine Hexe) still
schweigend die Reifen am Butterfaß zählt;
zur Abwehr bindet man einen Zwirnsfaden
unter einen Reifen, der dem Zählenden ent
geht; er hat dann keine Gewalt mehr über
die Butter (Dtm. 1860). Häufiger wird die
Butter durch den „bösen Blick“ der Hexen
(s. Bolterhex) verhext (versehn); man muß
dann mit einer glühenden Eisenstange in den