Full text: (Erster Band)

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Bottermelk — bottern 
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Arbeit fertig wurde (s. Pingstvoss), dem 
wurde gedroht, er solle B. un Torfsoden 
zum Frühstück haben (Schw.) oder einen 
Teller Nesseln mit B. ausessen (Oh.), he 
säht (so witt, pf.werig, galsterig) ut as B., 
as Kees un B., as B. un Torf von schlechter 
Gesichtsfarbe; s. —farv. he süht so suur 
ut as B. „mißvergnügt“, dat süht ut as 
Kienruß un B. „schmutzig-bunt“ Plön, mi 
löppt de Sweet as B. vun Kopp Pbg. Junge, 
wat sünd wi Buurn lusti, laut uns noch’n 
Glas B. kriegen Üters. Stroh in Ossen, B. 
in'n Buurn „jedem das Seine“ Prb. Rdsbg. 
em sünd de Ogen mit B. vertinnt „betrun 
ken“ Ang. dat is Karnmelk (s. d.) för B. 
„gleich“, „dasselbe“ Wschl. Karnmelk seggt 
för B. Kautschoon „die Bürgschaft taugt 
nichts“ Wschl. Von unmöglichen Dingen: 
allem in de Welt, bloots keen B. to'n Kaffi. 
du büst ok’n beten verrückt (schön blau), 
drinkst B. to'n Kaffe, wenn de Rohmputt 
dorbi steit Hohn, hesst all mal B. op’n 
Tuun drögtl Kh. galt lien un staak B. to 
Bghn FL. oder giff de Höhner B. up de Röp 
Ang. wo kann man bloots B. an de Wand 
nageln? Hohenw. he hgrt to Huus, wo se 
B. vun de Hill haspelt „ist sehr unprak 
tisch“ Dtm. all as't kämmt, harr de Düwel 
seggt, do harr he B. mit de Missfork ften 
Wm. 1840. dat is wahr, sä Klaas Melk 
mann, full in de B. un keem ut'n Klüten- 
putt wedder rut Elmsh. keen hett sik in 
de B. versapen un is bi Störkaten wedder 
rutkrapen? Kk. — Pfänderspiel: Es ist ver 
boten, auf Fragen mit „ja“ und „nein“, mit 
„witt“ und „swart“ zu antworten und zu 
lachen oder zu weinen; der Fragende sucht 
die Mitspieler aufs Glatteis zu führen; er 
beginnt: mien Mann (Vadder, Großmudder) 
is in'e B. versapen, wullt du ni mit 
truern? wat för'n Kleed wullt du anhemm? 
'n gfiles? paßt dat to de Truer? usw. Mh. 
Dw. Schw. Ang. Beim Spiel Kuulsgg (s. 
d.): mien Kuul is slaten, mit B. begaten 
Elmsh. 1840. Tanzreime: nudel, nudel B., 
nudel, nudel Klump, nfgen El in B., nf.gen 
El in Klump (fief Kann B., fief Kann 
Klump) un wenn de Buur besape?i is, denn 
danst he op de Strümp. Kinderreigen: kam, 
kam B., kam, kam Klump, un wenn de 
Schoh verslften sünd, denn danst wi op de 
Strümp. Anderes s. bei bpwern, Bengel, 
Dwallerjahn. Spottreime: Paul Ranzau von 
Knoop hett B. to Koop, suur Beer un Schim- 
melbrood, de Düwel slaa Paul Ranzau dood 
Holst. 1860. Trien (Leen Katrien), wat 
giff st du de Swien? B. un Wien (Rosin) 
Heikendf. Bastlösereim: Hüpper (s. d.), 
Wupper (Ilüppstfrt, Wüppstfrt), Stuten in’e 
B., laut good afgahn, laat keen Schaden doon 
Sgbg. — Zsstzgen: Bottermelk- frpter 
un Törfsmullfrfler Schelten, mit denen die 
Bewohner des Kirchspiels Hohn die Bewoh 
ner der Kolonie Christiansholm belegen (s. 
Nd. Jb. 27, 62). Bottermelks-farv 
f. he hett'n B. „sieht blaß, kränklich aus“ 
FL.; s. —gesicht u. Bottermelk. —fatt 
n. Neckreim, wenn ein Kind immer wat? 
fragt: Johann (beliebiger Name) wat, wat, 
wat, Johann B., Johann Öllcruuk (Sirupsputt, 
Bottermelkskruuk), Johann Dummsnuut 
Schlesw. Vgl. —tünn. —gesicht n. wie 
—farv. —grütt f. „Buchweizen- oder 
Hafergrütze in Buttermilch gekocht“. 
— k 1 o c k f. „alte, unzuverlässige Taschen 
uhr“ FL. Vgl. Botterbüss. —klümp u. 
— k 1 ü t e n m. „gekochte Buttermilch mit 
Weizen- oder Buchweizenklößen", beliebtes 
Sonnabendsgericht. —kringel m. Ge 
richt, Kringel in B„ mit Zucker bestreut 
— k r o o g Gastwirtschaft in Schlichting 
(Ndtm.). — schrie wer m. Spottname für 
den „Schreiber“ auf einem Gut, auch für 
den Verwalter. — s 1 e e f m. „großer Holz 
löffel, mit dem die B. aus dem Faß ge 
schöpft wird“, „plumper Mensch“ s. Aas 3. 
— s t a n n f. „Bottich für Buttermilch“ Wm. 
Schw., s. Stann. — supp (auch —melksupp) 
f. wie —klümp. mien Strümp sünd so natt as 
B. Bokel (Ranz.), he is'n Held in de B., 
wenn de Klüten (Ball, Klümp) dor rut sünd 
Dtm. Prb.; vgl. Bottermelk. Trinklied: vor 
de Minschen bün'k ni bang un ok ni vör'n 
Prozeß; vor Arbeit, Dood un B., ja dorvör 
bün ik bang wohl in Dtm. zu Hause, aber 
ziemlich allg. bekannt. — tünn f. „Tonne für 
Buttermilch". Neckreim: Heine Dick, Heine 
Dünn, Heine B., Heine Hawerkruuk, Heine 
Dicksnuut Oldes]. Vgl. —fatt. — twüback 
m. Gericht, Zwieback in B. mit Zucker be 
streut. 
Botter-mess n. „der große hölzerne Löf 
fel, mit dem die Butter geknetet wird, um 
sie von der Buttermilch zu befreien“ Sh. 
— m o 11, — mull, — molg f. „Butter 
mulde", langes, trogähnliches Gefäß, in das 
die aus der Karn kommende Butter gelegt 
wird, um darin geknetet und von der Butter 
milch befreit zu werden. Vgl. —trog u. 
—schraav. — m p h 1 f. „göpelartiges höl 
zernes Räderwerk“, von einem Pferd (s. 
—perd) angetrieben, durch das das in dem 
großen Butterfaß befindliche Rad in Tätig 
keit gesetzt wird, auf Gutshöfen in Gebrauch. 
Schw., s. bottern. 
bottern (bodan) sw. v. „buttern“. Die 
einfachste!, früher allg. übliche, bis in die 
neuste Zeit in kleinen Wirtschaften noch ge 
bräuchliche Art des Butterns war folgende: 
Die frische Milch wurde zunächst durch ein
	        
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