Full text: (Erster Band)

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Botterkell — Bottermelk 
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in gr Pull, dat gr dal Hart im Lieive knüll 
Htm. oder holten Vader stött holten Moder 
m it de Pipenpurr, dat dat Hart fr snurr 
Hollingstedt oder holten Vader stickt holten 
Mudder in de Puus, dat fr de Darf rut dat 
Lock suust Kk. oder mien ool Grootvader 
&tött mien ool Grootmoder in’e Spieskamer, 
in e Swutschkamer, dat se kwark sä Dtm. 
keil f. „großer flacher, zuweilen durch- 
lochter Holzlöffel zum Entrahmen der Milch 
ßdsbg. — kfrl m. „der Butteraufkäufer“ 
—hgker), der in regelmäßigen Zwi 
schenräumen auf dem Lande erschien und 
gegen andere Waren (Kaffee, Zuckei- u. 
5%h) oder Geld die zurückgelegte Butter 
in seiner Botter-kiep (s. d.) mitnahm. Banz. 
Rdsbg. Oh. o wal sünd wi Minschen mager, 
hloot de B. is fett Jevenstedt (Rdsbg.). In 
dem Schwank „Hans Hillebrand“ verbirgt 
sich der Bauer auf des B.'s Rat in dessen 
Kiepe, um seine Frau mit dem Priester zu 
überraschen; s. Wisser Plattd. Volksmärchen 
8 - 51 f. Jb. f. Ldk. 4, 167 f. — kiep f. 
>,Butterkiepe“ (vgl. —kgrl). Bastlösereim: - 
Hüppioipp, Hüppwipp, Stuten in de B., laut 
9ood afgahn, laat keen Schaden doon Sgbg. 
Oldesl. — k 1 p b e n m. Backwerk, s. 
Klgben. — klottje f. Schelte für Butter- 
Hauen, zu franz. calotte Holst. 1800 (Sch. 
1> 142). — k 1 ü t j e n m. „Butterkloß“ Wm. 
koken m. „Butterkuchen“, s. Koken. 
T-kopp m. „Gefäß mit Fuß zum Formen 
de>' Butter“, H/ 4 Pfund fassend. Eid.; vgl. 
Xoppken (Dtm. 1750), Pundskopp, bottern. 
bch. 2, 322. — köst f. Bezeichn, für „Pol- 
er abend“, weil die Bauern den Verlobten 
en Slag Botter (5—6 Pfund) schickten; die 
utter wurde pyramidenartig geformt, mit 
aem Lottersleef (s. d.) schön verziert und 
der Spitze mit einem Blumenstrauß 
(Rükel) geschmückt. Üters. Pbg. Vgl. 
. 3, 242 u. Botter. — k r a n z m. Die 
' ln Borf zuletzt verheiratete Frau führt auf 
ei Bauernhochzeit mit dem B. einen Tanz 
d. i. e i n Teller mit Butter> die durch 
f gelköpp (Gewürznelken) mit dem 
amenszug des Brautpaars verziert ist und 
e ! n Kreuz aus 2 Stäben trägt, das von 
crnem aus Papier gefertigten, mit Perlen u. 
Piegeln verzierten Kranz umwunden ist. 
Vgl. Heim. 2, 6 u. Botter. — krin- 
g e 1 m. feines Gebäck, s. Kringel, he itt 
~~ n , dat he Brood spart, he hett tik ver- 
Se n, as Vadder Lorenz, de harr'n Ploograd 
(?, rn L. upgten. Vom Gierigen: he fritt’n 
agenrad för'n B. Nood Ighrt bgden un 
Mnger B—n gten. — kruut n. = —blatt 
orm. — k u u 1 f. „die Vertiefung in der 
»dicken Grütze“ (s. Botter), in die die 
u ter gelegt wird“ Ang. — 1 a a k f. die 
Flüssigkeit, die beim Kneten der Butter 
abgeht. Ang. 
Boltcr-licker m. 1. der Käufer (vgl. 
—hgker), der die auf den Höfen in Drit 
teln aufgestapelte Butter auf ihre Güte 
untersuchte und mit einem besonderen Werk 
zeug einen Klacks Butter aus der Tonne 
holte, um sie zu probieren. Neust. Dann 
überh. „Leckermaul“, „Feinschmecker“, bes. 
von Kindern, die die Butter vom Brot lecken. 
B., magst ok grüne Seep1 Vgl. Leckertähn. 
Botterlicker nannten die Volksschüler die 
Schüler der höheren Schulen in Kiel; auch 
aus Wm. bezeugt. Häufig von verschmitz 
tem Lächeln: he grient as'n B. (Zusatz: 
de Smolt lickt hett Bornhöv.); auch he 
lacht, hggt sik, smuustert as’n B. he süht 
so smgri (hell Sgbg.) ut as'n B. Megger 
koog. he schriggt (huult) as'n B. Wm. 
Sdtm. Auch als gutmütige Schelte, freund 
lich zurechtweisend zu naseweisen jungen 
Menschen, „Grünschnabel“ Eid. Dtm. — 2. 
„die Zunge“ Lbg. „die Vorderzähne im Ober 
kiefer“ Wm. (s. —tähn), „der Zeigefinger“; 
Fingerreim: Lusenknicker, Botterlicker, lange 
Mann, Kort Johann, lütte Krüschan Fghr- 
mann Schwabstedt. — 3. „aufrecht stehende 
Haarschleife in den Zöpfen der kleinen Mäd 
chen am Ende der Flechten“. Lbg. Westensee. 
4. „Orden“, he hett'n B. krggen Mh. — 5. die 
namentl. in Holst, verbreitete Bezeichn, für 
„gelbe Schmetterlinge“, (schon 1750 für Dtm. 
bezeugt) namentl. „Zitronenfalter“ und 
„Kohlweißling“; vgl. —fleeg, —liahn, —hgn, 
—hgrn, —vagel. Die Kinder singen beim 
Jagen der Schmetterlinge: Botterlicker, seit 
di, Ngs un Ohren blött di; zuweilen fort 
gesetzt: sett di in dat grüne Gras, dat du 
werter bgter warrsl oder kumm un sett di 
dal, dat ik di haal Itz. Andere Bezeich 
nungen für Schmetterling s. Fleierling, Flör- 
lörken, Maivagel, Sommervagei, Schoh- 
maker, Schoosler. — 1 ö r k e n „Ampfer 
blätter, die auf die Butter gelegt werden“ 
Prb., s. —blatt, —kruut. 
Botter-mclk (bodamelg u. —meag s. 
bei Melk) f. „Buttermilch“. Beliebtes Ge 
richt: B. un Klump oder B—sklümp ge 
kochte Buttermilch mit Klößen und Pflau 
men. Ein Knecht, der nie satt werden 
konnte, wenn es dies Gericht gab, hatte den 
Spottnamen: Jehann B. un Klump Wan- 
kendf. du büst'n Held (Baas) in de B., 
wenn de Klump (Klüten) dor rut sünd 
von einem, der kommt, wenn die Arbeit 
getan ist, der sich viel dünkt, aber nichts 
leistet; „Prahler“. Abweisung: wat giff't to 
gten? B. un Torfsoden Oh.; auch für schlech 
tes Essen: bi den gif ft dat bloots B. un T. 
FL. Wer am Pfingstmorgen zuletzt mit der
	        
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