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Botter
Botterdeef
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Wenn jemand einen Fehltritt tut, ruft man
ihm scherzend zu: hopsa, Swgwels ticken,
morgen schg’n toi B. schlicken Viöl 1860.
Flurnamen: Botter-barg Koppeln bei
Niendorf (Lbg.), Eutin, Postfeld (Plön),
Naundorf (Oldbg.), Altenrade (ßornhöv.),
Weede (Sgbg.), Theesdorf (Pbg.), Blanke
nese, Osdorf (Pbg.), —hargsmoor Wedel
1790, •—twiet Osdorf, —brook Holzung b.
Garstedt (Pbg.), —dammsbrügg hölzerne
Brücke b. Offenseth (Pbg.), —hörn Moor
ige (Pbg.), —kamp Brokstedt (Bramstedt),
Lurup (Pbg.), —moor Holm (Wedel) 1791,
stieg Reinsbek (Sgbg.). Mhff. 2 Nr. 458:
»Bei dem Dorfe Danewerk befindet sich
ein Butterberg, in dem die Unterirdischen
buttern“.
Botler-appel m. „Butterapfel“, kleiner
Apfel, gelb und mürbe. Wm. — a s c h f. s.
~~nasch. — ball m. „rohes Mehl und But
ler, zu einem Ball geformt und an Speisen
(Suppen, Tunken, Gemüse) getan“ Holst.
1800 (Sch. 1, 62). — barg m. nu laat
uns man grst mal B. holen d. i. „die Milch
tracht niedersetzen und einen Augenblick
ausruhen“ Weede (Sgbg.); auch Flurname
das „ vgl. Heim. 15, 109. —beersdag m.
„der Tag vor der Hochzeit, an dem von
den Nachbarn mit Blumen und Figuren ge
schmückte Butterstücke von 8—10 Pfund
'ns Hochzeitshaus gebracht wurden. Innien;
s - o. bei Botter. —blatt, plur. —blg(d)
"• „Ampfer“ Kumex crispus oder Hydrola-
Pathum L.; vgl. Lorkenblatt; in die großen,
breiten und geruchlosen Botterblgd werden
gern die Einzelpfunde Butter gelegt. Storni.
Htm. Vgl. —bloom 6, —kruut, —lörken.
~~ b 1 o o m f. „Butterblume“, Sammelname
tur verschiedene Pflanzen mit gelben Blüten:
’ „Sumpfdotterblume“ Caltha palustris L.
gb Kohbloom. 2. „Hahnenfuß“ Kanuneulus,
nam. die kleineren Arten: R. aeris, repens,
licaria, aurieomus._ Die Blüten von R.
ammula halten sich die Kinder mit den
'orten magst olc Botter? unter das Kinn
und wollen je nach der Stärke der Farben-
«Piegelung schließen, ob das Kind gern
Butter ißt (Eckf. Preetz). Vgl. Eidotter.
• ■ „Löwenzahn“ Leontodon, namentl. in Sh.
u ; Mh. 4. „Hundeblume" Taraxacum offi-
cinale L., namentl. im südöstl. Holst. Vgl.
Hunn-, Südens-, Kgdenbloom. 5. „Feig-
\vurz“ Ficaria verna L. 6. „krauser Ampfer“
Kumex crispus L. Dtm. Vgl. -blatt.
' „Gänsefingerkraut“ Potentilla anserina
, e |^ - —brood n., plur. —brö „Butter-
; s - Botljen. en hollansch B. „ein aus
e'ß- und Schwarzbrot zusammengelegtes
' Holst. 1800. en Hamborger B.
„Zwetschenkuchen“ Wm. 1860; jetzt meist
= hollansch B. wo schult en B. mit
Poggenquallen wull smecken? Eid. Straaf
mutt sien, sä de Köster (Schoolmeister), do
eet he den Jung sien B. op. kannst den
Breef ok Igsen? fragt man das Kind, wenn
man ihm ein B. reicht, dor liggt Swgp un
B. (Kül un Botlerbüss s. d.), nu hö dien
Köh sülm „tue deine Arbeit allein!“ FL.
dat is för'n Ei un B. köfft „billig“, du
musst em dat. ni ümmer wedder up B. smgrn
„es ihm nicht immer wieder Vorhalten“, dat
will ik di noch mal op B. smgrn „dir ge
denken“. kumm du dien Mutter man to
Huus, dien B. is smert „es wird dir schlecht
gehen“, he mutt dat dick op B. hemm
„man muß ihm sehr deutlich kommen“, en
B. smgrn „mit flachen Steinen auf die Ober
fläche des Wassers werfen, sodaß sie mehr
fach aufhüpfen" Holst. 1800 (Sch. 3, 249);
vgl. Botter-smieten, bottern u. bleddern. he
smgrt Botterbrö sagt man von einem, der
beim Gehen mit den Knieen aneinander
schlägt. Meggerkoog. — nu is dor Solt voog
op, sä de Jung, do füll em dat B. in'e Schiet,
dor gwer geit nix, sä de Jung, in Bett
liggen un'n B. in’e Hand, allem good, wat
Gott gifft, sä da Jung, awers wat Mutter
gifft is doch bgter; do harr em de Krei op't
B. schgten. Aberglaube: Fällt das Butter
brot auf die beschmierte Seite (s. —sied),
so gibt es Regen; fällt es auf die nicht
beschmierte, wird das Wetter gut. dat B.
smeckt so söt, dat ward rggen. Wm. An
Stellen, wo der Sage nach die Unterirdischen
backen und buttern, rufen die Kinder:
rummel rummel tut smiet'n B. herut! Süder
höft (Hus.); vgl. Mhff. s Nr. 458 u. S. 543.
Neckreim: Anne banne B. sleit ghrn Vadder
mit'n Bannkoken dood Dtm. Tierreim s.
bei Bull; anderes bei Kaiser, Wgwerjung,
Finger. Zum Schnellsprechen: Bertha bitt
B., B. bitt Bertha Dw. — Paul Botter
brodt aus Heiligenstedten (Wm.), volks
tümliche Persönlichkeit aus der zweiten
Hälfte des 18. Jh., 476 Pfund schwer, ant
wortete auf die Mahnung des Pastors, das
Trinken zu lassen: ik kann’t doon un kann’t
ok laten mit Wortspiel zwischen laten „nach-
lassen“ und laten „fassen“, „Platz haben
für etwas“; daher wird die Redensart noch
jetzt mit dem Zusatz sä Paul B. gebraucht.
Vgl. Heimatbuch des Kreises Steinburg 1,
S. 397.
Botlcr-büss f. Dose mit Deckel, um
Butter mit aufs Feld zu nehmen; s. —doos,
—nasch, dor liggt Kül un B., hö dien Köh
sülm s. —brood. Scherzhaft übertragen auf
eine alte Uhr: wat hesst du dor för'n ole
B. ? Vgl. —doos , —röv , Botlermelksklock,
bottern. — deef m. „Butterdieb“, von Spei