Full text: (Erster Band)

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Botter 
Botterdeef 
462 
Wenn jemand einen Fehltritt tut, ruft man 
ihm scherzend zu: hopsa, Swgwels ticken, 
morgen schg’n toi B. schlicken Viöl 1860. 
Flurnamen: Botter-barg Koppeln bei 
Niendorf (Lbg.), Eutin, Postfeld (Plön), 
Naundorf (Oldbg.), Altenrade (ßornhöv.), 
Weede (Sgbg.), Theesdorf (Pbg.), Blanke 
nese, Osdorf (Pbg.), —hargsmoor Wedel 
1790, •—twiet Osdorf, —brook Holzung b. 
Garstedt (Pbg.), —dammsbrügg hölzerne 
Brücke b. Offenseth (Pbg.), —hörn Moor 
ige (Pbg.), —kamp Brokstedt (Bramstedt), 
Lurup (Pbg.), —moor Holm (Wedel) 1791, 
stieg Reinsbek (Sgbg.). Mhff. 2 Nr. 458: 
»Bei dem Dorfe Danewerk befindet sich 
ein Butterberg, in dem die Unterirdischen 
buttern“. 
Botler-appel m. „Butterapfel“, kleiner 
Apfel, gelb und mürbe. Wm. — a s c h f. s. 
~~nasch. — ball m. „rohes Mehl und But 
ler, zu einem Ball geformt und an Speisen 
(Suppen, Tunken, Gemüse) getan“ Holst. 
1800 (Sch. 1, 62). — barg m. nu laat 
uns man grst mal B. holen d. i. „die Milch 
tracht niedersetzen und einen Augenblick 
ausruhen“ Weede (Sgbg.); auch Flurname 
das „ vgl. Heim. 15, 109. —beersdag m. 
„der Tag vor der Hochzeit, an dem von 
den Nachbarn mit Blumen und Figuren ge 
schmückte Butterstücke von 8—10 Pfund 
'ns Hochzeitshaus gebracht wurden. Innien; 
s - o. bei Botter. —blatt, plur. —blg(d) 
"• „Ampfer“ Kumex crispus oder Hydrola- 
Pathum L.; vgl. Lorkenblatt; in die großen, 
breiten und geruchlosen Botterblgd werden 
gern die Einzelpfunde Butter gelegt. Storni. 
Htm. Vgl. —bloom 6, —kruut, —lörken. 
~~ b 1 o o m f. „Butterblume“, Sammelname 
tur verschiedene Pflanzen mit gelben Blüten: 
’ „Sumpfdotterblume“ Caltha palustris L. 
gb Kohbloom. 2. „Hahnenfuß“ Kanuneulus, 
nam. die kleineren Arten: R. aeris, repens, 
licaria, aurieomus._ Die Blüten von R. 
ammula halten sich die Kinder mit den 
'orten magst olc Botter? unter das Kinn 
und wollen je nach der Stärke der Farben- 
«Piegelung schließen, ob das Kind gern 
Butter ißt (Eckf. Preetz). Vgl. Eidotter. 
• ■ „Löwenzahn“ Leontodon, namentl. in Sh. 
u ; Mh. 4. „Hundeblume" Taraxacum offi- 
cinale L., namentl. im südöstl. Holst. Vgl. 
Hunn-, Südens-, Kgdenbloom. 5. „Feig- 
\vurz“ Ficaria verna L. 6. „krauser Ampfer“ 
Kumex crispus L. Dtm. Vgl. -blatt. 
' „Gänsefingerkraut“ Potentilla anserina 
, e |^ - —brood n., plur. —brö „Butter- 
; s - Botljen. en hollansch B. „ein aus 
e'ß- und Schwarzbrot zusammengelegtes 
' Holst. 1800. en Hamborger B. 
„Zwetschenkuchen“ Wm. 1860; jetzt meist 
= hollansch B. wo schult en B. mit 
Poggenquallen wull smecken? Eid. Straaf 
mutt sien, sä de Köster (Schoolmeister), do 
eet he den Jung sien B. op. kannst den 
Breef ok Igsen? fragt man das Kind, wenn 
man ihm ein B. reicht, dor liggt Swgp un 
B. (Kül un Botlerbüss s. d.), nu hö dien 
Köh sülm „tue deine Arbeit allein!“ FL. 
dat is för'n Ei un B. köfft „billig“, du 
musst em dat. ni ümmer wedder up B. smgrn 
„es ihm nicht immer wieder Vorhalten“, dat 
will ik di noch mal op B. smgrn „dir ge 
denken“. kumm du dien Mutter man to 
Huus, dien B. is smert „es wird dir schlecht 
gehen“, he mutt dat dick op B. hemm 
„man muß ihm sehr deutlich kommen“, en 
B. smgrn „mit flachen Steinen auf die Ober 
fläche des Wassers werfen, sodaß sie mehr 
fach aufhüpfen" Holst. 1800 (Sch. 3, 249); 
vgl. Botter-smieten, bottern u. bleddern. he 
smgrt Botterbrö sagt man von einem, der 
beim Gehen mit den Knieen aneinander 
schlägt. Meggerkoog. — nu is dor Solt voog 
op, sä de Jung, do füll em dat B. in'e Schiet, 
dor gwer geit nix, sä de Jung, in Bett 
liggen un'n B. in’e Hand, allem good, wat 
Gott gifft, sä da Jung, awers wat Mutter 
gifft is doch bgter; do harr em de Krei op't 
B. schgten. Aberglaube: Fällt das Butter 
brot auf die beschmierte Seite (s. —sied), 
so gibt es Regen; fällt es auf die nicht 
beschmierte, wird das Wetter gut. dat B. 
smeckt so söt, dat ward rggen. Wm. An 
Stellen, wo der Sage nach die Unterirdischen 
backen und buttern, rufen die Kinder: 
rummel rummel tut smiet'n B. herut! Süder 
höft (Hus.); vgl. Mhff. s Nr. 458 u. S. 543. 
Neckreim: Anne banne B. sleit ghrn Vadder 
mit'n Bannkoken dood Dtm. Tierreim s. 
bei Bull; anderes bei Kaiser, Wgwerjung, 
Finger. Zum Schnellsprechen: Bertha bitt 
B., B. bitt Bertha Dw. — Paul Botter 
brodt aus Heiligenstedten (Wm.), volks 
tümliche Persönlichkeit aus der zweiten 
Hälfte des 18. Jh., 476 Pfund schwer, ant 
wortete auf die Mahnung des Pastors, das 
Trinken zu lassen: ik kann’t doon un kann’t 
ok laten mit Wortspiel zwischen laten „nach- 
lassen“ und laten „fassen“, „Platz haben 
für etwas“; daher wird die Redensart noch 
jetzt mit dem Zusatz sä Paul B. gebraucht. 
Vgl. Heimatbuch des Kreises Steinburg 1, 
S. 397. 
Botlcr-büss f. Dose mit Deckel, um 
Butter mit aufs Feld zu nehmen; s. —doos, 
—nasch, dor liggt Kül un B., hö dien Köh 
sülm s. —brood. Scherzhaft übertragen auf 
eine alte Uhr: wat hesst du dor för'n ole 
B. ? Vgl. —doos , —röv , Botlermelksklock, 
bottern. — deef m. „Butterdieb“, von Spei
	        
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