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Botter
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B. dür is, mutt se bgten up'n Dutt holen
warm „dicker gestrichen werden" Hohen
raden (Pbg.). Igwen un Igwen laten, sä
Klaas Reimers, as de B. 14 Schülln dat
Bund Bost Meldorf 1850. laat man liggen,
bet’t to B. ward, denn gelt dat mghr as nu
wenn jemand etwas fallen läßt. Hü. dat
verschalt em nich, wat de B. gelt „aufs Geld
kommt es ihm nicht an“ Holst. 1840. he
weet, wat tokum Jghr de B. kost „überklug“
Sdtm. den enen gifft Gott B., den annern
Schiet Eid. 1800. Holst. 1840. — he steit dor
as de B. an de Sünn „verlegen“, „ratlos“.
ik stah as B. an der Sunnen un as de Koh
vör’t nie Door Holst. 1745. he steit bi sien
Wgrt as de B. an de Sünn „unzuverlässig“
Holst. 1840. se staht sik as B. un Sünn
oder he steit sik mit sien Broder as de B.
mit de Sünn. de kann ok kcen Nagel in'n
Bund B. slaan „ungeschickt" Prb. mit dat
Mess kann man B. snieden (scheden Dw.j
Dtm. „es ist sehr stumpf“; übertreibend:
wenn du dat Mess glönig maakst, kannst
dor in de Hundsdaag B. mit snieden Holst.
1840. he kann noch gben B. in den Mund
smölten „zahnlos“, „alt“ Holst. 1840. —
Scherzhafte Zeitbestimmung: dat wgr
achteinhunnert un Kruuk, as de B. no ni
wgr Stap.; s. achteinhunnert. de B. is all!'
„es ist aus I“ (vgl. Sch. 1, 142). Hand vun
de B.l „bleib davon 1“ jeder Buur Igvt sien
B. he kriggt noch sien B. betahlt „es wird
ihm noch vergolten“; bes. als Drohung: ik
ivill di de B. betahlen. he smert ahn B.
vom Schmeichler. Wm. se is de B. ni los
worrn „ist nicht ein einziges Mal zum Tanz
aufgefordert“ Bordesh., vgl. Block, he hett
B. an de Hack „ein Loch im Strumpf“ Eid.,
vgl. Antonius, se is en ganse Beest bi de
B. „ein Klatschweib" Ang. se schraapt sik
sülm dat B. vun’t Brood „bringt sich selbst
in Schaden“ Schw. wenn Kohschiet B.
ward, dat döcht nix „es ist nicht gut, wenn
einer aus niedriger Stellung zu einer hohen
gelangt“ Neum. is ni all B., wat de Koh
gifft, sä de Buur, do pedd he in'n Koh
lladen Sh. verflucht is de B., de de Koh
schilt Ang. klar is de Kees, wenn wi nu
man grst B. harrn „soweit sind wir, aber
was nun?“ Pellw. wgs man ni bang, dat
di’n Bund B. in de Nack flüggt Üters.
de sien Brood hett, bruukt ni na Amerika
üm B. reisen Hü. dat harr ik mi wull
dacht, dat’t B. wgr, dat is vgl to week
Ausdruck der Überraschung. Perdoel (Plön).
wat nu för Nood för B., de Koh hett all
weiter bullt wenn etwas reichlich vorhanden
ist. Oh. EL. Elbm. dat kannst du man mit
B. besmgrn un in Miss vergraben von wert
losen Sachen. Börmerkoog. — richtig, sä
de Jung, slög'n Bund B. von’n Disch un
meen, dat wgr de Katt Holst. 1870. laat
wgsen, seggt Trien, un sleep bi’n Keeshgker
för’n Bund B. Holst. 1800 (Sch. 3, 2). wenn
dat B. is, sä de Mairos to Fischsoos, denn
biin ik vgl Mieten op B. sggelt Sierhagen
(Oh.). — Scherz: Ein Junge verlangt
beim Kaufmann: för'n Sössling B., recht
breet op’n Toller, mien Swester gr Brüdigam
is kamen. Kinderspiel: magst ok B. ? s.
Bollerbloom. — Sitte: Am Utschup-T&ge
(dem Tag vor der Hochzeit, an dem die (Aus
steuer geholt wird) bringen die Nachbar
frauen Teller mit Butter, die mit Blumen
eindrücken geziert ist und die Anfangs
buchstaben der Namen des Brautpaares in
Myrthenzweigen trägt, (s. Mirt). Hamweddel
(Rdsbg.) Innien; s. Botierbeersdag, Botter -
kösl, —kranz. Scherzend werden im Hoch
zeitsbitterspruch die Eingeladenen aufgefor
dert, ’n Spint B. un'n Himpten Melk mit
zubringen (Rdsbg.), s. Spint (Hohlmaß für
Getreide, 1 f is Tonne). Aberglaube: Wer die
Butter (in der Butterdose. Oh.) anschneidet,
muß 7 Jahre umsonst freien; aber auch:
wer der Butter „de Jungfernschop nimmt“,
heiratet noch in diesem Jahr. Oh. (vgl. Sch.
1, 143). Gleitet die B. vom Messer ab oder
gleitet sie auf dem Teller hin und her, so
gibt es Regen (Oh.). Regnet es am 1. Mai,
dann regnet die B. bitter (vgl. Heim. 2, 264).
— Sage von der alten Frau, die immer gehr
viel B. hatte, weil sie einen Hausgeist auf
dem Boden hatte, den sie nur anzurufen
brauchte (Matt’n, schiel B.) s. Urqu. 6, 194.
Dem Niß Puck setzte man, um ihn günstig
zu stimmen, abends eine Schüssel Grütze mit
einem tüchtigen Stück B. hin. Schw., vgl.
Mhff. 2 Nr. 499. Bastlösereim: zipp zapp
zi, Botter, Botter ki, dat't good afgeit, dat’t
nenen Schaden deit! Holst. 1840; vgl. Bast-
Knieschaukellied: käme, käme B., harne,
käme Klürnp, wenn de Buur besapen is,
denn danst he up de Strümp Bredstedt.
Tanzlied für Kinder, die sich im Kreise dre
hen und dann niederhocken: so kesen wi,
so kamen toi, so slaan wi de B. in de susi
(?) Schlesw. lange lange Rege, Botter,
Botter /lege; tvenn de Roggen riep, seggt
all de Vageis piep Heist (hier steht B. in
Abkürzung für Botterlicker s. d.). Der
Stapelholmer Brauttanz beginnt mit den
Worten: Moder de Brie, de brennt an, is
dor keen B. in de Bann? s. Brie. Anderes
s. Anna Susanna. Trinklied: Rüter (Rieder)
to Bgr, Soldaten to Foot, hebbt wi keen
B., so gt wi drög Brood. Spottreime: Marie,
Marie, stgk B. in Brie Dtm. Klaagkatt
(Klaagkind) schiet B. in’t Fatt (in’n Wind),
hesst sgben Jghr wat vom Angeber. FL. Nort.