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Bott — Botter
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m ien B. „behalte mir das Vorkaufsrecht
Vor “ Barmst, för so'n lütt B. verköp ik
den Ossen ni „wenn du mir so wenig bie
test“. den mindesten Both thun „den klein
sten Kostenanschlag machen“ bei einer Aus
schreibung von Arbeiten (Holst. 1792). dor
w fr mehr Angebot as B. „das Angebot war
stärker als die Nachfrage“ Holst. 187G.
Zsstzg.: Öwer-bott (s. d.). — 3. In der Ha,
a ll B. helpt (auch alle, jede, alle gude
Schwabst. Eid., Allermanns, Allmanns B.
helpt), wo Allbott oft als ein Wort ver
standen wird, bedeutet B. „Vorteil“ (s.
Bäte S. 245), wird aber im Volksmund oft
rn ’t Bott 2 2 zsgebracht: „jeder kleine Vor
teil muß wahrgenommen werden“, „viele
tVenig machen ein Viel“, oft ironisch von
einer Hilfe, die nicht viel verschlägt, im
Sinne von „ein Tropfen auf den heißen
Stein“ und dann mit Zusätzen: sä de Mügg
(Mück, sä Michel) un piss (meeg) oder
s peeg in de Elv (in den Rhein Kh. Ratzebg.,
Bhien Ndtm., in de Eider Rdsbg., Hever
Hus. 1842, Nordsee Eid., int Meer Eid. Stap.,
Baff Hus., TVater Plön) Dtm. oder: sä Metj
Hast (Mars Hass Rdsbg.) un söp en Ngs-
drüppel vor Döst Holst. 1800 (Sch. 2, 130)
Hohenaspe (Itz.) oder: sä de Deev, do stohl
he en Dreeling Sdtm. 1885. Auch scherzh.,
" en n ein Eimer Wasser umgestoßen wird:
nu gifft't hoch Waler, all B. helpt, seggt
de Mügg, do piss se in de Elv.
Botts (bod) m. „großer Stiefel“, heßt
J en Botten (Kommißbotten) all wienert1
oldatenspr. Vgl. franz. botte.
Bott „Sodenpflug“ Pellw. (abst.) s. Butt.
Bottel „Flasche“ s. Buddel, bottein s.
buddeln.
Boiler (boda), B o r r e r (bora), Borre
(borg) f., selten n. (Fehm. Schw.), ganz
v ereinz. m. (Stap. Kh.) „Butter". Die Aus
sprache der Bramstedter wurde von den
Ditzhusenern verspottet: Morra, Varra sitt
>n Heller bi de Borra. — Butterarten: Gras-,
Mai-, Hof-, Wahr-, Stoppel-, Beest-, Stall-,
Klapp-, Barramees-, (Bartelmees-)botter,
Blinnlings s. d. einz. Wörter. Butterbereitung
. be i boltern. B. haarn „die zu großen
tticken verarbeitete Butter mit einem
Messer durchziehen, an dem auch die klein
sten Haare haften bleiben“ Neum. (abst.).
e B. smeckt bitter, streng, keesig, ranzig,
Mgig, ölig, siaffig (nach dem Holz der
°nne). d e B. is dreemal int Jghr dull,
eenmal wenn se to week is (im Sommer),
dat anner Mal wenn se to hart is (i™
Winter) un dat drüdde Mal, wenn man
hecn hett Kk. (vgl. Sch. 1, 141). fule Eier
stinkende B. „üble Gesellschaft“ Sch. 1,
-96. i m Vergleich: so week, so mgr as B.,
as smölten B.; so klar as hgkelte B. Ang.
dat fahrt mi op't Hart as’n Tunn B. „fällt
mir schwer aufs Herz“ Holst. 1840. Wm. —
he sitt in Fett un B. Ang. de Hunger drifft’t
rin, sä de Jung (de Soldat), oder dat glitt
bfler, sä de Knecht, oder bfter is ümmer
bfter, sä de Snieder, do smgr he sik B. op't
Speck, mi ni to fett, Speck in B. braad't,
ik ft ümmer mit. he ward ni fett un wenn
he ok Speck in B. braad't itt oder un wenn
he in B. ümkfhrt ward. Buur blifft Buur,
un wenn he ok in B. braad’t ward Neust.
dick mag ik de B. ni, awers hoch FL.
Meggerk. ik mag ni ggrn dünne B., awers
ggrn dicken Kees Pbg. Kh. Meggerk. hau
in de B. un stipp in Kees (in de Mghl-
büdel Schlesw. 1840) sagt man zum Heiß
hungrigen, der über die Speisen herfällt.
Eid. de B. deit narms Schaden as wo se
ni hinkümml „würzt die Speisen“ Wm. de
Klump hebbt keen B. raken „es ist keine
B. daran“ Wm. B. in Brie „Buchweizenbrei
mit B.“ Dtm. (vgl. Groth 3, 10). Beliebtes
Gericht: in eine Vertiefung der „dicken
Grütze“ legt man ein Stück B.; wenn es
geschmolzen ist, taucht man den Löffel mit
Grütze in die Tunke; daher der Spruch:
Botter dük di, Mutter süht di sagen die
■Dienstmädchen, wenn sie ein zu großes Stück
B. hineingelegt haben; sie hoffen, daß es
geschmolzen ist, ehe die Hausfrau es be
merkt. FL. he kriggt B. in de Brie „be
kommt gutes Essen“ Schw. wat sien mutt,
mutt sien, bften B. in de Grütt, dat geit
dormit FL. Scherzhafte Drohung an Kin
der: schasst barfoot to Bett un B. in de
Grütt hemm, he kann B. ut de Grütt
(Brie) hexen „ißt gierig“, überh. „ist unver
schämt“ Ang. Dw. dor is em en Stück B.
in de Grütt füllen von unerwartetem großen
Glück, sachte wat mit de B. in Brie,
man bruukl ok wat op’t Brood. — Scherz
hafte Aufforderung zum Essen: Lud, langt
to, langt gwer't Brood hin un laat de B.
stahn Dtm. nfhm di to un smgr di op, awers
schoon mi de B. Dtm. spar den Kees, de
B. is dür Holst. 1840. lick Schiet, de B. is
dür FL. spott man ni mit de B., se kann
noch dür noog warm „nur nicht zu üppig,
es kann dir noch teuer zu stehen kommen“
oder als Nachsatz: du kannst se noch up
Brood kriegen (Hus. 1840) oder du iltst
se noch ins ggrn up Brood (Holst. 1840 Wm.)
„verachte ein Ding nicht, dessen du noch
einmal bedürfen könntest“. Tadelnd: he
smgrt de B., as wenn man Stgweln smgrt
Ang. dat is ni noog, dat du de B. op't
Brood srngrst, du srngrst em ok noch op'n
Discli (in übertragenem Sinne „du über
treibst“) Kk. Dtm. Scherzhaft: wenn de