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Botjer — Bott
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Botjer, Bots, botsehern s. Bootjer,
Boots, bootsehern.
boü in nolt, b., jipstert s. butt.
bott „stumpf“ s. butt. Bottars s. Butt-
ars u. bootarsen.
Bott 1 (bod), Butt (Ellerb.), n. u. m.
„das Tauende“, d. h. „der Vorrat an Tau,
den man zuschießt, um dem daran befestig
ten Gegenstand größere Bewegungsfreiheit
zu geben“, giff mehr B. bes. in der Schif-
ferspr. (Ellerb. Eid. Hus.) „laß das Anker
tau fieren“. je mehr B. vor is, je bfter
hüllt dat Anker „je länger das Ankertau,
desto besser hält der Anker“ Ellerb. de
Fürschfp hebbt bi hart Wedder Barg B. vor
„die Feuerschiffe liegen bei Sturm an lan
gem Ankertau“ Ellerb. de Ossen sünd to
kort anbunnen, du musst fr mehr B. gfben
„den Strick länger binden“ Wm. Die Fuhr
leute geben oder lassen B. beim Wenden
der Wagen, d. h. sie lassen das Leid auf der
der neuen Fahrtrichtung entgegengesetzten
Seite locker. Beim Drachen-steigen-lassen:
giff (fier Ndtm., scheet Ndtm., laat) mehr B.
„gib ihm mehr Leine“; so kommt B. gradezu
zu der Bdtg. „Leine“, „Band“ (s. unten).
Andererseits wird B. dann auch in dem
Sinne von „Spielraum“, „Baum“, „Platz"
gebraucht ohne Bücksicht darauf, ob der
Baum durch Zuschießen von Tau geschaffen
wird: wovfl hett et BJ „wieviel Spielraum
ist noch da?“ Bredst. de annern Tähn hebbt
nu mghr B. wenn ein Zahn gezogen ist.
Wm. dor is noch'n Barg Botts (Genitiv)
in de Steweln wenn sie reichlich groß sind.
Itz. dor is noch'n bften B. in dat Fatt
es kann noch etwas aufgefüllt werden.
Kremp. de Diek hett man beten B. mehr
wenn das Wasser bis fast an die Deichkrone
reicht. Kremp. — „Tau“, „Leine“ (s. o.).
dat Boot drifft an'n langen B. mehr B. ut-
schicken (ut-, vör-steken) = m§hr B. gfben
(s. o.). „Angelschnur“ Altona. Bes. „die
Leine, das Garn, das die Kinder beim
Drachen-fliegen-lassen (s. Drakenj gebrau
chen“ Dtm. Elbm. Sh. Fehm. (abst.). Das
B. wird in 8-förmigen Windungen um einen
daumendicken Knüppel gewunden, dat B.
ut fieren (fieren laten) „das Garn ablaufen
lassen“ Altona, musst mfhr B. utgfben
damit der Drachen höher steigt. B. schicken
Wm. Pbg. Wandsbek, dasselbe wie Apostel
(s. d.) schicken; vgl. Bott 2 1. B. logen:
ein Junge schlägt den Arm über das B.,
an dem der Drachen von einem andern Jun
gen gehalten wird, und läuft mit dem B.
unter der Achselhöhle dem Drachen ent
gegen, sodaß dieser zur Erde gezogen wird.
Bott 2 (bod), Baad (Dtm. 1840, Lbg.,
s. Baad 2 ), Dat. Baad (to B. stahn Glückst.
Schenef., s. Baad 2 ), n. (bes. in Schlesw.
und im Westen von Holst.) und m. (bes.
im Osten u. Süden v. Holst.) „Gebot“; zum
Vbm. beden. 1. „Geheiß“, „Ordre“ (s. Or
der), „Bescheid“, „Nachricht“, op sien egen
Bann (s. Bann 2 ) un B. „aus eigener Macht“.
Noch allg. bekannt in der Vbdg. B.
schicken (stürn Dtm. Bdsbg., seltener brin
gen, gfben) „durch einen Boten benachrichti
gen“, um jemand zu einer Dienstleistung zu
beordern oder zu einer Veranstaltung einzu
laden. de Buurvaagt hett B. schickt to
Meenmarken (s. meendwarken) d. h. die
Bauern oder ihre Dienstboten sollen sich zu
Hand- und Spanndiensten für Gemeinde
arbeiten (Wegebau usw.) einstellen oder to
Sneeschüffeln zum Beinigen der Wege vom
Schnee (vgl. Sneeschüffelbott); das „Auf
gebot“ der an diesen Arbeiten beteiligten
Leute heißt dann auch B., ebenso „das Auf
gebot der geladenen Gäste“ (s. Gaste-, Liek-
bott). Soll die Ansage rückgängig gemacht
werden, so wird Op- oder Af-bott (s. d.)
geschickt. Der Liekfolgbfder (s. d.) darf,
wenn er seinen Auftrag ausgeführt hat, nicht
„adüs“ (s. d.) sagen; er würde dadurch
gleichsam dat B. wedder mit torüch nahmen
(Ang.). man bruulct dat Unglück keen B.
to schicken es kommt von selbst Hü.
(seit.), he is vör’t B. Sitten hieben „ist
nicht eingeladen worden“ Schw. Ang. he
hett B. kregen (dor is B. kamen), sien
Vadder is dood hieben oder dat Swien schall
aflfwert warm „mündliche oder schriftliche
Nachricht", ik dörf doch sach mien Speck
eten, ahn di prst B. to gfben „ohne dich
um Erlaubnis zu fragen“ Schw. 2. „Gebot“
bei Versteigerungen, Verkäufen, Verdingun
gen u. dgl. doo (maak) mal'n B. „biete mal
einen Preis“, dat is doch wol en B. w§rt
auch in übertragener Bdtg. „das ist doch der
Bede wert“, he hett dat $rst B. daan auch
„er hat es eingeschätzt“ Ndtm. twee an’n
(um't Bredst.) B. wenn zwei dasselbe Gebot
gemacht haben (Dtm. Kremp. Barmst.); se
hett twee an'n B. „zwei Anträge zu gleicher
Zeit“; all Mann an'n B. wenn sich mehrere
gleichzeitig um eine Arbeit bemühen
(Ndtm.). dat is'n B. „das Gebot läßt sich
hören“; auch beim Kartensp. (FL.), he hett
dat letzte (höchste, gröttste) B. afgfben-
dat B. wjjr nich afprobert „anerkannt“ Kk.
Wird das Gebot anerkannt, so sagt man:
dat letzte B. gellt oder du büst (bliffst
Schlesw.) an’n B. Sdtm. oder du musst B.
stahn Sdtm. Wm. oder ik hool mi an dien
B. up den B. kamen „zur Versteigerung
kommen“, „versteigert werden" Sgbg. Neust.
Prb. up’t B. bringen „versteigern lassen"
Banz, to B. stahn „feil stehen“, ik hool