Full text: (Erster Band)

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Bostdook — Bothkamp 
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15' 
Rump (s. d.) getragen (1850). Die Braut 
trug in der Prb. ein B. (auch Rump ge 
nannt) aus Drap d'or, Drap d’argent und 
silbernen Maljen, über die eine 7 Ellen lange 
Kette gezogen wurde (1819); vgl. Acker 
mann 2 . Seit etwa 1870 wurde das B. als 
einfaches gewebtes oder gestricktes Tuch 
über der Taille und unter dem Mantel ge 
tragen; es entsprach dann der heutigen 
„wollenen Weste“ und hieß hd. „Seel 
wärmer“. Vgl. auch —liev. — 2. „ärmel 
loses Unterkleid der Männer“, entsprechend 
der „Weste“. Es war aus Baumwolle, 
Rlamink (Gewebe aus Flachs u. Wollgarn), 
Barste („Sarsche“, ein leichter Wollenstoff) 
oder Beiderwand gearbeitet, vorn mit Pär 
chen („Barchent“) gefüttert, oft von roter 
Karbe. Beim Anziehen schlüpfte man mit 
dem Kopf und dem rechten Arm zugleich 
hinein; auf der linken Schulter wurde es 
Zugeknöpft. Wenn es mit Ärmeln versehen 
war, hieß es Foderhemd Eid. (dieses wurde 
jedoch auch als besonderes Kleidungsstück 
über dem B. getragen, in Schw. von jungen 
Deuten beim Kirchgang); vgl. Liefen u. 
Russeruntje. lu hesst je man’n half B. an 
sagte beim Ringen ein Bauer zu einem 
anderen, der eine Weste mit Rückenfutter 
tru S (Ahrensbök). he kann arig wat 
achter'n B. staken (geten) „kann sehr viel 
essen (trinken)“; vgl. Bost 2 1. he is nich 
hauscher achter'n B. „ist brustkrank“ Sgbg. 
he i s reeht'n B. „ein hochmütiger Geck" 
V* tr n. B. als Keckname (Stolpe b. Bornhöv.). 
•letzt bezeichnet man als B. den schwarzen 
geblümten Latz, wie er noch vielfach auf 
dem Lande statt des weißen Vorhemdes ge 
tragen wird; vgl. Bost 2 1. 
Bosl-fürken (fyagro) n. „kleines Feuer, 
as man anlegt, um nur zum Zeitvertreib 
avor zu sitzen, gleichsam nur die Brust zu 
wärmen“ Holst. 1800 (Sch. 1, 137). — g a 11 
J'' >>Befestigurgsläppchen (Lasche) am un- 
eren Ende aes Brustausschnitts am Hemd“ 
Btdst. 1800. —kfd f. „Brustkette“ Schw. 
~~ — koppelkpd (s. d.). — knaken 
»Brustknochen“, wi wüllt wat achter’n 
■ staken „wir wollen essen“ Pbg.; vgl. 
os t 2 1. Ist der B. der ersten im Herbst 
gebratenen Gans (der „Martinsgans“) weiß, 
gibt es einen strengen, ist er dunkel 
gefärbt, einen milden Winter (Oh. seit.). 
er beim Essen des Federviehs den B. be 
kommt, faßt das eine Ende an, sein Tisch- 
uachbar faßt das andere; beide wünschen 
sich etwas und ziehen; wer beim Zerreißen 
es B. das größte Ende in der Hand behält, 
«essen Wunsch geht in Erfüllung, -ko- 
k e n m. „Brustkuchen“ Sch. 1, 337. — k o p - 
K ß i> — kuppel n. „Brustkoppel" am 
Pferdegeschirr; s. Spl. Zsstzgen: B. - k f d 
f. „Kette an der Brustkoppel“ (s. Bost-kfd); 
am unteren Ende befindet sich ein B. - r i n g 
m„ der vorn über die Zweispännerdeichsel 
gestreift wird. —küssen n. „gepolstertes 
Brustblatt “ am Pferdegeschirr. Hü.; s. 
—hlatt, —lappen 3. — 1 a p p e n m. 1. „fla- 
nellner Brustlatz, den die Holsteiner Ma 
tronen zur Warmhaltung der Brust unter 
der Taille tragen“ Sch. 1, 137. — 3. „Vor 
hemd“ Wm.; s. Bost 2 1. — 3. „die Pol 
sterung des Brustblattes“ am Pferdegeschirr. 
Ndtm.; s. —küssen. — latz n. = —lap 
pen 2. he faat mi int B. „wurde hand 
greiflich“ Oh.; vgl. Bost 2 1. — liev n. 
„ausgeschnittenes Leibchen“ Fehm. (1C53). 
Vgl. —dook. — 1 i e m m. „der auf den 
Jahrmärkten käufliche Sirupguß“ Eid. 
— s c h g t m. „Schuß, Milchstockung in der 
Brust“, verursacht durch harte Knötchen 
in der Brust, die durch Erschrecken der 
säugenden Frau entstehen sollen. Tritt, (vgl. 
Sch. 4, 32). Scherzi).: ik heff mi so ver 
fahrt, dat ik bald en B. in de Hacken kragen 
harr Tritt. — schrunje m. „Oberhemd“, 
für Busseruntje (s. d.) wohl unter Anleh 
nung an Bost. Barmst, (ausgest.). — s t e - 
k e r m. „Knopfbohrer der Lackierer" PL.; 
s. Druuv. — s t r f m e 1 m. „Busenstreif“, 
„Einfassung des Brustschlitzes am Hemd“ 
Holst. 1800 (Sch. 1, 137. 4, 209). — sük 
f. „Brustseuche“. „B. nennt der Bauer fast 
jede Krankheit, für die er keinen Namen 
weiß; ik heff't vor de Bost, sagt der Holst. 
Bauer, der über Magenweh klagt“ Sch. 1, 
138; vgl. Bost 2 1. Jetzt die „Lungentuber 
kulose“; Mittel dagegen: Tee aus jungen 
Roggenkeimen oder aus in der Johan 
nisnacht gepflückten Brombeerblättern 
(Schlesw.). — tee m. „Tee gegen Ver 
schleimung“ aus Schafgarbe oder anderen 
Kräutern. — teesalv f. Arzneimittel aus 
Wachs und Terpentin (Ungu. cerae cum 
Terebinth.) Sdtm. —wams n. „wollene 
Unterjacke für Männer“ Pehm. abst. 
— zucker m. „Brustzucker“. 
Bot f. „Egge“ s. Boot 3 . 
Botel (bödl) m. „hölzerner Hammer zum 
Eintreiben von Keilen“ Hü. Vgl. Holtslag. 
Bothkamp (bödkamb) Gut b. Neum. 
dat schient (blitzt Bramst., blenkert Dw. 
seit., lüchtet Ang. ausgest.) as B. in Düstern 
(int Rooklock Dw. seit.) als Ausdruck für 
etwas stark Glänzendes; die Ra. war früher 
fast überall bekannt (z. B. selbst in Ang. 
Dtm.), lebt jetzt noch bes. in Mh. Oh.; 
sie soll dem leuchtend-weißen Anstrich des 
B—er Schlosses ihren Ursprung verdanken. 
Vgl. Kattenschiet.
	        
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