Full text: (Erster Band)

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Bookwetenkom — Boom 
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— Hersegrütt un B. Plön. — k g r n n. 
»die Frucht des Buchweizens“. Spöttisch: 
allens in de Vierkant as’n B. (das ist drei 
kantig) FL. — 1 a n d Flurname in Rissen 
(Pbg.). — mp hl n. „Buchweizenmehl“, 
wird zur Bereitung von —pannkoken und 
—klümp gebraucht. Abweisung: wat kost 
dat? — Geld! B. wulln se ni hebben. B—s 
Bezeichnung für ein hell gesperbertes Huhn 
(Ang.). — pannkook(en) m. „aus 
Buchweizenmehl und Buttermilch, meist ohne 
Eier, bereiteter Pfannkuchen“, beliebtes Ge 
richt auf der Geest. Im FL. mußte jeder 
Arbeiter morgens seine B. haben; s. —grütt, 
—klümp, Pannkoken. Übung zum Schnellspre 
chen : haben op den Aben steil en Fall mit B. 
Plön. — puffer m. „dicker Buchweizen 
pfannkuchen“. — saat f. „Buchweizen 
saat“. B. un Wiewerraat deiht („gedeiht“) 
Wan all sgben Jghr Wm. — sebber (Kh.), 
— s e w w e r (Schönkirchen b. Kiel) m. 
»Buchweizenkäfer“. — sei n. Ang. = 
—kaff (s. d.). —stuck, —stuuk 
(Sschl. Rdsbg.) f. „ein zum Trocknen auf 
gestelltes Häufchen Buchweizen", s. stucken. 
Bool (böl), Bolen (boln) Ndtm. Stap., 
B olung (Sch. 1, 128), Boling (Dtm. 
1860), f. „Versteigerung“, „Auktion“, in der 
Westhälfte Holsteins noch bekannt, aber 
Vor Aukschon (s. d.) zurückweichend; s. 
Utbolen, Verholung, hesst wat köfft op de 
B. ? Elmsh. Wm. Itz. Dtm. Rdsbg. dat 
ward op apen Bolen verköfft „in öffent 
licher Versteigerung“ Dtm. Zsstzgen: 
Bool - bank f. „das Recht öffentliche 
Auktionen zu halten“ Hus. Friedrichst. 
(18. Jh.); vgl. Nd. Jb. 16, 72; auch 
»Eigentum einer Genossenschaft“, „Besitz 
tum einer Gilde“, toi hebbt de B. verköfft 
Stap. (vgl. Nd. Jb. 29, 36). — good, 
~~ g u u d n. „die Gegenstände, die auf einer 
Auktion versteigert werden“ Eid. (1795) 
Edtm. Wm. Dann auch Bezeichn, für die 
Versteigerung selbst. Eid. (Vgl. Sch. 1, 
128). Bools-mann m. „Versteigerer“, 
»Auktionator“ Hus. (1798) Dtm., seltener 
Bolenmann (Dtm.). — bolen (boln) sw. v. 
1- »versteigern“, „Auktion abhalten“ Holst. 
1800 (Sch. 1, 128) Dtm. (1870); s. ut-, ver 
boten. 2. „auf der Versteigerung kaufen“. 
' le heit dat op de Autschoon boolt Wschl. 
Ndtm. 
Boom (böm u. bäum), pl. Böm (böm 
U- boim), Bömer (Ang.), m. „Baum“; 
Ulmin. Bömeken (s. d.). Findet die Ver 
zweigung gleich vom Boden ab statt, so 
uennt man die Pflanzen mit holzigen Sten 
geln Busch, seltener Struuk oder Struusch. 
Alan unterscheidet daher zwischen Slöhn- 
busch und —boom. Als Grundwort kommt 
B. eigentlich nur den Bäumen zu, deren 
Früchte im Haushalt Verwendung finden 
(Appel-, Bgr-, Kassbgrn-, Plumm-, Quieten- 
boom) sowie der Tanne als Weihnachtsbaum 
(Dannenboom); als untrennbares Grundwort 
erscheint B. nur in Busch- u. Aft-boom. 
Alle übrigen Bäume werden nur ausnahms 
weise durch Anfügung des Wortes B. von 
den Sträuchern unterschieden (Eekboom ist 
nicht volkstüml.). — de B. steit wglig „hat 
Lust zu wachsen“, de B. sükt oder hett 
keen Tier „will nicht wachsen“, de B. is 
vergnggelt (vergnückt Hohn, niikerig Prb.) 
„im Wachstum zurückgeblieben“ Itz. as de 
B. so de Bgrn, as de Fro so de Dgrn 
Holst. 1840. wenn de Graf en Appel bruukt, 
nimmt sien Vaagt den gansen B. Eut. de 
dor will hebben Böm, de mutt planten en 
Stock sonst werden sie lose in der Wurzel 
(gilt für die Marsch) Ndtm. wenn de B. is 
groot, is de Planier dood „wer die Mühe 
hat, hat meist nicht selbst den Nutzen“. 
wenn ool Böm umplant ward, gabt se ut 
„im Alter gewöhnt man sich schwer an neue 
Verhältnisse“, en jungen B. lett sik bögen, 
awer en ooln ni mghr „was Hänschen nicht 
lernt, lernt Hans nimmermehr“, bgter en 
egen B. as en fremmen Wald Ndtm. (abst.). 
he kann vor luder Böm dat Holt ni sehn, 
dor achter'n Barg staht all werter de greu- 
nen Böm „der Frühling naht“ Tritt, wenn 
de Böm sünd grön, sünd de Bütt schön 
Kiel, wenn de Krabbenbuur (s. d.) röppt, 
ward de Böm ok bald wedder grön Sgbg. 
wenn de Wind weiht, rögt sik de Böm 
Ratzebg. dor ward keen B. haut, dor fallt 
Spöhn vun Holst. (1840) Plön, op'n grsten 
Hau fallt keen B. Holst. (1840) Ang. (1857). 
as de B. fallt, so liggt he Kk. je gröter 
de B., je gröter de Wottel Rdsbg. je höger 
de B., je swgrer de Fall Wm. FL. (vgl. 
Sch. 1, 129) oder hoge Böm fallt swgr 
(Oh. Neust.) „je höher der Stand, je er 
niedrigender der Fall“, uns Herrgott stürt 
(stgrt „steuert“ Wm. Tritt. Plön) de Böm, 
dat se ni in'n Hgben (Himmel) wasst. man 
mutt nich höger stiegen wüllen as de B. 
Tangen (Tacken) hett Holst. 1847. he kann 
Böm ut de Eer rieten „ist sehr stark“. 
dat is en Kerl as'n B. (as’n B. Holt FL. 
Dw„ as’n eken B. Ang.) von einem sehr 
starken Menschen, de steit as en B. von 
einer Karte, die nicht gestochen werden 
kann. Wenn einer sich brüstet: en Spill 
as’n B., wird geantwortet: dat gif ft ok lütte 
Böm. he slöppt as'n B. „schläft sehr fest“. 
he is so still as'n B. „sagt kein Wort“, 
„verschwiegen“; vgl. boom-still, man mutt 
dat Geld vun de Lüd nqhmen, vun de Böm 
kann man't ni plöcken (schürrn Schw.).
	        
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