Full text: (Erster Band)

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Biperd 
Biskop 
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Pferd, das in Größe und Farbe zu meinem 
Schimmel stimmt“ Hohn. Vgl. Passer. 
Bi-perd (bvpgad) n. „rechtes Wagen 
pferd“ Fehm. Tritt. Wm., s. Achterbi. 
— plichen, auch schon —fliehen „bei 
pflichten“, „zustimmen“, dal mutt ilc b. 
Vgl. —fallen. — p 1 ö g e n „heranpflügen“. 
wenn einer den andern afplöget, so soll ers 
wieder beipflügen Nort. 17. Jh. — pulen 
„eins versetzen“ mit dem Stock oder einem 
Steinwurf, ilc will em mal een b. se hebbt 
em een bipuult „er ist verwundet worden, 
bezw. gefallen" (im Kriege), dann auch „sie 
haben ihm einen Tort angetan“, „ihm einen 
Denkzettel gegeben“, ik kann em dat nic.h 
b. „klar machen“, „angewöhnen“; vgl. 
—bögen, —bringen, he hett de Dam een 
bipuult „geschwängert“ Hohn. 
Bi-rieder m. enen B. maken „einen Feh 
ler begehen“, „sich verrabbeln“ Dtm. 18. Jh.; 
wohl vom Eingreifen hergenommen. Dazu 
— r i e d i g adj. „schwach“, „minderwertig“ 
von Sachen und Menschen. Sdtm. 
Birk (biag) f. „Birke“; s. Barle. 
Birk n. (aus dän. Birk) „ein aus dem 
Hardenverband (s. Harde) abgesondertes Ge 
biet“. In Schlesw. gab es bis zur Einver 
leibung durch Preußen noch 2 Birke (War 
nitz und Lügumlcloster) mit eigenem Biik- 
gericht und einem Birkvogt an der Spitze. 
birrn 1 (bian) und bieren (bian) sw. 
v. „sich den Anschein geben“, s. beren K he 
birrt man so Storm. 
birrn 2 (bian), birten (Kk.) st. v. 
„bitten“, s. bgden 2 , bidden. ß i r r e r m. 
„Bitter“, s. Bidder. 
birsen (biazn u. biasn), birslen (Pbg. 
Itz.), biesen (Schw.), hießen (Hü. Dw. Prb.), 
bissen (Hus. Dtm. Fehm.), biesten u. beesten 
(Ang.) sw. v. „voll Unruhe wie toll hin- 
und herrennen, bes. vom Kindvieh, das von 
der Hitze oder von Insekten (bes. der 
Dasselfliege) gequält mit aufgerecktem 
Schwanz wild umherläuft“, früher auch von 
brünstigen Kühen, die nach dem Einde ver 
langen. Holst. 1800 (Sch. 3, 183). Das „Bir 
sen“ der Kühe gilt als Vorbote des Gewit 
ters. Früher tränkte man die Kühe am 
Neujahrsmorgen vor Sonnenaufgang, damit 
sie im Sommer nicht „birsten“ Brunsbüttel 
(vgl. Heim. 2, 266). — Auf geschäftig 
eilende Menschen übertragen: wat hett he 
ümmer to b. Vgl. Sch. 1, 108. 
bi-rümen „einen Knick von Unkraut 
säubern und die überhängenden Zweige 
stutzen“ Ang., vgl. afrümen. 
Bischbusch (bihbui) m. „Buchsbaum“. 
Bnxus sempervirens L. Prb., s. Buschboom. 
Bischof in Bischofswarder Hügel 
auf der Wiese Übelteich bei Bossee (Kiel), 
auf dem die Heiden einen Bischof (Vicelin?) 
zu Tode gemartert haben sollen, vgl. Mhff. 2 
Nr. 145. — a c k e r Flurname. Stap. 1635. 
Bi-schöiiel n. „Nebenschüssel“, „Kom 
potteller“ Holst. 1868. Vgl. —toller. 
— schuben „beiseite schieben“, abends 
ward de Dgl nich ajfggt, denn ward se 
bloots bischaben d. h. „das lose Heu wird 
mit einer Harke zusammengeschoben“ Wm. 
— schüren (Swan) Bramst. Wm. Dtm. 
Krempe 1797 Lbg. Plön FL. Fehm. (in 
älterer Zeit die herrschende Form), 
— schuurns (Wh. Mh. Sschl. Wsehl.), 
— schuurs (Dtm. Oh. Schw.), auch b e - 
schuurns adv. „zeitweise“, „zuweilen“, 
„mitunter“, zu Schuur „Schauer“, also 
wörtlich „bei Schauern“, „schauerweise“; 
vgl. Eegenschauer. Das Wort ist im Kück- 
gang, dafür: malrnil, mitto, mennigmal, af 
und an, denn un wenn, tiedwies; ältere 
Synonyma: totieden, jaken, enkelt; vgl. bi 
st edeji, —stöt. b. is he en gans netten Min- 
schen. b. Igwert he mal en düchtigen Brand 
„von Zeit zu Zeit betrinkt er sich gehörig“. 
b. hett he dat mal good un b. liggt he op’n 
Dood „bald geht es ihm gut, bald ist er 
sterbenskrank“, de dümmsten Buurn hebbt 
b. de gröttsten Kantüffeln „Dummköpfe 
haben oft am meisten Glück“. Verdeutlicht: 
man hett dat b. mit (malmit), dat een dat 
ni bifallt oder man hett dat ins mit, dat 
een dat b. ni infallen will (Dtm.). he musst 
dat b. noch oft-ins fohlen Dtm. 1858. 
Bisdörp Bisdorf auf Fehm., im Liede: 
Ach B., ach B., du liggst wol an de Heide, 
to Landeskrone, to L. da hebben se knappe 
Weide. 
Bishorst untergegangenes Dorf in Has.; 
von den Bishorstern wird der Schildbürger 
streich erzählt, daß sie in der Dunkelheit am 
Seil in die Kirche gingen und von einem 
Schalk in einen Brunnen geleitet wurden; 
s. Mhff. 2 Nr. 126. 
bi-sied (bisid) adv. „beiseite“, aus dem 
Hd. aufgenommen, vgl. —kant. Das Zwit 
schern der Schwalbe wird als b. gedeutet 
(Wm.). — sitter m. „Beisitzer“, „Be 
gleiter“. Beim Dubengelag (s. d.) hat die 
Königin zwei B—s (Kanz.). Bei der Hoch 
zeit hat der Bräutigam zwei B—s (Trau 
zeugen) Hus. 1800 (Sch. 4, 264). „Be 
gleiter der Brautleute“ Ang. 1849. Vgl. 
Totrecker, Troleider, Bigänger, bimöten. 
— sitterfru f. Die Braut hatte bei der 
Hochzeit zwei B—n „Begleiterinnen“ Osten 
feld (Hus.). —sittersch f. „Begleiterin 
der Wöchnerin auf ihrem ersten Kirchgänge“ 
Schenef. Edsbg. (abst.). 
Biskop (bisgob) die vormalige Siedlung 
„Bischof“ (1897 zu Wilster eingemeind^t),
	        
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