Full text: (Erster Band)

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binnen — Bipasser 
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*« de Hahn, wenn he nich b. un nich buten 
ist (auf der Dielentür), wat is binnen un 
doch buten? (Halsbinde, auch: Fenster). — 
2. Praeposition „innerhalb", selten; formel 
haft mit Gen. b. Dac.ks „unter Dach und 
Fach“ Wm. binn Felds „innerhalb des Fel 
des“ Sdtm. 1820. Striet un Lärm, b. un 
buten Huus Itz. b. de Fessen, b. de Huuk 
Ellerb. Zeitlich: se is b. Tied afgahn „vor 
Ablauf der Dienstzeit“ Schw. tein Minuten 
b. Stünn „eine Stunde weniger 10 Minuten“ 
Pbg. b. een Emliet wer he gesund un dood 
Schw. Nachgestellt: he bringt de Ladung, 
dal Schipp Haben binn Dtm. (vgl. Groth 2, 
258. 286). he is Haben binnen kamen „hat 
sich verheiratet“, binnlangs de Hecken „am 
Innern der Hecken entlang“ Dtm. (Groth 
4, 158). —- Flurnamen: Binnen-brook Kop 
pel b. Bühnsdorf (Sgbg.), —kamp Ausbau zu 
Neuhof (Storni.), —koppel b. Schnelsen 
(Pbg.), — Steigerungsformen: Komp, binner 
nur in Zsstzgen wie Binner-dprn, —diek, 
—fleet usw. (s. u.), wo es vielfach mit 
Hinnen- regellos wechselt; Superl. binnerst 
u - binnelst, namentl. im Subst. d a t B i n - 
u e r s „das Innere“, „das Eingeweide“, mi 
kämmt dat B. na buten „mir wird schlecht“; 
■he dreit dat B. na buten „stellt alles auf 
den Kopf“. 
Binncn-dern s. Binner-dgrn. ■— diek 
(auch Binner-) m. der Deich innerhalb des 
Marschlandes, Schutz des Landes bei Durch 
bruch des Außendeichs; s. Butendiek. 
— fett ad]', „wohlhabend“ Fehm. —gra 
ben m., plur. —grabens kleinere Gräben zur 
Einteilung des Marschlandes. Wm. (Sch. 1, 
106). —klook adj. „überklug“ Holst.; 
v gh nfgen-, nqs-klook, binnenwies; zuweilen 
auch „altklug“, „hämisch“ Ascheberg; auch 
»eingebildet“ Wm. Kk. (vgl. Sch. 1, 105). 
— k 1 u f t f. „Unterlende des Rindviehs“ 
Wm. (Sch. 2, 286). —maker (mgga) m. 
der Ballwerfer, der beim Spiel buten un 
binnen dadurch, daß er einen von der Gegen 
partei trifft, seine Partei nach binnen biingt; 
s - buten. — m a a 1 n. das Mal beim Schlag 
ballspiel Purren (s. d.), auch Springmaal 
Kiel. — sahl (spl) f. „die Brandsohle“ 
beim Schuster. Eid. FL. — stf wen m. 
die innere Seite (Binnenkant) von Vgr- u. 
Achterstywen Ellerb., s. Stpwen. — t a s c h 
(Binnel- Schw.) f. „die innere Tasche“, das 
recht en in’e B. „den kann man leicht in 
die Tasche stecken“, „er kann nicht viel“ 
Wm. den kann he in de B. stgken „er ist 
ein Zwerg gegen ihn“ Wm. —wark n. 
»Spitzen oder Geklöppeltes zwischen 
2 Zacken an Bettbezügen“ Holst. 1800 (Sch. 
I> 105). — water n. Wasser, das sich 
innerhalb des Deiches ansammelt und durch 
Siele (s. Binner-maJing) oder Schleusen ab 
geleitet werden muß. Holst. 1800 (Sch. 1, 
105). Wm. —wind m. „Wind aus dem 
Hafen heraus“ Ellerb., vgl. Butenwind. 
— wies adj. „überklug“, s. —klook Hü. Eid. 
Binner-berme f. „der unterste Teil des 
Deiches an der Innenseite. Pellw. Eid.; vgl. 
Berme. — dcrn (auch Binnen- Ang.) f. 
„Mädchen für die Innenarbeit im Hause", 
das der Hausfrau zur Hand geht und zur 
Feldarbeit nicht herangezogen wird, „Klein - 
magd“; Ggs. Buterdfrn. —dossfrung 
f. „die vom Deichkamm abfallende schräge 
Seite nach dem Lande zu“ Eid. — fleet 
n. und — m a t i n g f. „die kleinen Siele 
im Lande, die zu den Hauptwasserlösungen 
führen“ Eid. 1821. Vgl. Staatsb. Mag. 1, 
813. — m e e n t f. „Landstreifen an der 
Innenseite des Deichs“, von verschiedener 
Breite, oft nur als Weg dienend, zuweilen 
auch als Aufenthaltsort für das auf den 
Außendeichsländereien weidende Vieh bei 
stürmischem Wetter oder Hochwasser (Kron 
prinzenkoog 1804) Dtm. — wagen s. 
Binderwagen. 
Binnsel (binzl) n. das Seil, mit dem 
die Kühe festgebunden werden, auch das 
Band zum Schließen des Koppeltors. Löwen- 
sted (Hus.); s. Heck. 
Binsche oder B i n s k e n. Diminutiv von 
Binn (Bindken) „Stirnband" Dtm. 18. Jh. 
(s. Bremisches Wörterb. 6, 11). 
binsein (binzln), binzein sw. v. „hin- 
und hertreten", „zotteln“ Wm. (veralt.); 
vgl. afbönseln. 
Binsen f. plur. „Binse“ Sgbg.; s. Bes. 
he (dat) is in de B. gähn „er ist gestorben“, 
„es ist entzwei gegangen“; vgl. Wicken. 
Übertragen für die Backenzähne (Kusen) in 
Anlehnung an Binn (s. d.): nu wüllt wi uns 
örndlich een achter de B. staken un denn 
ran an de Arbeit „erst einen Kautabak neh 
men“ Preetz. 
Bint 1 (bind) n. = Bent (s. d.). 
Bin! 3 (bind) m. „schwerer, fester Ton- 
boden“, findet sich in der Marsch unter dem 
Mutterboden, ist wegen seiner Undurchläs 
sigkeit dem Wachstum nicht günstig. Eid. 
(1795) Dtm., s. Dwoog, Dwörg, Stört, Pick- 
borrn, Bick 3 . Dazu b i n t i g adj. dat Land 
is b. „unfruchtbar“ wegen der harten Ton- 
schicht. Ndtm. 
bi-pacbcn „an die Seite packen“, „ver 
stauen“. mien Si)hn, itt langsam, du weest 
nich, wat’n b. kann „wieviel man im Magen 
lassen kann“ Oh. — passen „passen zu". 
se passt ni recht bi em bi von einem un 
gleichen Paar, dat passt narns bi „gehört 
sich nicht“ Wm. Dazu —passer m. ik 
■will mi en B. köpen to den Schimmel „ein
	        
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