Full text: (Erster Band)

327 Bettgriff 
Betttilch 328 
dem Taufmahl zu entrichtende Geschenk“ 
Kiel. Gg. 1800 (s. Sch. 1, 76, 236. 2, 22 u. 
Wegengeld), —griff m. = —band (s. 
d.). — heben m. „der Himmel des Him 
melbettes“ Ranz. — hingst m. „ein Holz 
gitter, das zwischen Seitenbrett und Bettzeug 
gesteckt wird, um das Herausfallen der Bett 
decke bzw. des schlafenden Kindes zu ver 
hüten“ Mschl. Flensb. Ang. Schw. Wm. 
(abst.); vgl. —esel, —perd, —schqr. In 
Oh. Bezeichn, für einen Langschläfer. 
— jack n. „Nachtleibchen der Frauen“ 
Holst. 1800 (Sch. 2, 184). -kant f. 
„Kante des Seitenbrettes am Bett“, ik wvll, 
ik leeg erst, sä da Jung, do seet he op de 
B. (op den Bettrand Neust.) Börmerk. Ang.; 
s. Bett, Abend. Vgl. —seil. — k o r f m. 
„Korb zum Wärmen des Bettes“ Sch. 1, 76. 
Vgl. —wagen, —warmer. —kusch f. 
„eingebautes Bett“ Sgbg. Oldbg. (abst.). 
Vgl. —schapp-, — küssen n. „Bettkissen“. 
Bei Gewitter wurde ein B. vor das Fenster 
gestellt, dann zog es vorüber (Sgbg.). 
— 1 a a d f. Kanz. = —stfd (s. d.). — 1 a - 
kenn. „Bettlaken“, „Bettuch“; vgl. —dook. 
man mutt allem to Baad holen, sä de ole 
Fru, do sneed se en B. twei un flick dor 
qm Faadoolc (fr Hemd) mit. wenn't Un 
glück wqn schall, kann'n den Dumen in'n 
splinternie B. ajbrqken Eut. dat Swien hett 
so dicke Speck as B—s Hus. Aberglaube: 
Wenn ein Kranker die Bettdecke oder das 
B. in Falten zu legen versucht, sagt man: 
er legt sich sein Leichentuch (Nordsehl.). 
Wenn man am Neujahrsabend nach dem 
Essen ein weißes B. über den Kopf hängt 
und stillschweigend rückwärts aus der Tür 
geht, so erblickt man über dem Hausdach 
Zeichen, aus denen man die Zukunft deuten 
kann; eine Krone bedeutet eine Braut, eine 
Wiege die Geburt eines Kindes, ein Sarg 
einen Todesfall, eine Flamme Feuersbrunst; 
sieht man nichts, so wird sich in dem Hause 
von alledem nichts ereignen. Schw., ähnl. 
in Laboe, Bornhöv. (vgl. Jb. f. Ldk. 7, 379). 
— lein f. FL. = —seil (s. d.). —mie- 
g e r m. Schelte für einen Bettnässer. 
— opmaken n. Die Frau sagt: Meihn un 
Klein is man bloots en beten Bücken un 
Rücken (is nix as Knicken un Dreihn 
Dtm.), auer Etenkaken un B. (B. un Tee- 
kftelkaken Dtm.), dat kost Knalcen Stap. 
Dtm.; s. klein. Aberglaube: Wenn man 
das B. unterbricht, gibt es Krankheit (Dtm.). 
— p f r d n. Ang. Flensb. = —hingst (s. 
d.). Bettequast m. Sch. 3, 258 
(Bedde—) = —band (s. d.). —rand m. 
= —kant (s. d.). —schapp n. „ein 
gebautes Bett“ Holst. (1791) Wm. Keinf. 
Vgl. —kusch, Alkoven. — scher f. ein 
Lattenkreuz, das demselben Zweck dient wie 
der —hingst (s. d.). Gg. v. Lüb. 
— schieten n. „das Bekacken des Bet 
tes“. menen drügt un B. gifft gele 
Placken (oder: un B. is keen Plaan) 
Schwabst. — seil (Ndtm. Itz. ßramst. 
Prb.), — s e 1 m (Eid. Pellw.), — s i 11 (Dtm. 
Wm. Itz. Ranz.), —süll (Ndtm. Mh. Tritt. 
Oh. Dw.), — s ü 11 (Bornhöv. FL.) f„ zu 
weilen auch m. (Dw.) u. n. (Bramst.), „die 
obere Kante des Seitenbrettes (Blangbrett), 
über die hinweg man ins Bett steigt“, die 
„Schwelle“ des Bettes, auch Sitlbrett ge 
nannt (Wm.). he seet bi mi op de B. Vgl. 
—kant, —lein, —rand sowie Süll. —sie 
ten plur. „Grundbretter der Bettstelle, auf 
denen das Stroh liegt“ Itz. — sluup, 
— s 1 a a p (Hohn) f. „Überzug für die Bett 
decke“. Vgl. —bür. —spang f. (Ranz.) 
und — spant m. (Sdtm.) — —band (s. d.). 
— stfd (sdf) und —stell, —staad 
(sdg) Hus., Beddestfde Sch. 1, 76, f. 
„Bettstelle“, vgl. —laad. Teile: Bodden oder 
Sleet, Ilopp-brett, —enn oder —stück, Foot 
brett oder —enn, zwei Blangbrqd (s. —seil), 
vier Stieper mit Been oder Föt. inmaakle 
B., s. Alkoven, se seit de Föt all na de B. 
„ist heiratslustig“; vgl. Sch. 1, 331. wat'n 
Stück Arbeit, sgmtein Kinner un ochttein 
B—n un kener will an de Wand slapen 
Rumohr (Kiel). Aberglaube: Die B. darf 
nicht mit dem Fußende nach der Haustür 
gekehrt stehen (Lbg. abst.); umgekehrt in 
der Gg. v. Lüb. — stieper m. „Bett- 
pfeiler“, „Bettpfosten“. he hett sik an’ 
B. ophangl FL. Plön Neust. — stock 
m. „Stock zum Lockern des Bettstrohs“ 
Neust. — strohn. 1. „das Stroh, mit dem 
die Bettkiste gefüllt wird und das als Unter 
bett dient“, vel Ümtrecken kost vel B. 
„häufiger Wohnungswechsel kostet viel Geld“ 
Holst. 1840. uer de int B. verlüst, den is 
dat Söken keen Ernst von einer wohl 
beleibten Frau. Kiel Plön; vgl. Bett 2 . Auf 
die Frage wat is dat vun Dem ? oder ähn 
lich erfolgt die Antwort: Anna Maria B. 
(Strohbund) Neum. Aberglaube: Besuch ist 
zu erwarten, wenn ein Stück B. im Zimmer 
liegt (Flensb.). Gegen Heimweh näht man 
sich etwas B. oder Stubenfqgelscli in ein 
Kleidungsstück (Stap.). — 2. „gemeines 
Labkraut“ Galium Mollugo L., auch Maiia- 
B. Sdtm. Neum. —süll s. —seil. —tied 
f. „Zeit zum Schlafengehen“, junge Lüd B., 
ole Lüd Orütt-tied Treya oder Kinner B. is 
ole Lüd Brielied (Schlesw.) „Kinder müssen 
um die Abendbrotszeit zu Bett“. Vgl. 
—gahnstied. — tupp, — tuppen, auch 
— knuppen m. „die knopfförmige Spitze 
auf dem Bettpfeiler“ Sschl. — t ü c h n.
	        
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