Full text: (Erster Band)

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benaut — Bent 
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nesen“ Stap.; s. begriepen. — naut, — nau 
(Tritt.), — naugt (Lbg.), — nauwt 
(Sdtm. abst.) Part, zu mnd. benouwen „ein 
eiigen“, als Adj. gebraucht. 1. „beengt“, 
„beklommen“, de Bost is mi so b. he hett 
b—e Schuurn „Schwindel-, Ohnmachts 
anfälle“ Sschl. Dtm. Wm. ik bün so b. in 
Kopp (to Mood, to Sinn, um't Hart) „be 
nommen“, „habe Angstvorstellungen“, ik 
wurr gans b. (un benüsselt) „schwindelig“, 
„unwohl“, „ohnmächtig“, auch „schläfrig“ 
(Tritt.), bes. infolge von Hitze und dumpfer 
Luft; daher gradezu „schwül“; ivat is dat 
b- in de Sluuv (bi't Meihn) Hus. Pellw. 
bün höllisch b. „in Verlegenheit“ Ang. 
Klensb. Hus. In Holst, hat b. bes. die 
®dtg. „bedrückt“, „kleinlaut“ (meist infolge 
eines schlechten Gewissens): he wpr rein 
e n bqten b., as ik dor gwerto keem. Dann. 
a uch „schüchtern“: he seet still un b. he 
* s nich b. „nicht blöde“, „tut es dreist“ 
■Kütm. Seit, „betrübt“: he keek b. lank de 
Straat Itz. Ang. Synonyma: be-drüppelt, 
—dump, —dutzt., —haalt, —hgsbest, 
~~klummen, —lämmert, —nüsselt, —nütt, 
~~tutet, blöd, nübbelnesig, drang, bruddig. 
2- „genau“ (in Geldangelegenheiten), „gei- 
zi S" Sdtm.; vgl. (ge)nau. 
Bendix Personenname, entstanden durch 
Zs Ziehung aus Benedictus. Umschreibung 
für den Maulwurf im Rätsel: de lütte B. 
de plöger so fix bargup un bargdal ahn Isen 
un Stahl Ang.; s. plögen. Und dann gradezu: 
Meister B. „der Maulwurf“ Ang. 
be-nebenst (ngmst) Praep. „nebst“ Dtm. 
~~nedden adv. In der Schifferspr. = 
nedden (nerrn) „unten“, he liggt b. he 
Seit na b. Schifferspr. 1800. —nesseln 
„betäuben", de dgre Fra is immer benesseil 
»kommt nie mit der Arbeit zu Ende“ Ang.; 
s - benüsseln. 
Bengel (benl), Bingel (Bgth.), pl. 
Bengels, m. „Bengel“, zunächst von un 
geschliffenen oder trägen jungen Menschen: 
du büst ja en nüdlichen (gans verdreiten, 
Sottlosen) B. „Flegel“. Dann ohne tadeln 
den Nebensinn von Knaben und jungen 
Leuten: as ik noch so'n B. wgr vun'n 
Jghrer ölm, twölf. dat is mal'n lütten 
säten B. „ein hübscher junger Mann 
(dünge)“. de B—s harrn all’n Struusch 
a n Hoot „die jungen Leute“ Dtm. de jungen 
B—s „die halbwüchsigen Burschen“, fiüher 
au ch „Junggesellen“ Kiel 1800 (Sch. 1, 99). 
dat is mal en snaakschen B. „komischer 
Kauz“ (ohne Rücksicht auf Alter). Auch 
als Bezeichn, für das männliche Glied: he 
hett'n ordigen B. en Engel mit'n B vor, 
s - B. B. in den Kinderspielen Vagein und 
Pott verköpen, s. Vagei, Pott. Neckreim: 
Schleswig-Holsteinisches Wörterbach. 
Engel, B., Botlermelk, wat bewert di de 
Buuk, dat maakt de sure Botlermelk, de will 
dor weller rut Schw.; vgl. bpwern. 2. „ver 
schnittener Kater“ Ndtm. — bengel- 
h a f t i g „flegelhaft“. — Bengel(s) - 
johren n. pl. „Flegeljahre“, he is noch 
in de B. — k r a a m n. dat ol B. „die 
nichtsnutzigen Jungens“. —tüg n. ik will 
ju B.l Drohung. 
bcngen (beiö), hingen (Sgbg.) sw. v. 
„mit Anstrengung etwas durch eine enge 
Öffnung hindurchzwängen“, „drängen“, 
„pressen“, de Hgn beugt beim Eie-legen. 
Oft refl., bes. in Vbdg. mit Präposition: he 
bengt silc dör den Tuun. he beugt silc na 
de Stgweln rin. uzi bengt uns dor woll dörch 
kommen wohl aus der Verlegenheit heraus. 
Bes. häufig vom Geburtsakt: „das Junge 
herauspressen wollen“, „Geburtswehen 
haben“, de Iioli bengt. Tritt dabei die 
Gebärmutter (Kalwerhuus) heraus, denn hett 
de Iioh utbengt oder se hett dat Lief utbengt 
oder se is utbengt „hat Gebärmuttervorfall“; 
vgl. ulscheten. Auch beim Stuhlgang: he 
bengt op’n Kijtel Nort. he bingt, as wenn 
he'n Buurn schieten will Sgbg. he hett sik 
den Mastdarm utbengt „Mastdarmvorfall“. 
du beugst di den Packdarm ut zu Kindern, 
die zu lange auf dem Abort sitzen. Storni. 
— Zsstzgen: af-, dör-, op-, ut-bengen. — 
Beng-isen n. ein Gerät aus Eisendraht, 
mit dessen Hilfe die vorgefallene (utbengte) 
Gebärmutter wieder in die richtige Lage ge 
bracht wird. — tau n. ein Gerät von der 
Form einer kleinen Strickleiter, das zur 
Verhütung des Gebärmuttervorfalls den 
Kühen vor die Scheide gebunden wird 
(Ang.). 
be-niedcn, —nien, —nün (zu alts. 
niud „Verlangen“, „Begier“), dat schall mi 
ins b. „da bin ich doch neugierig“ Ndtm. 
Eid.; vgl. verlangen, lüschen. — n i 11 e n 
im Rätsel vom Floh, s. pimpernillen. 
— nimm adj. „geziert“ Ang.; vgl. ver 
nimm, betünt. 
Benit n. „Gebäck aus Mehl und Zucker, 
gewöhnlich in Kringelform“ Holst. 1800 
(Sch. 1, 91). 
ßenk (berag) s. Bank. 
be-nöd (banöd) adj. dat is jo b. „merk 
würdig“, „auffallend“ Eckf., wohl zu be 
wiesen. 
Benl (bend) n. „Pfeifengras“ Molinia 
coerulea, eine auf Mooren und schlechten 
Wiesen wachsende liarthalmige Grasart. Die 
Form Bent ist in Schlesw. allg. üblich, in 
Holst, wohl bekannt, aber meist erweitert zu 
Bentgras oder Benthalm; in Storm. 
und Pbg. mit Dehnung Bäh nt (b§nd) und 
Bähntlialm; in Dtm. daneben eine Form 
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