287 Bellroos
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Bellroos (Dtm. Schw. FL.), Beller-
r o o s (Itz., doch vgl. Bledderroos), B i 11 -
roos (Elmsh.) f. (u. m., s. u.) „Gesichts
rose“, zu Bell. Als Mittel gegen die B.
wendet man (z. T. halbhochd.) Zauber
sprüche an: unser Herr Christus güng dörch
Sül (Süll?) un Brook, er wollte Krüder
söken, dormit wull he den Bellerroos ver-
beden; in Gottes Namen Amen; im Namen
usw. (vgl. Jb. f. Ldk. 8, 103). Stillroos
un Blellerroos un Bellroos ik raad ju, dor
kömmt een un jaagt ju as de Wind den
Bock (Book!), as de Sünn den Bau; im
Namen usw. (Malente). Bose, Hillding und
Billraus du sollst nicht rieten, splieten,
hehlen, stahlen, hehlen, schwelen, das mußt
du im Namen Gottes alles nicht tun
(Elmsh.). Bellroos ik klaag di, ut düt
Huus verlaag (für verteh) di Damp (Schw.).
be-lopen 1. „durch Laufen erreichen“,
„schaffen“, ik lieff noch’n gansen Barg to
b. un bedoon „viele Besorgungen zu
machen“; s. beschicken, de Hund hett den
Haas b. „eingeholt“ Eid. wat will d e
noch vgl b. ? „was will der noch groß zu
Wege bringen?“, he kann't narms beier b.
as to Huus „ist nirgends besser aufgehoben“
Eid. wat bgters kunn de Dem gorni b.
„einen besseren Mann konnte sie nicht be
kommen“ Wh. Eid. hier kann uns nüms b.
„überraschen“, „stören“ Itz. de Bull hett
de Koh b. „besprungen“, ohne daß sie ihm
zugeführt wurde. Ang. — 2. „voll laufen“.
em is all dat Hart b. „er wird bald sterben“,
weil man glaubt, daß dem Sterbenden alles
Blut zum Herzen schießt. Pbg. Altona 1800
(Sch. 2, 107). dat beleep em op eenmal
„er bekam einen plötzlichen Schwindel-
anfall“ Wm. — 3. „anlaufen“. de Finstern
sünd b.; vgl. anlopen.
Belt m. wenn ik man erst mal pwern
lütten B. (Meerenge zwischen Alsen und
Fünen) bün, denn bün ik bald to Huus „ich
habe bald das Schlimmste überstanden“ Kh.
be-Iummen refl. „feucht werden“, fast
nur vom Heu gesagt, dat Foder belummt
sik Sdtm. — 1 u u r n 1. „belauschen“, „be
obachten“, „überraschen“, ik heff de beiden
beluurt. he beluur sik dat „sah es sich an“
Stap. he hett em beluurt „überlistet“, „be
trogen“; s. bedregen. dat hett em schön
beluurt „er hat sich überrumpeln, anführen
lassen“. 2. scherzh. für beduurn. ja, du
büst to b. bei Wehleidigkeit über neben
sächliche Dinge. Schw. — luxen „über
listen“, „betrügen“ Holst. 1800 Wm.; vgl.
ajluxen, bedregen. — lüden „beläuten“.
Reime (Wechselgespräch): wo schall he mit
begraben warm? Mit Säbel un Spuren!
Wo schall he mit belüd't warm? Mit
Klocken vom Tgren! Holst. 1840. wer lett
e.r graben? Luder junge Baben! Wer lett gr
b.? All ut Westen un Süden! Ndtm. 1870.
— lüstern „belauschen“, beluurn un b.
be-maken, bimaken (Kremp. 1797)
„einsperren“, ik heff em in de Karner be-
maakt; vgl. be-pannen, —sluten. Dann
auch „verstecken“, „verheimlichen“ Dw.
Schw. —manteln „ankleiden“. se foder
un fichel un bemantel er Dtm. (s. Groth 3,
210). —mengen, —mengelgrn
(Sdtm.) refl. „sich einmischen“, „sich be
fassen“. he bemengt sik mit allens „steckt
überall seine Nase hinein“, dor will ik mi
ni mit b. „ich will nichts damit zu tun
haben“. —miegen „bepissen“. em be-
miggt de Hartworm (s. d.) „das Wasser
läuft ihm aus dem Halse“ FL. Reim:
Bademp, Bademp („Ameise“) bemieg mi ni,
mien Vadder un Moder de lied’t dat ni
Schönkirchen. Parodie auf „ich hab mich
ergeben“: ik heff mi bemggen, mien Hemd
is gans natt, dat dörrt mien Mudder ni
weten, ans krieg ik wat lank’t Jack. Auch
„auf jemand pfeifen“: ik bemieg em (dor
mieg ik in) Holst. 1800 (Sch. 3, 98), s. auch
Abendsggen. — misten (misn) „bedüngen";
vgl. —göden. — m o c k e n „bepacken".
dat is g wer all bemockt Ang. — m ö j e n
ältere Form für —möhn „bemühen“ refl.
Glückst. 1743. — m ö t e n „entgegen kom
men, gehen“, „begegnen“, eig. „zufällig“
(vgl. dagegen in de Möt kamen, gähn),
he is (seltener hett) mi bemött „ich traf
ihn zufällig“. In den Städten jetzt meist
durch begegen ersetzt; vgl. dagegen Sch. 1,
87. di bemött de Hahn ok ni mghr op de
Mist sagt man zu dem Nachtschwärmer, der
des Feierns kein Ende finden kann. Hü. de
vgl en Katt bemött, hett en Daam achter sik
Prb. Rätsel: ik ging mal gwer'n Stegg, do
bemörr mi'n lütt Knecht; he fung sik en
Fickfaclcjunseln an; ik sä: ik laat mi ni
fickfackfunsein an (summende Biene) Hü.;
vgl. begegen. — muchein Kh. =
—smucheln (s. d.). —mummeln,
— mümmeln „einmummen“, „einhüllen".
— m u u r n „zumauern“, „zubauen“. Kinder
spiel: kling klang gloria, wer sitt in dissen
Tgrn ? Königsdochter I Kann ik s’ nich mal
to seihn kriegen? Nä, se's fast bemuurt!
Muur will ik brgken, Steen will ik stgken,
kumm du un faat mi achter an Lbg.
— mussein 1. „beschmutzen“ Holst. 1800
(Sch. 3, 123). 2. refl. „sich verwirren,
vertütern“. sik mank wat b. „mit einer
Arbeit nicht fertig werden“ Prb.; vgl. be-
nüsseln.
be-nah, s. bi-nah. —naren (ngan)
refl. „wieder zu sich selbst kommen“, „ge-