Full text: (Erster Band)

285 
beleddern - Bellhamer 
286 
liebt“, he is so b. as de witte Hund 
ironisch. Kiel 1800 (Sch. 4, 368); vgl. 
bekannt. Dann auch „höflich“: he is ok 
gornich en bitljen b. „weiß sich nicht zu 
benehmen“ Holst. 1800 (Sch. 1, 90. 3, 28); 
v gl- anzüglich. 
be-leddern „mit Leder versehen“, gr 
** dat Mundwark guud belellert „sie kann 
gut räsonieren“ Schw. —legen „be 
lügen“. Gegen Blasen auf der Zunge (s. 
Bledder): Bleller üm Bleller, de mi belagen 
hett, lüggt wellet Schw. mi heit een be 
rgen, ik will em wellet b., em schüllt de 
Bleilern na'n Ars rin (ut’n Ars Plön abst.) 
liegen Dtm. Kk. Schlesw. — leger m. 
Her lange Peter nannte sich der Dänen 
Verlierer, der Bremer Vertgrer, der Hol 
länder Krüz un B., der Hamborger Bedreger; 
s - Mhff. 2 Nr. 39. — 1 e g g m. u. n. „Zu- 
lage“, „Zugabe“, „beigebrachter Beweis“. 
nu kümmt se mit den B. Neum.; daher von 
Personen, die alles weitläufig und redselig 
begründen: Geesch (Engel Kremp.) mit de 
B- Holst. 1800 (Sch. 1, 89) oder Antje B. 
Dtm. (1850) oder dal ool B. (Beleggscher) 
Ndtm.; vgl. Nd. Kbl. 29, 6. 39. — 1 e g g e n 
(len) 1. „weitläufig besprechen“ Ndtm. ffm.; 
s - Beiegg. he wusst sien Mund to b. „war 
beredt“ Ang. (1870); bes. „mit sich selbst 
besprechen“, „überlegen“: dat mutt ik mi 
?rsf mal b. Dazu die imperativische Wort 
bildung: en Beleggmidat „einer, der schwer 
z u einem Entschluß kommt“. — 1 e k e n 
»ein Loch im Deich oder in der Werft mit 
Stroh oder Soden belegen und dichten“ Eid. 
Dazu — lekung f. „Itasenbekleidung der 
Deiche und Werften“ Eid. Halligen, 
^licken „belecken“, he belicht mi vun 
achtern un vun vgrn von einem Überhöf 
lichen oder Schmeichler, de alle Bann' un 
Bütt belicht, kriggt toletzt Splinten in de 
Tung Wschl. — 1 i g g e n blieben „liegen 
bleiben“, he bleev för dood b. itt doch, et 
blifft sünsl man b. Aufforderung zum Essen. 
Holst. 1800 (Sch. 1, 90). wovgl blifft bJ 
»Wie viele Karten sind zu kaufen?" (beim 
D'Hombre) Holst. 1800 (Sch. 1, 90). 
Bell, Belle (Ang. Reinb. 18. Jh.), 
Bi lle (Holst. 17. Jh.), Belg (FL.) f. 
»Wange“, s. Bellroos; bes. „Hinterbacke“, 
s. Atsbell. Dann auch gradezu „der Hin- 
tere ; he kreeg sien Belle verneit oder en 
B. vull Ang.; vgl. Brill. Andrees Bille hefft 
]u mit de blote Bille (mit der nackenden 
Billen) lopen laten „euer Übermut ist ein 
Wenig gedämpft worden“ Holst. 17. Jh. — 
Zsstzg.: Billen-pauker „Arschpauker“, 
»Lehrer“ Holst. 17. Jh. 
belle Lockruf der Melkmädchen für die 
Kühe auf der Weide. Ndtm., vgl. Billekalf. 
bellen (beln), bölln (Wm. Glückst.) 
sw. v. „bellen“. Ilunn de bellt, biet ni. 
dat sünd nich all Deev, wo de Hunn na 
bellen Wschl. ole Hunn is siecht b. lehren, 
wenn de Hund schitt (pisst Neum.), kann 
he nich b. Dw. Hü. oder wenn de Hund 
bellt, kann he nich Schieten, sä de oll 
Küselow to Wohldörp Holst, „man kann nur 
ein Teil zur Zeit ausführen“, he mutt mit 
de Hunn b. „mit den Wölfen heulen“ Mschl. 
(abst.). dal is en Kerl as en jungen Hund, 
kann bloots nich b. „ein gehaltloser Mensch“ 
Hü. FL. woto hool ik mi'n Hund, wenn 
ik sülben b. schall sagt der Bauer zu den 
trägen Dienstboten. Eut. Wm. Auf die 
Frage wongm wer dat? antwortet man op 
günt-sied-günl, wo de Hunn mit’n Mgrs 
bellt (un de Hatten mit'n Stert slappt); s. 
Buxtehud. de holten Hunn bellt vom Ge 
räusch des Flachsbrakens. Storm. FL. 
(abst.). Kanter sien Hund bellt „die Bet 
glocke wird geläutet“ Stap. den Kulen- 
gräwer sien Hund bellt von starkem Husten. 
Oldbg. he kann en Tmus b. (hossen) hgrn 
oder he kann dat Gras wassen un de Merken 
(Regenwürmer) b. hgrn Eut., ironisch von 
einem Besserwisser, wat en Önk un hgrn 
en Luus b. vom Anmaßenden. Tarp (Flensb.) 
1880. lielp Gott, sä Hans to Klaas, do wull 
de Kater b. Ang. Auf Menschen über 
tragen „polternd schelten“, auch in den 
Vbdgen blaffen un b., bieten un b.: se biet 
un bellt ümmer gegen enanner Schw. biet 
man ni, bell man grst „mache deiner Er 
regung durch Schelten Luft und geh nicht 
gleich zu Tätlichkeiten über“ Neust, he 
bellt von schallendem Husten, gegen Back- 
aben (s. d.) is siecht b. Mh. — Rätsel: 
worum bellt de Hunn in Buxtehud mit'n 
Mgrs? (wiel gr Oien dat ok daan hebbt) 
Wm. 1865. — Aberglaube: Wo man mit 
Hundegebell empfangen wird, ist man ein 
willkommener Gast (Oh.). Wenn ein Mäd 
chen am Neujahrsabend vom Essen aufsteht, 
stillschweigend hinausgeht und so lange 
draußen steht, bis ein Hund anfängt zu b., 
so kann sie daran sehen, wo ihr künftiger 
Bräutigam herkommt, nämlich daher, wohin 
der Hund bellt (Holst. 1840). Gegen Bellen 
und Beißen: man drückt beide Daumen fest 
ein, sieht das Tier starr an und spricht: 
Hund biet dien Gaumen wie ik mien 
Daumen, dat du nich bellst noch bittst 
(Gg. v. Lüb., s. Heim. 19, 227). — Bell 
m. „Gebell“, „kurzer bellender Laut“, he 
geev en liese B. vun sik Ang. — Bell- 
hunn m. pl. „Windwolken“ Gg. v. Lüb. 
Bellhamer m. „Leithammel“ Holst. 1800 
(Sch. 1, 90). Verdreht aus holl. Bellhamel 
(bell = „Glocke“, „Schelle“).
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.