Full text: (Erster Band)

XII 
Einleitung. 
des Unterzeichneten über das Wörterbuch, in der Zeitschr. f. schlesw.-holst. 
Geschichte 34, 199 f. 38, 433 f. 39, 506 f. 47, 463 ff. Außer den dort ge 
nannten Werken sind noch alle Stücke aus Westphalens Monumenta inedita 
Bd. 1—4 ausgezogen worden, soweit sie nicht bereits anderswo gedruckt 
waren; ferner alles, was seit 1916 in Zeitschriften erschienen ist. Auch die 
neuere Literatur seit etwa 1700 wurde verzettelt, besonders alle ge 
schichtlichen, volkswirtschaftlichen und volkskundlichen Zeitschriften, 
ferner die Wörterverzeichnisse und Idiotika des 18. u. 19. Jahrhunderts 
(namentl. Schützes großes Werk), die zahlreichen Reisebeschreibungen 
und Ortschroniken (gegen 90 verschiedene Werke) und die schöne Literatur 
seit Sophie Dethleffs und Klaus Groth bis. aut unsere jüngsten Schriftsteller 
und Dichter. Eine Übersicht über die Quellen, die für die vorliegende Aus 
gabe besonders in Betracht kommen, folgt weiter unten. 
Mehrfach konnten größere Sammlungen unserem Material ein 
gereiht werden. So wurde aus dem Nachlaß des 1910 verstorbenen Lehrers 
Heinr. Carstens in Dahrenwurt eine Handschrift mit Vorarbeiten zu einem 
Idiotikon der norderdithmarsischen Mundart erworben; in seinem Nachlaß 
fanden sich auch umfangreiche Verzeichnisse von Pflanzennamen, die auf 
Veranlassung des Herausgebers der „Heimat“ in den neunziger Jahren des 
vorigen Jahrhunderts angelegt waren. Reiche Ausbeute an mundartlichen 
Ausdrücken und eigenartigen Bräuchen brachte auch der Nachlaß des 
1915 verstorbenen Lehrers J. Voß, der viele Jahre auf Fehmarn gesammelt 
hatte. Als besonders wertvoll erwies sich ein planmäßig angelegtes 
Wörterbuch der Wilstermarsch aus dem Nachlaß des 1919 in Prenzlau 
verstorbenen Oberlehrers Dr. Ehlers, das in zwei umfangreichen, eng be 
schriebenen Bänden den Sprachschatz der Wilstermarsch, wie er vor 60 
bis 70 Jahren galt, in annähernder Vollständigkeit verzeichnete (vgl. 
Heimat 1922, S. 192ff.). Das Sondergebiet der Flurnamen wurde mehr 
fach durch größere örtliche Sammlungen bereichert; namentlich sei hier 
der umfangreichen Sammlung gedacht, die Lehrer H. Harder in Groß- 
Flottbek bei Kriegsbeginn zur Verfügung stellte. Mit besonderer Freude 
wurden mehrere größere Sammlungen begrüßt, die auf Anregung der 
Lehrer »von jüngeren und älteren Schülern zusammengebracht waren, vor 
allem die ausgezeichneten Beiträge, die die Schüler des Gymnasiums in 
Neumünster unter der belebenden und sachkundigen Leitung von Prof. Dr. 
F. Prien lieferten. 
Mit der Zeit ergab sich bei erneuter Durchsicht des gelieferten Stoffes 
die Notwendigkeit, die Aufmerksamkeit der Sammler auf ganz bestimmte, 
bislang nicht genügend beachtete Punkte zu lenken. Das geschah durch die 
volkskundlichen Fragen, die seit September 1909 in kleinen 
Gruppen in jedem Heft der „Heimat“ erschienen und die Teilnahme des 
Leserkreises in erfreulichem Maße erregten. Im ganzen sind bis Dezember 
1924 über 1200 solcher Fragen veröffentlicht und zum größten Teil aus 
giebig beantwortet worden. Die ersten 600 Fragen wurden in zwei Heften 
von je 300 besonders gedruckt und auf diese Weise auch anderen Kreisen,
	        
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