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beden
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bastern, suckeln u. birsen. se kernen den
Knüppeldamm hendal b.; vgl. anbüteln
kamen, he bedel vun Hoff raf „ritt wild“.
he biddelt ümmer achter Moder her Holst.
1800 (Sch. 1, 102).
beden 1 (bpi) sw. v., jedoch zuweilen
mit starkem part. bfden, s. bfden 2 . 1.
„beten“, arbein un b. is good geladen Holst.
(1840). de noch b. kann, mutt to See
gähn Kollm. (1840). dor teer en Engel un
bpi för mi „ich bin der Gefahr glücklich
entronnen“ Ang. de künnt ni singen (Ifsen)
un ni b. „sind beschränkt“, dor helpt keen
Lfsen un keen B. mf.hr wat to „es ist
keine Aussicht auf Besserung“ Wh. bfter
plögen un düngen as b. un singen Eutin.
f)hr he kriggt snaben un bfden, is de liark
ut vom Säumigen. Ang. Nood Ifhrt b. mit
Zusätzen: un Hunger Ifhrt Pannkoken
(Bo tierkringeln) ften Fehm. oder un
Beddeln den Büdel flicken Itz. Schenef.
dat is ok so en, de bfd't fhr ni, fhr’t
bullert „erst in der Not“. Kremp. bfd för
mi mit sagt man zum Kirchgänger, so
sünd de Frünn: wenn man meent, se bfd't,
«o schiet se hart los „auf Freunde ist kein
Verlaß' Sgbg. Jung, schittst (flökst
Schwabst. seit.) un schaßt b. (Fehm. seit.)
auch mit Zusatz: un dien Vadder Ifst dat
Evangelium (Hohn) scherzh., wenn man
jemand bei Unrechtem Tun ertappt, wat
bruuk ik to b., seggt Kunz, ik krieg mien
Eten doch vun't Sloß Holst. (1876). dor
kommt all Daag wat Nies op, sä de Jung,
do schult he b., vgl. baden, vor Johanni
(24. Juni) mgl (künnt) wi all um Rfgen
b. (un dor kommt nix), na J. kann dat
en ool Fru doon (kann dat een alleen doon
oder kümmt he vun sülben Hü.) oder vor
Johanni bfd um Rfgen, na J. kümmt he
nngelfgen „vor J. ist der Regen nötig, nach
J- (zur Zeit der Heuernte), wenn er nicht
erwünscht ist, kommt er meist reichlich“.
Gebete s. bei Bfd. Scherz: ein Knabe
wettet mit einem anderen, daß er ihn vun
de Leller b. könne; der zweite Knabe muß
sich auf eine Sprosse der stehenden Leiter
setzen, so daß die Füße den Boden nicht
berühren; der erste Knabe steht weiter auf
wärts und schüttet plötzlich einen versteckt
gehaltenen Behälter mit Wasser über den
Sitzenden aus, der dann schleunigst her
unterspringt. Ndtm. Zsstzgen: af-, an-,
Weg-bfden. — 2. „immer dieselben Worte
wiederholen“, „nörgeln“, vgl. pochen, se
bfd’t den gansen Dag mit de Dfrn rum
Schw. hool man op mit B., sunst fallt
de Hark noch um sagt man zum Red
seligen. Eid. Schwabst. (seit.), b. un
blärrn „schreien wie ein Schaf“ Schlesw.
(1893). Zsstzgen: vor-, na-bfden. — 3.
„Bibelsprüche hersagen“ und dann gradezu
„den Konfirmandenunterricht besuchen“, de
Jung ward (mutt) to Winter mit b. Sdtm.
Kk. sien Kinner hebbt all all in Harken
bfd't (bfden) „sind sämtlich konfirmiert“
Sdtm. Eid. Meist to (to’n) oder na'n B.
gähn, wofür jetzt gewöhnlich: na’n Preester
(Paster) gähn s. Bfd, Bfd-kind, —school,
—stuuv. Zsstzg. op-bfden.
beden 2 (bfn), auch bidden, birrn,
berrn, bürrn (s. die einz. Wörter),
ursprüngl. st., jetzt meist sw. v.; part.
jedoch noch oft stark. 1. „bitten“, he bfd
mi vun Himmel to Eer, ik schult dat ni
doon „er bat mich um alles auf der Welt“.
bfdeln un bfden, bidden un bfdeln, tri)dein
un berrn (Hü.) „inständig bitten", dor
helpt keen Bidden un keen Berrn Hü. de
natten Jghrn mgten de drögen um Brood b.
(auch umgekehrt) „ein trockenes, frucht
bares Jahr muß ein voraufgegangenes nas
ses, unfruchtbares Jahr ausgleichen (Ang.
Hü.); auch en drög Jghr hetl en natt mien
Daag nich üm Brood bfden Holst. 1840
(vgl. Heim. 2, 261. 15, 169) oder en drögen
Sommer bruukt bi'n natten nich b. gähn
„ein trockenes Jahr ist immer ertragreicher
als ein feuchtes“ Wm. he birrt de lioh dat
Kalf af „bittet unablässig um etwas“ Schw.
Sehr gebräuchlich in der Bdtg. „um eine
Gabe bitten“ und dann auch gradezu „bet
teln“. se Ifft vun B. he sücht ut, as kunn
man Brood mit em b. „heruntergekommen“;
vgl. bfdeln L wat en Pracher bfden deit,
bfd’t he in sien egen Kiep Oh.; vgl. Bfdler.
bgter en bfden Dreeling as en stahlen Daler
„betteln ist ehrlicher als stehlen“ Holst.
1800 (Sch. 1, 78). dor is Pfper un Solt
bi bfd't „das ist gepfeffert teuer“ Wm. b.
nannte man früher das Umsingen der Kinder
in der Adventszeit (Sdtm.) und bes. das
Einsammeln von Gaben zur Aussteuer einer
armen Braut. In Schw. und Ang. nannte
man diese Sitte in de Bruutlcist b. Im Ksp.
Jevenstedt ging eine ältere Frau mit der
armen Braut von Haus zu Haus unter Her
sagen des Spruches: ik bfd för en arme
Bruut, de gwer 14 Daag ward truut mit
Langbeen, enen armen Knecht, ik bfd um
Gaben recht un siecht, um Woll to Strümp
un Dunen to’n Bett, to’n Braden un Kaken
en Stückschen Speck, un Roggen to Brood
un Bookiveten to Grütt un wat in Haus
stand is noch nütt, dat ggft dat arme junge
PaarI Gott sggen ju weiter gwer't Jghr!
Auch das Einfordern der Kirchensteuer
hieß b.; es wurde von den Kirchgeschwore-
nen unter Hersagen eines Reimes besorgt:
heff'n Ogenblick för uns en Ohr, wi bfd't