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Bedschool — bedeln
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mittags und um 6 Uhr abends), hool di
jo nich op, wenn de B. sleit. Übung zum
Schnellsprechen: Blgkendörper B. Ltjbg. FL.
— school f. „Konfirmandenunterricht“.
wi gaht in de B., sä de Jung, do seet he
in den Paster sien Appelboom Rdsbg., s.
bfden L — s t u u v f. „Konfirmandensaal“
Kk., s. bgden L
be-dabbeln „begreifen“, he kann dat
nich b. Fehm. (seit.). — daben (dgm)
adj. (part. zu mnd. bedüven) „bedeckt“.
Von einem Gericht, das mit wenig Wasser
gekocht wird, sagt man: dat is man eben b.
— dacht m. „Überlegung“, ik sitt in B.
„überlege es mii’“. Auch „die Stellung, in
der man beim Sinnen verharrt“: Hex (Bull)
stah fast, bliev bi dien B., im Hamen usw.,
Bannformel bei Begegnung mit einer Hexe
(einem tollen Stier), wobei man den Wider
sacher fest anblicken muß, ehe er aufblickt.
Schw. (abst.). — danken refl. „sich be
danken“. mi velmaals to b. för Kaffe un
Koken veraltete Höflichkeitsformel. Mit
den Worten: mi to b. vun wegen miener
Pro trank bei Gastereien der Gattö dem zu,
der auf die Gesundheit seiner Frau getrun
ken hatte, während umgekehrt die Frau sich
für den Mann bedankte, sobald auf seine
Gesundheit getrunken wurde. Holst. 18. Jh.
(Sch. 1, 203). de hett all ehr mal’n Blin-
nen wat ggben, de (der Blinde) steil noch
am Weg un bedankt stk vom Geizigen.
Fehm. dat Eten bedankt sik wenn man auf
stößt. Holst. 18. Jh. (vgl. Sch. 3, 334),
s. bedoon. —darrn „wieder zu sich kom
men“, „ruhig werden" Ang. 1862 (ausgest.);
vgl. fries. bidargin, s. begriepen.
Bedd u. Zsstzgen s. Bett, beddeln s.
bfdeln L
Bedderwand „Beiderwand“ (s. d.). sien
Wief hett lerrern Rock an un he en Büx
vun B. „sie ist Herr im Hause“ Holst.
(1840).
bedein (bsdain) sw. v. „ausrichten“. he
hett no ne vel bedeit Wm.
bedeln 1 (b(dln), jetzt meist beddeln
(bedln) sw. v. „betteln“, bes. als Gewerbe
der Landstreicher. Eidersted is en guud
Land för den, de sik nich schaamt to b.
(1840). he kann vfl Handwark, awer b.
is best Holst. (1840). he sucht ut, dat man
Brood mit em b. kann „abgerissen“, „wie
ein Landstreicher“ Schlesw. (1850), vgl!
stfhlen. bgdelt Brood smeckt bitter „Ar
mut schändet“ Holst. Dann auch „instän
dig bitten“, bes. in den Vbdgen: bidden un
b., b. un bgden, b. un quälen, b. un pra-
chern. — Bfdelie, Beddelie f. „Bet
telei“, auch „Gefängnis“ für älteres Bodelie
„Wohnung des Büttels“ Sdtm. — ß $ d 1 e r ,
Beddeler (Oh.), Beddler m. „Bett
ler“, s. Bgdelmann, Pracher, een B. kann
nich Heden, dal de anner vor de Dgr steif
vom Futterneädischen. Holst. (1840). den
Armen giff ’n Brood, den B. giff ’n Stoot,
den Pracher en mit ’n Foot Holst. (1840).
de sik mit Bedle rs sleit, kriggt Lüs Megger
koog. ward en B. begraben, kummt wull en
Luus mit ünner de Eer Holst. (1840). wenn
de B. (Pracher) nix hebben schall, Ver
lust he dat Brood ut de Kiep „dem Un
glücklichen gelingt nichts“, vgl. Bgdelkiep.
wat de B. biddt, stickt he in sien egen
Sack Holst. 1800 (Sch. 1, 78) Wm., vgl.
bgden 2 . Bgdler-fru f. „Bettelweib“,
vgl. Beaelwief. In dem Liede Hans sitt
op’n Schosteen: lewer nimm di en B. un
sluap bet an den Morgen. — en B. de
nghme ik nich, de hett so vglß Lüs Holst.
(1859). Bedlersch f. „Bettlerin“. Holst.
1800 (Sch. 1, 78).
Bedel(s)- (bqdl) Beddel-brood n.
„Bettelbrot“. Im Storchlied: de Moder de
läppt um B. (s. Adebar Sp. 50). vor Af-
katen un B., dorvör bewahr uns de lewe
Gott Lbg. — hochtied f. „Bettelhochzeit“,
Hochzeit, die möglichst groß hergerichtet
wird, um aus den Geldgeschenken der Ge
ladenen einen beträchtlichen Überschuß zu
erzielen, während die Geladenen zur Gaav-
hochiied besonders Lebensmittel beisteuern.
Pbg. —kiep f. „Korb für die erbettelten
Gaben“, wenn de Pracher nix hebben schall,
denn verlüst he dat Brood nt de B. Oldbg.;
vgl. Bgdler. — koken m. „aus grauem
Mehl hergestelltes weiches, semmelartiges
Gebäck“, mit dem die Bettler abgefertigt
wurden; s. backenL —kraam n. „arm
seliger Kram“, „wertlose Sachen“. — mann
m. „Bettler“, s. Bgdler. wenn een B. den
annern wat gifft, denn freit sik de Engeln
in Himmel Kk. vor Gott, gelt en Eddel-
mann nich m§hr as en B. Schw. B. im
Abzählreim s. Eddelmann. Kniereiterlied:
hupp hupp ILawelmann treckt sien Vadder
sien Stgwein an, ritt he as en Eddelmann,
B., Iiuttstert Dtm. Bramst. Bedelmanns-
supp f. „mit Schwarzbrot gesäuerte Wasser
suppe“ Holst. 1800 (Sch. 1, 78). — sack
m. „Bettelsack“. Wollsmack bringt B. „üppi
ges Leben führt zur Armut“ Holst. Tanz
lied: ik un mien lütt je Fru wi künnt schön
dansen, ik mit'n B., se mit’n Ranzen Dtm.
— wief n. „Bettelweib“. dor seet mal'n
ole B. bi de Pump; ik pook $r mien Kloclc-
sgben int Liev, do schreeg dat ole B. bi
de Pump Holst. (1840).
bedeln 2 (bedln), biddeln (Sch. 1,102)
sw. v. „trotten, „kurz traben“ FL. Lbg.
(nach Mecklenburg zu); vgl. büdeln, kla-