Full text: (Erster Band)

247 bälligen 
— Becken 248 
balligen (belixn) refl. „sich tüchtig satt 
essen“ Ang.; zu hd. Balg. 
bändig für bannig Dtm. 1800 (Sch. 
1,64). 
Bank (beng) f. „Bank“ Oh. Fehm. s. 
Bank. 
bänken (beiogro) sw. v. „den Torf in 
tiefen Gruben mittels des Bänhruffels, eines 
scharfen Spatens, bis auf den Grund weg 
nehmen“ Rdsbg. s. Bank, banken 1 . 
Bänning (benm) dünn B. jedes ver 
dünnte Getränk. Fehm. 
Bär (bga) m. die hd. Form für nd. 
Bar dringt vereinzelt ein. Bärendanser 
Bezeichnung aus der Namenreihe beim ABC- 
spiel. Fehm. (Heim. 22, 157). 
bäsen Wschl. für birsen (s. d.). 
bätsch interj., etwa das hd. ätsch. 
be— (bg) Vorsilbe, aus dem Adverb bi 
(s. d.) hervorgegangen durch Abgabe des 
Haupttons an die Stammsilbe. Vgl. bi-liolen 
mit be-h6len; die mit be- zsgesetzten Verben 
sind untrennbar (s. af): vgl. he hüllt dat 
Pgrd bi, aber he behöllt dat Pgrd. Vor 
Vokalen und vor* l ist e früh geschwunden 
in haben, binnen, buten, blieben, blang; 
sonst ist es zu einem Vokal von unbestimm 
ter Klangfarbe geworden, der in einigen 
Gegenden fast wie i gesprochen wird. — 
be- als Vorsilbe in Zstzgen: 1. mit Sub 
stantiven und Adjektiven, die größtenteils 
von Verben abgeleitet sind oder in Bezie 
hung zu Verben stehen: Be-dacht, —deenter, 
—dingen, —druck, —drugg, —fghl, —häng 
sei, —kumst, —rief; be-brött, —daben, 
—drieflich, —dump, —gäng, —henn, —hcold, 
—höllern, —höurig, —kan.nl, —kncpen, 
—naut, —nimm, —queem. 2. mit Adver 
bien: außer haben, binnen, buten, blang 
nur be-nedden, ■—nebenst, —norden, —Süden, 
—vgr. 3. mit Verben, sehr häufig, a) um 
das Erreichen oder Überholen durch eine 
Tätigkeit zu bezeichnen: be-decken, —den 
ken, —dingen, —doon, —fohlen, —friegen, 
—griepen, —holen, —möten, —sehn, —slaan, 
—söken; be-frgten, —maken, —slüten; bes. 
in den Ausdrücken für „betrügen“ (s. be- 
dregen), „sich betrinken“ (s. besupen), „aus 
führen“, „schaffen“ (s. beschicken) und „be 
schmutzen“ : be-aasen, —klackern, —sabbeln, 
—smgren, —sglen usw. In einigen Verben, 
die unmittelbar von Substantiven gebildet 
sind, drückt die Vorsilbe aus, daß etwas 
mit dem durch das Subst. bezeichneten 
Gegenstand versehen wird: be-addeln, 
—drüppeln, —fügen, —gründen, —gruppen, 
—liüpen, —kielen, —Icleden, —leddern, 
—picken, —sahlen, —segeln, —sömen. Vgl. 
af 3bo. b) um den Eintritt eines Zustan 
des oder den Beginn einer Tätigkeit zu be 
zeichnen: be-bradden, ■—diistern, —fallen, 
—griesen, —grimmein, —günnen, —lummen, 
—rusen, —snellen, —weken und bes. in den 
Ausdrücken für „ohnmächtig werden“ (s. 
beswögen) und „wieder zu sich kommen“ (s. 
begriepen). Vgl. an 3 a ß. c) zuweilen um 
des volleren Klanges willen ohne wesent 
lichen Unterschied vom Simplex: be-denken, 
—drieben, —finden, —ggben, —gruweln, 
—lachen, —helpen, —sacken, —sehn, —spa 
ren, —truun, —wiesen (s. an 3 ab). In 
einigen Fällen steht das Kompositum statt 
des einfachen Verbs, wenn der Infinitiv 
zur Bezeichnung der Dauer einer Tätigkeit 
oder eines Zustandes mit blieben verbunden 
wird: he blifft besitten; vgl. be-gahn, 
—hacken, —hangen, —holen, —huken, 
—leben, —liggen, —peken, —stalm, —stellen, 
—wahnen; doch i3t diese Ausdrucksweise 
heute im Schwinden. — Einige Bildungen 
mit dem Präfix be—, die von zsgesetzten 
Substantiven hergeleitet sind, kommen im 
Simplex nicht vor und werden mehr scher 
zend gebraucht: be-bomghlen, —gottspen- 
nigen, —grallögen, —griesmulen, -groot- 
mulen, —hackstücken, —knippöge.n, —swien- 
ggeln, —tütorsen, —wunneruarken und die 
Adjektive be-hesbesl, —hödsgottaftig. —- 
Durch das Präfix be— werden nicht selten 
intransitive Verben transitiv, bes. Verben 
der Bewegung (gähn, lopen, reisen, rönnen, 
susen), die Ausdrücke für „betrügen“ 
(schummeln, smucheln) und „schmutzen“ 
(aasen, sglen, klackerp, sabbeln); s. oben 
unter a). 
Be f. s. Bgd. 
be-aasen „beschmutzen“, „besudeln“, 
meist refl. beaas di man ni. In der Sol- 
datenspr. auch „beschießen": de Schangel 
(„Franzose“) beaas uns mit Kghlenkassens 
(„schweren Granaten“). — a d d e 1 n „mit 
Jauche begießen“ Holst. Vgl. Addel. 
bebbern, bpben, Bpber s. bibbern, 
bgwern, Bgwer. 
be-bomöhlen (ö) „aufbinden“, „weis 
machen“. laat ju nich b. sagte am 9. 4. 
1848 Major Michelsen, als man meldete, daß 
die Dänen seine Abteilung umgingen. 
— braddmen „bedünsten“ mit Wasser- 
dampf. de Finstern bebraddent Holst. 1800 
(Sch. 1, 147), s. Bradden. —brött adj. 
(zu bröden) „angebrütet“. dal Ei is b. 
Dann auch „bei wachen Sinnen“: se is noch 
ni b. Eid. (seit.). 
Becken (begrs) n. u. m. „Becken“, 
„großes Gefäß“, auch „Kollekte-Büchse in 
der Kirche“; nicht recht volkstümlich; s. 
Grapen, Kumm. Rätsel: ik weet en B., 
kann sik strecken, könnt 24 Per pich trecken 
(Brunnen) Fehm.
	        
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