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barts — Bassel
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raad, mag't wglen, enmal kann’k em sühn
beholn Dtm. (1850).
barts interj. wie hals (s. d.).
basch (bas) adj. „barsch“; „scharf“,
namentl. von Gewürzen: haschen Pf per
„schwarzer Pfeffer“, fast zu einem Wort
zsgewachsen. ’n beten b. as Pf per oder
Semp dat sünd de Kremper Keerls (Trede).
das'n haschen Tabak, sä de Düwel, as de
Jäger em in’t Muul schalen harr, un spei
de Hagelkörner ut Wm. haschen Kees
scharfer Kräuterkäse, auch überreifer Käse.
piß dien Mudder op'n Kees, denn ward he b.
Storm. he kann ul Hunnschiet haschen Kees
maken Sschl. en b. Wgrt ein strenges, for
sches Wort, Machtwort, ’n b. Wgrt hölt’n
Kgrl vun de Dgr (vun Lief). Scherzh.
segg doch mal'n b. Wgrt! der andere: Pgperl
Gern zur Verstärkung im Zwiegespann: he
snackt rasch un b., knasch un b. Seltener
Von Menschen: ’n haschen Ilgrl „herbe“,
„schroff“, jetzt auch oft „ein Kerl, der in
die Welt paßt“, „schneidig", en hasche Dgrn
„Prachtmädel"; früher wohl auch „dreist“:
ik hebbe se ehr wol sehen, de so basks
nähren und mosten glik wol ahne Swans
wa Hues draven (17. Jh.). Vgl. beesch.
Basch, Baschcns lautmalend für „Geld“,
m i is allens eendoon, wenn ik man fix B.
£• sammel Plensb. 1859.
Baschak s. Basta.
Baschan aus Sebastian verderbt. Bast-
lösereim: gode, gode B. laat den Saff raf-
gahn Lbg. — „Grobian“ Sch. 1, 71. Beim
Solospiel = Basta (s. d.). klei di an B.
= Büdel Plensb. (1850).
Baschen die aus weißem Marmor her
gestellten Läufer im Ggs. zu den gewöhn
lichen Marmeln (s. d. und Löper) Altona; s.
Bester.
Baschlik (ba slig), vereinz. Baschlök u.
Baschlük „Kopftuch für Brauen“, aus dem
Orient um die Mitte des 19. Jhs. eingeführt,
eine Zeit lang als Modesache viel getragen,
dann aber bald wieder verschwunden; drei
eckiges Tuch mit zwei langen Enden, die
unter dem Kinn gekreuzt und im Nacken
Zu einem Knoten verschlungen wurden; auch
ruiit einem langen Band, das um den Hals
geschlungen wurde (Kremp. Dtm.). Zu
weilen auch Mütze, die Knaben um 1870
rm Winter zum Schutze gegen Kälte und
Schnee trugen; sie konnte heruntergeklappt
Werden, so daß sie nur Nase u. Augen frei
ließ.
Baschökcn „Schaf“ in der Kinderspr.
s - bäh. Buschöken un B., de löpen tosamen
mt Holt; Buschölten löp in den Grund, B.
beet de Hund Gg. v. Lübeck.
Baselmans (bgzlmgns) „Kußhand“,
„zierliche Verbeugung“, aus franz. baiser
les mains, baisemain. he maakt B. „Kom
plimente“. Hus. (1800; s. Sch. 1, 71). Oh.
(veralt.).
basen 1 s. Baas (Endte).
basen 2 sw. v. „blindlings auf etw. los
fahren“. he baast dor ümmer op los, he
kummt noch mal blind vun’e Welt un dood
int Holt (d. i. den Sarg) Sdtm. he baast
ümmer riim „irrt gedankenlos umher“
Kremp. Davon: he läppt jümmer in de
Baas „in der Irre“ (Sch. 1, 71). Dazu
auch verbaast „verwirrt“. Base
geest m. „unbedachtsamer Schwärmer“
(Sch. 1, 71). Baselie (bgzslv) f. und
Baserie f. „Irrtum“, „Zerstreutheit“, he
hett dat in de B. daan PL. Lbg. Basen-
barg (bgznbäx) m. „einer der blindlings
darauf losfährt“ Sdtm. b a s i g adj. „ver
stört“, „bestürzt“ Sch. 1, 71.
Bas’lik (bgzalig) m. „Basilisk“. Ein
Hahn legt alle 7 Jahre ein Ei und aus die
sem Ei entsteht ein B.; daher darf man
keinen Hahn 7 Jahre alt werden lassen.
Eeddringen (Ndtm.). Vgl. Mhff. 2 Nr. 379
u. S. 539.
Bass (bas) m. „Baß“, Stimme und In
strument. mal sehn ’keen den deepsten B.
hett. Groth (Ges. W. 3, 256) bildet de Bas
sigen „Bassisten“, he saagt den B. „spielt“
Schw. ik will em mal den B. strieken
„ihm etwas hintenauf zählen“, Wortsp. mit
Bast 2. de B. de brummt, de Buur mutt
befahlen Pehm. nu is de B. in Mgrs „be
schädigt“, „vernichtet", gewöhnl. Ra., wenn
etwas entzweigeworfen wird. Dw.
—bass als zweiter Teil in Griesebass
„Schwein“, Willebass „wilder Junge“ aus
dän. hasse „Eber“, „Keiler“ (s. die einz.
Wörter).
Bassel (basl), älter B a r s e 1 (aus dän.
barns-el „Kindsbier“) f. Zusammenkunft
der Brauen im Hause der Wöchnerin einige
Tage nach der Geburt des Kindes, wobei
Kaffee und Kuchen, Butterbrot und Punsch,
früher zuweilen auch Meth gereicht wurde,
früher in Ang. allg., jetzt abst. (häufig noch
in den Dörfern um Kappeln), vereinz. auch
in Wschl. (Hus., Bredst. Hoyer); vgl. Kinds
foot, Keesfoot u. Nd. Kbl. 26, 28. Häufig:
blinne Bassel das Pest, das kinderlose
Frauen, die sich an dem Bassein zu be
teiligen pflegen, den Nachbarn geben, um
sich zu revanchieren; es geht dabei ganz
zu wie bei der wirklichen Bassel, nur meist
noch ausgelassener; eine große Puppe wird
als Kind behandelt oder es wird ein Brot ge
backen, das die Gestalt eines Kindes hat;