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Barsei — Bartheldfaß
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Dgm, Hasen hebbt lange Olim, blinn B.
kann ni sehn, ol Peter Schosteen Lbg.
Barsei s. Bassel.
Barsfleth Dorf in Süderdithm. Lied:
Thalenburen un B. dat liggt ni mied vuneen;
wenn ik in Tli. bim, denn kann ik B. sehn
Sdtm.
Barsteen s. Barnsteen.
Bart (bgad) m. „Bart“, sik den B. af-
nehmen „sich rasieren“. de Brienattfatt
(s. d.) den B. afnghmen „die oberste Schicht
der sauren Milch abnehmen“ Eid. den B.
ahn Seep afnghmen „betrügen“ Ang. he
hiett den B. ahn Seep aflcregen „ist billig
dabei gekommen“ (durch Zufall oder Spe
kulation) Oh. Mann (Säten) ahn B. is as
Supp ahn Solt Oh. EL. Art lett nich vun
Art un de Juud nieh van sien B. Oh. dor
is di de B. noch ni na müssen „dazu bist
du noch zu jung“, he leann noch ni gwer’n
B. speen „ist noch zu jung“. Holst. 1840.
he snackt as em de B. müssen is „ohne Über
legung“ Dtm. he mummelt (babbelt) in B.
„spricht undeutlich“, ik snack rein vun’n
B. „rede frei von der Leber“ Wm. Ang.
Sprichw. to en stiemen B. hgrt en scharpes
Mess. Scherzfrage: worum hett Moses
(Judas) en roden B. halt? Antwort: üm'n
Mund, de sik ni wghrt, kriggt en an B.
(dabei drehen sich die Kinder mit aus
gestreckten Armen um sich selbst u. suchen
einander zu schlagen), hool dien B. =
Mund, dat geit no all good to B. „schmeckt
gut“ Ellerb. he smgrt (wischt) em Honni
um (op I’rb.) ’n B. „schmeichelt“ (Zusatz:
un gifft em Schiet to freten Kh.). du kannst
di den B. (oder um’n B.) mischen (licken)
„kannst Zusehen“, „bekommst nichts" (Zus.
as Iioopmann sien Müs, de müssen Bork
frgten IM dtm. Itz.). Vgl. noch Oldbart u.
Baibeer. Abzählreim: Hans mit’n roden B.
s. Hahn. Aberglaube: Wenn ein Knabe
und ein Mädchen zugleich getauft werden
sollen, muß zuerst der Knabe getauft wer
den (der Knabe links, das Mädchen rechts
gehalten werden. Schw.); sonst bekommt
das Mädchen einen Bart, der Knabe aber
keinen. Elbm. 1840. — Wenn man am Petri
abend (22. Febr.) die Bakenfeuer anzündet,
wird der lange bereifte Bart St. Peters ab
gesengt, er wirft dann aus Freude einen
warmen Stein ins Wasser; dann taut es
und der Frühling kommt. Nordfr. — Volks
tümliches Bartwuchsmittel: Honni (Sirup)
op de Butensied vun de Böwerlipp, Semp
(Höhnerschiet) op de Binnensied oder Semp
op de Butensied (dat treckt), Höhnerschiet
op de Binnensied (dat drifjt). — Besondere
Verwendungen: Bart der Muschel s. Mussei;
„Kamm am Schlüssel“ Beinb. 18. Jh. keen
kämmt togrsl in de Iiark? De B. vun Slgtel;
„das spitze Ende der Sense“ Dtm. (dag.
„die hintere Breite der Sense“ Prb.); die
Grannen an den Ähren; vgl. Eil; de 1mm
hett'n B., wenn die Bienen in einem Klum
pen vor dem Flugloch liegen und schwär
men wollen. — Zsstzg. Bart-mann m.
„Trinkgefäß“, „Kruke“, auf der ein bär
tiger Kopf abgedruckt ist, wie die Feld
arbeiter sie auf die Arbeit mitnehmen. Sdtm.
— m e s t n. „Rasiermesser“. — n p t f.
„Kopfnüsse“. wullt B. hebben Wm.
(veralt.). — schraper m. „Barbier“, oft
in herabsetzendem Sinn: „ein schlechter
Barbier“. — schraperdans m. Polter
abendscherz: ein Mann wurde mit einem
großen Weißquast eingeseift und dann mit
einem riesigen Holzmesser rasiert. Kollm.
— seep f. „Rasierseife“. — spielen
„dünne Barthaare“ s. Spiel.
Barlel(d) (badl) Name, aus Barthold
entstanden; nach Sch. 1, 70 „ein Haudegen“,
(ob daher das Sprichwort: Barthold driggt
de Nes hoch Hü.?) geläufig in der Ra. ik
will di wiesen oder ik weet, wo B. den
Most (gewöbnl. Muss) haalt (auch miß
verstanden de Moß plöckt Wschl.), die aber
nicht bodenständig ist. — Bartel Fett
„Hurenwirt“ Sch. 1, 70. Holst. 1840. Auch
für Bartelmees: spoi di Buur! (spute dich)
de Bartelt (24. Aug.) kummt. Kollm. Wenn
der Hafer am 24. Aug. nicht gemäht ist,
bricht er leicht und die nach unten hängen
den Ähren erschweren das Mähen: denn is
Bartel mit’n Schimmel dor op west un hett
dat dalrgden Mh. Vgl. Bartelmees und Jb.
f. Lk. 4, 286. Zsstzgen: Dgs-, Dummbattel
(s. d.).
Bartelmees (badlmes), Barramees
(baramös) „Bartholomaeus“, der 24. Aug.,
der Tag, an dem das Nachgras zum Mähen
gut, die Lämmerwolle reif ist und an dem
die Störche fortziehen und die Bienen „ge
schlachtet“ werden müssen. Vgl. Bartel.
Bartolomäi laat de Flegen den grsten Swarm
Fehm. (1800) Sch. 1, 71. Ist das Wetter
an diesem Tage so schön, daß der Marsch
bauer ein seidenes Tuch trocknen kann,
dann gibt er eine Flasche Wein aus. Mh.
Barramees-bodder f. „Butter vom 24. Aug.“,
die ungesalzen und mit Wasser ausgewaschen
als Heilmittel für Wunden, spröde Haut, ge
rissenes Kuheuter u. a. diente. Fehm. (aus-
gest.). Baddelmees-mark n. Jahrmarkt am
24. Aug. Sgbg.
Bartheldfaß, Bartfast Spiel für Er
wachsene; wohl dasselbe wie Ballfast (s.
Ball); der den Gegenstand versteckt, sagt
dabei: Bartheldfaß is verstehen, wer dat