Full text: (Erster Band)

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barfoot — Barg 
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mit Pannkoken todeclct warm (Dw.). Spott 
reim auf barfuß laufende Kinder: Barfoot- 
löper — Strümpverköper Neum. Preetz. — 
In früheren Zeiten hielten die Mütter streng 
darauf, daß die Kinder nicht eher barfuß 
liefen, ehe der Kuckuck gerufen hatte (Kk.). 
In frischem Schnee barfuß laufen, bis die 
Füße brennen, hilft gegen Frostbeulen. 
Schw. — 2. flektiert, barften Fotes, mit 
barften Benen Sch. 1, 67. he keem in 
barten Fopp anlopen „barhaupt“ Itz.; auch 
kurz barfkopp Bgth. (vgl. blotkopp). wat 
sünd ji för Minsehen, seggt Benkmann to 
sien Swien, perrt mit de barsen Been in’n 
hüten Drank Lbg. Tanzlied: un wenn de 
Strümp sünd kort un klaen, denn d-anst he 
(der Bauer) op de barjan Been. he hett sik 
mit'n barden Ars in de Nettein sett „ist 
bös hineingefallen" Plön, tier di man ni 
so, du büst ok mit'n harren Mgrs (oder 
man barft) to Welt kamen Börmerkoog. — 
Zsstzg. zur Verstärkung: plalt-bart, platt 
barfoot (zuw. im Ggs. zu barfoot „ohne 
Strümpfe und Schuhe“, b. nur „ohne 
Strümpfe“ Itdsbg.), splitterbars Storm. barf 
kopp s. o. barbeen(t) s. d. 
Barg (bäx), Barrig Eid. (1800) m., zu 
weilen n. (acliler't B. Ang. 1840); plur. 
Bargen u. (selten) Barg „Berg“. 1. jede 
Erhöhung, ob groß oder klein, is all Bulen 
(Senkungen) un Bargen von schlecht ge 
pflügtem Acker oder unbestellbarem Boden. 
smiet man allons up een B. „auf einen 
Haufen“. Beim Kartensp. bilden die nicht 
ausgeteilten Karten den Barg, von dem 
nach jedem Stich abgenommen wird. Mh. 
Hahndrei up’n B. altes Kartenspiel. Kh., s. 
Hahndrei. B. un Daal kaamt sik ni ggrn 
m de Möt Storm. B. un Daal begegent 
sik nich, man Minschenkinner toull „man 
kann nicht wissen, wo man sich einmal 
wieder trifft“ Sch. 1, 69. Holst. (1840). de 
Düwel schilt ümmer an'n groten B. „Geld 
kommt zu Geld“, de Wind weit wull grote 
Bargen tohoop, man nich dicke Arsen oder 
'n dicken Buuk „Fettleibigkeit kommt nicht 
v on selbst" Eid. to Barg „empor“, se 
höllt de Schinken to B. „die Beine in die 
Höhe“ PL. de Haar stakt (lcaamt) em 
to B. wie im Hd. se hebbt wat achler'n B. 
»etwas gespart" Börmerkoog. he hett good 
luren achter'n B. „in Sicherheit“ Oh. An 
dere Wendungen wie im Hd.: achtern B. 
wahnl ok noch Lüd (bes. beim Kartenspiel), 
ke höllt mit sien Menung achter'n B. he 
is gwer’n B. „hat das Schlimmste hinter 
sich“, auch „hat das 50. Lebensjahr über 
schritten“ (Wm.), he is öwer alle Bargen 
»verschwunden“, dat geil gwer alle Bargen 
»überbietet alles“. — Itätsel vom Ei: dor 
is en loitte B., dor sitt en ggle Bloom in; 
de de gele Bloom hebben will, mutt togrst 
den B. tobrgken Schlesw. (1850). Scherz 
frage: worum läppt de Haas (Voß) gwer’n 
B. ? Wiel he ünner ni dgr kann. — ivat 
kgnt veer Pgr ni den B. ruptrecken? ’n 
Wullkluun. Im Kinderspiel Wechselrede 
zwischen Verteidiger und Angreifer einer 
Anhöhe, eines Sandhaufens u. dgl.: O Barg 
mien! (Harbarg is mien Ndtm., s. Groth 3, 
59) — Wo lang is he dien? — Hüt oder 
morgen! — Schgr heraf, laut dor mi för 
sorgen Holst. (1840). Wm. Sch. 3, 100. 
Das Spiel heißt auch Katt, Kalt vun mien 
B. Sch. 2, 236 f. — Wiegenlied in verschiede 
nen Fassungen früher in Schlesw., namentl. 
im Westen (Hus. Nordfr.) verbreitet, heute 
abst.: achter de Bargen (de svjarte, de 
kahle B. Hus. achter de sgben Bargen 
Bohmstedt, gedeutet als die 7 Hünengräber 
zwischen Bohmstedt und Viöl. achter Stoi 
barg Hus.) dor weit de kole Wind; dor 
kernen 3 Snieders (de Paster Ang. Flensb.) 
un döfften dat Kind; Moder schall backen 
vun Hänschen sien Stroh, Hänschen schall 
rieden na Dithmarschen to; dor dansten de 
Düse, dor piepten de Müse, dor fidelt de 
Buck: lett dat ni mal smuck? Langenhorn; 
Schluß auch: dor klingeln de Slgtel, dor 
klötert de Kgtel usw. Bohmstedt; dor stachen 
se Swien, dor drunken se Wien, dor schall 
uns Dochter gr Hochtied (uns Heines Ge 
bar tsdag Flensb.) sien Ang. Barg im 
Krähengespräch s. Aas. Flurnamen: 
Barg Lurup (Pbg.), schewen B. Tensfeld 
(Bornhöved), rügen B. Belau (Bornhöv.), 
upm B. Wedel, up de Barg Bornhöv., in 
de Bargen Bissen (Pbg.), mank de Bargen 
Bornhöv. Barg-koppel oft, nien Bargslcamp 
Tarbek (Bornhöv.) u. a. Ganz gewöhnlich 
als Grundwort: Baken-, Bram-, Bodder-, 
Goos-, Koh-, Mghlen-, Sand-, Swulken-, 
Voß-barg usw. Vgl. Dohm Holst. Orts 
namen 74 ff. Vgl. auch Busch-, Kantüffel-, 
Veerrodenbarg. — Zsstzg. b a r g d a 1 (bäx- 
dgl) „bergab“, wieldes (inzwischen) läppt 
noch vgl Waler b. b. un mit'n Winn, denn 
könnt de lütten Jungem ok rönnen Holst. 
(1840). Das Pferd sagt: bargop sla (gwer- 
driev) mi ni, bargäal jaag mi ni, up'n gben 
Weg schoon mi ni, an de Krüff verggt 
mi ni Plön. Bornhöv. bargop (bäxob) 
„bergauf“, dor läppt keen Water b. Dtm. 
Beim beim Brückenspiel: b. un bargdal den 
letzten wüllt wi fangen Nort. s. Brügg. 
— 2. das vom Erdboden bis zum Dachfirst 
reichende Vierkant im Bauernhaus, das zur 
Aufstapelung des Futters dient, auch Slohl 
genannt. Wm.; s. Barghuus; nach Sch. 1, 68 
der im Freien stehende mit Strohdach ver
	        
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