Full text: (Erster Band)

Baad — baben, bawen 
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enen lütten Steneken, do röppt dat Lämm- 
ken: ba! Plön (1840); vgl. bäh. 
Baad 1 (bpd, bpa Ang.) m., älter Bade, 
nom. sg. heute kaum noch gebräuchlich; 
plur. Baden „Bote“, se schicken em cn B. 
Dtm. (1850). he is'n goden Baden na'n Dood 
„geht langsam“, da den Wulf ’n Baden 
schickt, kriggt en Aas to Huus Holst. (1840). 
Dem Hirten zu Wasbeck, der das Vieh auf 
dem Moor weidete, mußten die Bauern einen 
Baden stellen, der ihm Hilfe leistete. Neum. 
— Früher auch für „Botschafter", „Ge 
sandter", „Bevollmächtigter“ Wm. Zsstzg. 
Baadfru f. „Botenfrau“ Oh. Baden- 
k i e p f. „Botenkiepe“ s. Iiiep. — lock n. 
„Gefängnis“ Ang. (1860) s. Lock. —lö- 
p e r m. „Laufbote“ Wm. 
Baad 2 (bpd) n. „Botschaft", „Gebot", he 
schull mi B. bringen; ik funn dor B., ik 
schult to Huus kamen Dtm. (1840). to B. 
stahn „zu Gebote stehen“ Dtm. (1860). Sch. 
1, 78; auch „zum Verkauf stehen“, „feil 
sein“ Glückst.; s. Bott. 
Baar „Bär“ s. Bar. 
Baas (bps) m. „Meister“, „Aufseher der 
Arbeitsleute“, bes. im Zimmergewerk (1850). 
„Die Handwerker nennen ihren Herrn so“ 
Sch. 1, 55; heute ausgest. Dann überh. „der 
beste, der erste“ z. B. beim Spiel, im Wett 
streit. de Geld heit, is allerwegens B. en 
fynen B. wesen „ein feines Herrchen, feiner 
Spötter sein“ Reinb. 18. Jh. en rieken B. 
„ein Reicher“, en fienen B. „ein Schlaukopf“ 
Sch. 1, 55. he is’n B. in sien Kunst, he is'n 
B. vun Kprl, oft ironisch (mit dem Zusatz: 
he kann Katlenschiet in Düstarn rüken). du 
schaßt B. heten, du angelst achter de Netten 
Holst. (1840). ik bün B., sä Klaas, do 
schöt he vörbi Holst. (1840). Bes. häufig 
die Ra. du büst de B. in de Boddermelk, 
wenn de Klump (Kliiten, Ball) dor ruf. 
sünd „willst Hand anlegen, wenn die Arbeit 
getan ist“, he is'n B. ahn B Ahrenv. Borde- 
lum. Auch von Sachen: de Appel is en B. 
„von seltener Größe“. Zsstzg. he is’n gansen 
Baasbengel, — jung, — kerl, 
— kort j er „Meister im Kartenspiel“ Wm. 
dat is’n B a a s k o h „Kuh ersten Ranges“. 
Als zweites Glied in Diekbaas „Deich 
aufseher“, Heuerbaas „Stellenvermittler 
für Matrosen“, Küperbaas, Slaap- 
baas „Schlafwirt für Matrosen“, Ewer- 
fphrerbaas, Slupenbaas „der kleine 
Fahrzeuge, Schaluppen zimmert“ (Sch. 1, 
55) (Lphrbaas „Lehrjunge“ bei Sch. 1, 
55 ist wohl verhört für Lghrburs). — Dazu 
Adj. u. Adv. baasig (bpzi) „tüchtig“, 
„vorzüglich“, „ausgezeichnet“. dat is b. 
Veeh, ’n gans basigen Oss; he naak ’n 
basigen Lärm, ’n basigen Kerl ironisch = 
Baaskerl, dor versteit he sik b. op. he 
kann b. lopen. Als Adv. oft abgeschwächt 
zu steigerndem „sehr“: dat is b. good Weder; 
vgl. aasig. — Ein Verbum b aasen (bgzn) 
wird zu Slaapbaas (s. o.) gebildet: „Ma 
trosen beherbergen“: baasen nährt sien Mann. 
Baas 2 he geil in de B. „in die Irre" 
s. bei basen 2 . 
Baba nur in der ausgest. Vbdg. he 
levt vun B. un Bümmelken, Welling unWeh- 
daag „von kraftlosen Speisen“ Holst. 1840; 
vgl. Sch. 1, 182. 
Babbel (babl) m. 1. „Mund“, „Schnabel“. 
hool’n B. s. babbeln. 2. „Schilf“ Viöl; auch 
Babbelbesen Itz. (s. Besen), wohl von dem 
Rauschen, das wie ein babbeln (s. d.) klingt; 
vgl. auch Babel Dtm. —bart (—bpad) 
m. „Schwätzer“, „Plappermaul“. — sack 
m. dasselbe. 
babbeln (babln) „schwatzen“, „plap 
pern“, schallnachahmendes Wort, he babbelt 
allens ut, babbelt sik wal trech. wullt'n 
Appel (s. d.), steh’n Finger int Muul (in 
Mprs) un babbel Rdsbg. Vgl. bawwern 
Reinb. (18. Jh.). dat geit jümmer rabbel- 
di-babbel, auch babbel-la-babb. Kompositum: 
bruukst mi ni allens natobabbeln. 
Babbelsteen m. in der Schifferspr. ein 
beliebiger runder Stein, den man Neulingen, 
um sie zu verspotten, als Mittel gegen See 
krankheit in den Mund zu nehmen rät; sie 
dürfen ihn unter keinen Umständen, auch 
wenn sie sich übergeben müssen, aus 
spucken ; sonst hilft er nicht. Dtm. Nach 
Nieders. 7, 206 heißt er Wabbelsteen und 
ist ein gewöhnlicher Kieselstein von Walnuß 
große. 
Babe Kosewort im Kindermund „Väter 
chen“. Halligen (fries. Babi). 
Babel (bpbl) m. 1. große Binse, zum 
Flechten u. Dachdecken benutzt; Scirpus 
lacustris „Teichsimse“ Dtm. Nordfr.; s. 
Babbel. 2. im Neckreim s. Abel. 
Babelsnack m. bei Groth 3, 148. dat 
geev en lächerli B. mit der Anm. „wirre 
Rede wie zu Babel“. Vielleicht für Babbel 
snack? s. Babbel. 
baben, bawen (bgbm, bpm), bafen Eut. 
1756 „oben“, „über“. 1. Adverb „oben“. 
wenn sich een Baar Jungens slaht, wil eich 
een bafen lägen hebben, un wenn he ock 
de meisten Släge kragen hätt Eut. (1756). 
dat is b. drög „hat aufgehört zu regnen“ 
Wm. se hemm b. dat grote Spf vor ,,es 
regnet große Tropfen“ Ang. b. stoppt se 
Betten „es schneit“ Sdtm. nu, maakt se b. 
weller rüge Arbeit „schneit in großen 
Flocken“ FL. b. sünd se (is Petrus) all 
wedder to Gang „es donnert“, dat spökert 
em b., he is b. ni spher „verrückt“ Mh.
	        
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