Full text: (Erster Band)

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Agidi — ba 
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Ägidi der 1. September. Ä. geit de 
Hirsch op’n Born (op Brunn, op'n Bruns); 
geit he dor natt (drög Sdtm.) op, geit he 
dar oh natt (drög Sdtm.) af, d. h. dann reg 
net es (bleibt trocken) während der ganzen 
Brunstzeit (6 Wochen) Hus. Schw. Bornhöv. 
Ägypten im Rätsel: dor keem en Mann 
ut Ä. (ut Hütten Gettorf, von Krücken Kk., 
vun Tücken Bredstedt, von Hickenpicken 
Hüttbleek), hett’n Rock vun düsend Flicken, 
hett'n kngkern Angesich, heit en Kamm un 
kämmt sik nich (Hahn) Holst. Schw. Hü., 
Varianten s. Hahn, dor keem en Mann ut Ä. 
mit hunnert düsend Flicken, he ivull de 
ganse Welt bedecken, kunn blools ni gwer't 
Water recken (Schnee); vgl. Aken; Varianten 
s. Snee. — Name für entferntes, außerhalb 
der Gemarkung gelegenes Land, wi wüllt 
na Ä. op't Hau sagen die Bauern, wenn sie 
nach dem Außendeich zum Heuen wollen. 
Dtm. Das Dorf Feddringen hieß früher bei 
den Norderdithmarschern Ä., weil es, obwohl 
in Ndtm. gelegen, zum königlichen Anteil 
(Sdtm.) gehörte. In der Abweisung: gah 
hen un gröt dien Grootmoder in Ä. un segg, 
se schult nich ghrer Bannkoken backen 
ghrer se Mg hl harr Börmerkoog. — Hoehd. 
Spruch gegen die Rose: Mutter Maria zog 
nach Ägyptenland s. Heim. 19, 166. 
Ähn „Ente“ s. Aant; Ähnfloot „Enten- 
grün“ s. Aantenßott. 
ähnli adj. „ähnlich“, dringt nam. in den 
Städten und im Schleswigschen für das 
Plattd. lieh ein. se seht sik so ä. as en 
Hi dat anner. 
äkern sw. v. „nörgeln“; ä k e r i „nörgel 
süchtig“ ; Äkerbüdel „Nörgler ‘ Bgth. 
Äks (eks) Ausruf des Ekels. 
AI, Ä11 „Schwiele“ s. Elt., 
ännern sw. v. „ändern“, dat lett sik 
up'n Stutz ni ä. he will sien Verhältnisse ä. 
„sich verheiraten“ Sgbg. all sgben Jghr 
ännert sik de Natur FL. 
Ärmel m. allens in de Welt, bloß keen 
Nachtmütz mit Ärmeln, dat treckt sik all 
trecli, sä de Snieder, do harr he de Ä. int 
Taschenloch (de Tasoh int Ärmellock) sett. 
— wind m. scherzh. he hett Ä. „Kräfte“ 
FL. Ärmerschinkens „Ärmel im 
Hemd“. 
Ärmling m. „Ärmel“, de Ärmlings sünd 
'n half El to lang. 
Ärrel „Totenmahl“, in Ang. früher (1850) 
für Arfbgr (s. d.). 
Äs, Ä s e 1 s. Ös, Ösel. 
Äscher-dook, — 1 a k e n s. Asch 1 . 
Äuwer „Wall“ s. Örter. 
äwer und Komposita s. öwer. 
Äx (egs) f. „Axt“, plur. Äxen. wenn'n 
dat man grst wennt is, kann'n dat af, wenn’n 
mit de Äx in Ars (vör'n Iiopp) haut ward 
Hü. Kk. he is man mit de Äx behaut „roh 
behauen", von ungeschliffenem Benehmen. 
Oldbg. Bei starkem Gewitter: de Oie fghrt 
all tvedder bawen rüm un haut mit sien 
Äx an'e Rgd Dtm. Aberglaube: dat Veh 
mutt gicer'n Stahl drgben v;arrn wenn die 
Kühe im Frühjahr ausgetrieben werden, 
muß man ihnen eine xVxt mit der Schneide 
nach oben hinhalten und sie darüber treten 
lassen, dann kann ihnen nichts angetan 
werden. Nort. Bei aufsteigendem Gewitter 
muß man eine Axt in den Ständer neben der 
Seitentür des Hauses einschlagen. Holst. 
(1800). Wenn beim ersten Axthieb auf das 
zu einem Neubau bestimmte Holz ein Funke 
herausfliegt, so wird das Haus durch Blitz 
schlag abbrennen. Sierksdorf (Oh.). 
B. 
B (bl) n. der Buchstabe B. wenn ik A. 
se gg, mutt ik oh B seggen. dat is’n Engel 
mit'n B vor, ’n Eddelmann mit'n B vor 
(vom Bettelstolzen) Dtm. du büst'n Baas 
ahn B Ahrenviöl Bordelum. Scherzfrage: 
v> al is merrn in Hamburg? Antwort: ’n b. 
Wortspiel zwischen dem Plural von B (de 
Be-en) und Been (Beine): en Koh un en 
Half, half Half, half Haas un Reh, wovgl 
Been hebbt de ? (keine). Kk. dor gung 
mal en Fru to waschen, de harr an jede 
Siel sgben Taschen, in jede Tasch sgben 
Hatten; wovgl Been hebbt de? Dtm.; vgl. 
achlerhalf. In Buchstabierreimen s. AB und 
ABC. 
ba (bä, bg und bä) Lautgruppe, a) um 
Kinder bange zu machen. Daher: dat geit 
bi em ümmer ba un bu „er ist gegen alle 
grob“, dat geit dor ümmer bu un ba (barr) 
int Huus „ist immer Streit und Lärm“ Wm. 
Eid. Schw. Zum Ausdruck starker Ver 
neinung: he seggt nich ba un bu „ist baum 
still“. b) zur Bezeichnung des Unreinen ; 
Kinder werden angehalten für den Fall eines 
Bedürfnisses zu sagen: ba maken; daher 
Ba-ba-jung von einem Kind, das sich be 
macht oder besudelt hat. Hohn, pui, mußt 
ni anfaten, is ba-ba, vgl. Acke. c) im 
Wiegenlied: ba, Lamme, ba! Dat Lämmken 
giing to Feld un stött sien lötte Benekcn an
	        
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