Full text: (Erster Band)

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Au — ägen 
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(s. Tog) im Kieler Hafen vor der Kanal 
mündung Aubarg Ellerb. —- Die Bedeutung 
„Wiese“, die das Wort im Mnd. u. Hd. 
hat, ist im Plattd. nur in Orts- u. Flur 
namen erhalten, teils im Simplex Au (z. B. 
Holm bei Wedel, Damp i. Schw.), teils in 
Zssetzungen wie Aubek Bünzen b. Rdsbg., 
Papenau Itemmeis, Schulau Pbg., Anau 
itdsbg., vgl. Dohm, Holst. Ortsnamen, S. 61 f. 
au auch erweitert zu auer, äuge, 
auk, auker Ausruf des Schmerzes, der 
Verwunderung, der Enttäuschung; vgl. Au 1 . 
Foppreim: wo heet de Fru? Eniepto! wo 
heet de Goos? au, au laat los! IIÜ. au 
Wetter de Katt! Kinderreim: he hau mi op 
dat Schulterblatt, auk, auk, auk, wo weh 
dee dat Üters. au mau Kattenklau, Swiens- 
föt smecken söl Eid. Hü. Hirtenlied: auer, 
auer att Koharrjung is satt, hett hüt Middag 
Pannkoken kragen, Koharrjung is’n feines 
Lgben. Auer, auer att Koharrjung is hun 
gert, hett’n gansen Dag nix kragen, K. is’n 
truri Lfben Oh. 
Au 3 s. Auf. 
a—u Naturlaut, Hirtenreim : a—u, a—u, 
hungerig, Koharrjung is hungerig, hett hüt 
morgen keen Frölilcost kragen, hett to lang 
in'n Graben Iqgen FL. 
Aubloom f. „Seerose“; witte A. Nym- 
phaea alba Mh.; ggle A. Nuphar luteum Mh. 
Sgbg. Storm.; andere Namen: Aupoppen, 
Kruken, Pümpelken (s. d.). 
Audi Koseform für August. 
Aue, Auer Koseformen für August. 
Auf m. Kinderschreck, gah man ni in 
Düstern rut, denn nimmt de Auf di mit 
Prb. Der Auf, Aug oder Au ist der wilde 
Jäger; s. Mhff. 2 Nr. 572. 
Aug s. Auf. 
Augurk s. Agurk. 
August der Monat A., volkst. Austmaand 
(s. d.). an ersten A. regent Müs Eid. 
Augustin (augusdin) im Tanzlied: ach 
du lewe A., Schaapskgteln silnd keen Rosien 
oder allens is weg, Rock is weg, Stock is 
weg, Hoot is weg, Schroot is weg, ach du 
lewe A., allens is weg (um 1860). Vgl. 
Heim. 13, 118; s. Ankestin. 
Augustrum „Liguster“ Ligustrum vul 
gare L. Wm. Sgbg. Prb. Schw. 
Auken, ankern s. Oken, okern. 
Aukschon (augiön) und Aulschon 
(audüön) f. „Auktion“. 
Aulamm n. „weibliches Lamm' s. Elamm. 
Auliek und Auliet „Eisente“ Nyroce 
hycmalia L., die ihren eigenen Namen ruft. 
Ellerb. 
Aupoppen s. Aubloom. 
Aurüsch (aurys) f. „Binse“, he schm 
iert („zittert“) frert as'n A. Dw. Ndtm. 
Aus m. „ein unausstehlicher Mensch“' 
Wschl.; dazu adj. außig „albern" WschL 
Aus-appei m. „Augustapfel“ Ang. s. Aust.. 
Ausen „Ähren“ der Gerste. Ang. 
Aust m. u. f. 1. der Monat August, 
selten; s. Austmaand. Nordwind in'n A. 
wiest beständi Weder an Hü. Aust 
appel „Augustapfel“. 2. „Ernte“ FL. 
Dtm., wenig gebräuchl., dafür Am (s. d.). 
— buck m. „Erntebock“. Dem Mäher, der 
hinter den anderen zurückbleibt, wird zu- 
gerufen: di hett de A. stött; ebenso der 
Binderin, die zum ersten Mal tätig ist:’ laat 
di man ni vun A. stöten. Schwangerschaft 
wird auf die Erntezeit zurückgeführt und 
gesagt: de A. hett er stött oder ünner- 
krggen. Vgl. Kgrnbuck. — k ö s t f. „Ernte 
fest“ FL. (seit.), s. Amber. — m a a n d 
m. „August", sovel Dau in März, sovel 
Riep um Pingsten, sovel Neicel in A. Witten 
see. wat de A. ni leaaht, dat braad 
de September ok ni mghr Hü. — t i e d f. 
„Erntezeit“ Mh. 
Aul und Auiüg n. „unreifes Obst“ Dtm. 
(18. Jh.); s. Brem. Wb. 6, 5. 
Auter m. „Urheber“, „Autor“ Fehm. 
Dtm. 
Avendörp (gmdaab) Dorf auf Fehm. Im 
Lied: Ach Wulwe, ach Wulwe, du liggst wol 
in dem Grunde, To A., to A. da hebben se 
grote Munde. 
Avisen pl., zu franz. avis „Nachricht“, 
früher das übliche Wort für „Zeitung“: waf. 
gif ft Nees in de A. ? Dtm. (oft bei Groth, 
heute abst.) Ang. (1850). Ob das für 
Krempe 1797 gebuchte awiseu „neulich“, 
„vor kurzem“ (Sch. 1, 53) damit zusammen 
hängt? Vgl. Affisen. 
awass, awwas, awards „abwärts“ 
s. afuxirds. 
awer s. aber. 
awerdwalsch „verrückt“, „über 
geschnappt“ Rdsbg. 
awerglöfsch und awerlöfsch adj. 
„abergläubisch“ Dtm., nach dem Hd. gebildet. 
awiesi adj. (aus afwiesi, „abweisend"? 
Vgl. afwass) „eigensinnig“, he is so a. as 
de Deef, de schull an Galgen un wull ni 
Rdsbg. 
Ä. 
Die hier nicht verzeichneten mit ö ge 
schriebenen Wörter sind unter E zu suchen. 
Ä, Ä d, Ä g „Egge“ s. Eid; den, äden 
„eggen“ s. eiden. 
Aber s. Adebar. 
ächten „taxieren“, s. Acht. 
Ädisel, Äditsch, Äditz „Eidechse“, 
s. Ediesel, Adderdietz. 
ägen sw. v. „glimmen“ Heiligenh.
	        
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