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anweien — Ap
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■viel zu tun“ Dtm. Von tüchtiger körper
licher Arbeit sagt inan: dat is gut för’t An
lassen Ang. 2. ik bün anwussen: a) ent
sprechend Anwass 4 a. „ich habe Rippen-
schmerzen, Seitenstiche“ usw. b) „habe
Gliederschmerzen, Rheuma, Gicht“; „bin
steif, ungelenk, kann mich nicht recht be
wegen“, entspr. Anwass 4 b. — Auch von
lungenkrankem Vieh sagt man: de Dung is
em anwussen Kk. de Koh is a. Rdsbg. c)
Vereinzelt: du büss wull anwussen „bist
wohl nicht ganz richtig im Kopf" Mh.
an-weien kamen von breitem, beschwingr
tem Gehen. Ang., s. an 3 a &. — Wf len
„antrocknen“, dat Heu is all anweit, ebenso
von Wäsche, Dächstroh usw. FL. Storm.
Dtm. Kk.
An-wenn (anven) f. „Pflugwendestelle“
Lbg.; vgl. Anenwennen, Wendel, Footwenn,
Vörjott, Ploogwenn.
an-wennen „angewöhnen“, dat scliußt
di man ni a. das all so'n A. „nur eine
üble Angewohnheit". — w e n n s t f. „Ge
wohnheit“ Pellw., s. Wennsl. — Wfsen
„jem, angehen“, „bitten um“, he is mi
und mit mi anwest, ik scliull em bi’t Kan-
tüffelplanten helpen Wm. Storm. Mh. Hohn.
mit en a. auch „verhandeln“ Sdtm. s. an.
— widdelu „weißen“ mit Kalk. Trittau.
— wieser m. „Anweiser“, ’n goden A. is
bpter as'n fulen Arbeiter FL. Lbg. — w i -
s c h en: ik ivarr em noch mal en a. „mich
rächen“. — wokeln „ankündigen“, dat
wokelt an „eine Krankheit kündigt sich an“
Dtm. ::— w o r n „antworten“ s. antwgrn.
-^-wökeln von Pferden, die gefallen sind
lind die Beine nicht wieder unter den Leib
kriegen, nicht aufstehen können. Dw., vgL
—walen. —wölen kamen „schwerfällig
daherkommen“; auch von Dampfschiffen ge
braucht. Wm., s. an 3 a &. — w u n n e r -
warken „anstaunen“, mußt ni ümmer
allem a. Itz. — w u s s e n „faul“ un.i
„krank“, s. —wassen. — z ü g 1 i c h aus
dem Hochd., aber mit veränderter Bdtg. de
Jung is so a. för de lütten Dgrns „hat An
ziehungskraft“, „gefällt ihnen“ Storm.; vgl.
afsünnerlich, barmhartig, behend, bequem,
Bifall, durhajtig, eitel, empören, entzücken,
erbärmlich, erträglich, falsch, Fortgang,
gangbar, Gegenstand, Gelegenheit, gemeen,
gifti, groiharlig, grotmödig, niederträchtig,
rachgierig, rührsam, sittsam, unstriedig, Vt-
rgd, Verfall.
Ap (pb) m. „Affe“; plur. Apen (gbm).
wat lielt dat Diert för grote Lüs, sä Fritz
Jaget, do seh he 4 Apen up’n Kameel dansen
Lbg. Oft in sprichwörtl. Wendungen: je
höger de A. sliggt, je mghr unest he den
Ars Meggerk. de Düwel is uns Herrgott
sien A. Wm. dor hett sik’n A. luust „da ist
nichts mehr zu holen“, he süht ut, as harr
de A. em luust Oh. dat kümmt gliek na’t
Apenlusen Oh. Verwünschung: de A. schall
di lusenl — wat ward dor ni all maakt
för’t Geld, sä de Buur, do seh he’n A.;
früher auch: wat deit, de Preuß (de Dütscher
Ang.j ni all för't Geld, sä Peter Sörensen,
do seeg he togrst ’n Apen dansen Schwabst.
wat is’n A. doeh’n spaßig Minsch, seggt de
Buur Rdsbg. — dor fallt’n A. ut Nest „einen
gehen lassen“ Plön. — Apen un Papen maakt
vgl to doon Eut. he hett sik’n Apen köfft
„betrunken“. he hett'n groten Apen un
slgpen mit Nordsehl, du sittst so krumm
as'n A. up’n Plummboom Bredst., as’n A.
op’t Kameel Oh. — Besonders als Schelte
für eitle, eingebildete, dumme Menschen;
dem Gecken ruft man zu: du büst'n smucken
Jung von Muul (Snuul) un Polen (von
Flotz un Keken Eid.J, gun Dag Aapt Als
Antwort darauf nicht selten: bgter en A.
as en Schaap „lieber Geck als Dummkopf“.
he maakt sik to'n A. „kleidet sich auffällig“.
he is rech so’n A., em fehlt bloß de Stgrt
Schw. Iiess all mal’n A. sehn? Denn kiek
di in Spegel. A. blifft A., ward he Iiöni
oder Paap Eut. Alte Inschrift am Balken
über der Haustür: sta, Ape un gape, je
länger du gapest, je later kommst du na
Hus Rdsbg. Wenn einer sagt: ik fleit op di,
erfolgt die Antwort: künnt Apen ok fleilen?
Dw. livländsche Aap als Verdrehung von
Licentiat, s. Sch. 1, 4. Wiegenlied: Slaap
Kindken slaap, dien Vader is en Ap, dien
Mudder is en Meerkatt un du bist en lütje
Waterratt Flensb. — Erste Bezeichnung aus
der Namenreihe beim ABO-Spiel (s. d.):
Aap, Buur, Cegel, Dux usw. Lbg. — Von
der Entstehung der Affen erzählt man sich,
daß sie aus schlecht zusammengefügten Glie
dern einer alten Frau hervorgegangen sind,
die, um jung zu werden, von ihrem Mann
und dem Schmied in einem Sack mit Häm
mern bearbeitet und dann von den Jüngern
Jesu wieder zusammengesetzt wurde. Sdtm.
— Als Aap bezeichnete man nach Sch. 1, 5
in der Schifferspr. „das kleinste Segel hin
ten im Schiff“ „Besanstagsegel". — In
Schlesw. ist für „Affe“ allg. gebräuchlich:
Aapkatt (gbkad) und Apekatt (Ang.;
vgl. dän. Abekatt) ; in Holst, kommt es nur
vereinzelt vor (Ndtm. Wm. Hohenwest.);.
Das Verbum a p e n „äffen“, „zum Narren
halten", das aus dem 18. Jh. in der Vbdg.
ape mi nich belegt ist (Reinb.), ist aus
gestorben ; das Komp, na-apen ist noch ge
bräuchlich. Das Adj. a p i g „eingebildet“,,
„albern“ kommt in der Vbdg. wat'n apigen
Kerll nicht selten vor; zuweilen auch