64 An Bord S. M. S. „Möwe'‘
durchgehauen, nachdem fie ihın vorfichtig vorher den Kris
abgenommen gehabt.
Einer feiner Sklaven trug ihm {ftet8 zwei Silber-
fältchen nach, daz eine für AHinefijche Cigaretten, das
andere für den Betel.
Die Betelbüchfe führt hier ein jeder mit jich, ge-
wöhnlich vorn im Gürtel. Sie enthält die Betelnuß,
etwaz rohen Kalt, noch ein pflanzliches Ingredienz und
die grünen Blätter einer Pfefferart. Kurz jet hier die
allerdings bekannte aber immer ein wenig variierende
Sitte des Betelfauenz erwähnt: abgejhabte Teile der
Nuß werden mit den anderen Subftanzen gemengt in
ein Blatt gerollt und dann etwa eine Vierteljtunde ge-
faut. Danach findet Erneuerung {ftatt. Nach wenigen
Minuten ift eine blutrote Füjfigkeit entitanden, welche den
Lippen ein widerwärtiges Ausijehen giebt; dies wird durch
die [Omwarzgefärbten Zähne erhöht. Das Schwärzen joll
übrigen3 zum Schuß der Zähne gegen den Einfluß des
Ralke8 ftattfinden und nicht eigentlich vom VBetelkauen
hHerrühren, fjondern bewirkt werden durch abgeftandene
Kofkfoamilch, in welche ein glühendes Eijen abgelöfcht und
zu der noch ein Pilanzenfitoff Hinzugejebt würde. Nır
die Erwachfenen jhwärzen die Zähne. Dem Betelgenuß
ericheinen alle Altersftufen ausnahm8lo3 ergeben zu fein.
Ich habe eine Portion völlig durdhgekfaut und eigentlich
nicht? Auffälliges beim Sejdhmack empfunden, e8 jei denn
eine gewi[jje Herbigkeit und dabei jtarfen Fluß des blut-
roten Speichel. Übrigenz wird auch daneben Tabak
gefaut.
Al3 ich das Hintere Haus durchjhritt, wo auf lebensS-
gefährlich durchlöcherten, morjdhen Brettern über dem
Wafjfjer einige Dubend Familien mit ent{prechender Kinder-
ken lb