42 An Bord S. M. S. „Möwe“
3700 qkm zwijdhen Nord-Borneo und den Philippinen
eritrecfen. Die 104000 Einwohner, Malaien, bekennen
ich zum Islam, aber nicht {trenger Objervanz; die
Weiber z. B. verjchleiern jih nicht. Einer europäijchen
Macht haben ih die Sulu-FInjulaner, früher und ge-
fegentlich vielleicht nodh Heute gefährliche Seeräuber,
niemals unterworfen, auch den Spaniern nicht;
jelbjt die Untertanspflicht ihrem Sultan gegenüber ift,
obgleich er Herr über Leben und Tod fein kann, eine
nur loje. Eine amerikanijdhe Erpedition auz den 40er
Sahren des vorigen Jahrhundert3 brachte die erften ein-
gehenderen Nachrichten über den Archipel; jeitdent be-
richteten auch Engländer, Spanier und Deutjche. Erfit
1876 jegten {ich die Spanier fejt, indem fie die Sultans-
jtadt an der MNMordküfte zerftörten und an deren Stelle
das befeitigte Sulu erbauten, dem jie die Eigen]chaft
eines Freihafens verliehen. Sonft beließen fie nur einige
Militärpojten auf anderen Injeln. Febt ijt das Ende
ihrer fruchtlojen Bemühungen gefommen. Wir find
Zeugen diejeS lebten Afte3 geworden. Obgleich die
Amerikaner damalz nicht im Sulu-Archipel erjchienen,
wohl weil ihnen die Philippiner allein noch zu viel Arbeit
machten, zogen die Spanier, die Übrigens ihrer Be-
Hauptung nach jelbit nicht recht mußten, ob Sulu unter
den AWbtretungen an die Amerikaner mit inbegriffen jet,
auf. Befehl ihrer Regierung mit Sad und Back ab und
überließen e8 jeinem Schickjal. Die Militärpoften der
übrigen Injeln waren bereit8 nach Haufe gegangen; in
wenigen Wochen jollte das Bataillon, das Sulu noch befeßt
hielt, jolgen. In Bälde gedachte der legte {panijche SGou-
verneur die rot-gelbe, einjt jo jtolze Flagge niederzu-
holen.