Full text: Reise auf S.M.S. "Möwe"

  
288 Über Siam und Franzöfifch-Indien 
des Landes zu erhalten. Die Gendarmerie, die mit Erfolg 
zur Ausrottung des Räuberunmwejen3 organifiert wurde, 
befißt über das Land verteilte Stationen, von denen ich 
ebenfall8 mehrere befuchte. Das vorhin von der Armee 
Gefagte gilt nicht für die Gendarmerie; was jich hier an 
Mannfchaft8-, namentlich aber an Unteroffiziersmaterial 
zeigte, lieferte den Beweis, daß in den AWbdern der Siamefjen 
auch wirklich Soldatenblut fließen fanıt. Der dänijche 
Offizier Hat e& — wenn nötig, allerdings auch in Ichlag- 
jertiger Weije — verftanden, „Hug in die Leute Zu 
bringen, wie wir ihn nicht befjer für unfere eigenen ein- 
geborenen Schuß- und Polizeitruppen wünfchen. fönnen. 
Wir durchichifiten den Kong Ranglit und einen Teil 
1 des NakojannajokFlufjes und des in diejen mündenden 
UM FHufies Bachim. Auf diejfen fuhr ein ziemlich groBer, 
[A nicht fehr reinlicher und dicht bejebter Loftdampfer an uns 
| vorbei. Wir jahen manches hHübjehe, unter Bambus ge- 
| fegene Dorf und viele Reisfelder. 
Zweimal verfuchten wir von den Stationen aus, auf 
anftrengenden Ritten über Reisfelder und durch reiterhohes 
Gra8 weiter landein zu kommen. Wir trachteten, durch 
Moräfte, in denen unfjere Pferde fajt bis zum Bauche ein- 
| | | janfen, und durch Flüjfe hindurch, — wobei ich einmal mit 
1 dem Pferde bis zu meiner Bruft in ein Wafjerloch geriet, 
14 au3 deffen Strömung es nicht ohne Anftrengung wieder her- 
| ausfchwimmen mußte, — nach dem Djhungel zu gelangen, 
in dem fih wilde Elefanten aufhielten. Spuren, vor denen 
die Pferde jcheuen, trafen wir wohl, aber Feine Elefanten 
in der Nähe. Nur ganz in der Ferne zeigten jich ihrer 
zwei. SGejchofjen dürfen die Tiere, die in Verkennung 
moderner Verkehrseinrichtungen jämtliche Telegraphen- 
pfähle frumm und {chief feuern, nicht werden, wenn 
 
	        
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