208 m Bismarck-Archipel
an bejonder3 fteilen, lehmigen Hängen mußte man freilich
vorfichtiger fein, da die Pferde glit/chten und fajt jigend
abrutfdhen mußten. Einige Reitgenoffen „trennten fich“
gelegentlich von ihren Koffen, fo die junge Frau T., eine
vermegene Keiterin, die bei der Karriere um eine jcharfe
Ede au3 dem Sattel {log und auf ein Haar noch über-
ritten worden wäre. Sie kam ohne Befchädigung davon.
In „Villa Möwe“ angelangt, badete ich {ofort und
genoß, in Ermangelung von Sekt, einen Kognak. Ich
glaubte, jo au) ohne prophylaktijche Chinindofis dem
Sieber ein Paroli geboten zu Haben. Der Regen hörte
jeßt jelten auf. €3 war, nebenher bemerft, um die Zeit
des myfteridfen Duck-Duck-Feftes der Eingeborenen. Sie
jahen fajt wie Kreifel aus in dem Duck-Ducktänzer-Koftüm,
das den Oberkörper nebft Kopf durch eine {pie Tüte
verdeckt, während um die Hüften ein kurzer Gras- oder
Blätterrod hängt. So erblidte man fie an der Beach
umber|dhleichend und in Kanves zum heimlichen Sammel-
plaß davonrudernd. Um fie nicht zu erregen, jpürt der
Europäer ihnen nicht nach.
Sechs Tage nach dem Varzinritt jaß ich eines Nach»
mittagS gegen Sonnenuntergang mit Mr. R, unter den
Palmen auf rafigem Plateaurande und trank ein Glaz
Bier, Zum Kuckuck, e8 fchmecte und bekam nicht recht!
Vor Hike und Moskitos flüchteten wir in die Veranda.
Auf einmal überfällt mich ein Schüttelfroft. IH wußte
jofort, was e8 war, und fagte melandholijch Lächelnd zu
Herrn %.: „E83 hat mich!“ — Mit 38 Grad Fiebertempe-
ratur warb. ich zu Bett gebracht und hatte eine hunds-
elende Nacht. Herr B, verordnete zunächft castor-oil. Da
die Gejchichte eines foldhen Malaria-Anfallz vielleicht Für
Ärzte Interefje haben kann, fo jeien hier damalige Tage-