Full text: Reise auf S.M.S. "Möwe"

  
  
182 Im Bismard-Archipel 
danten ausgeheckt worden. Diefe wurde folgendermaßen 
in Szene gefeßt: In der Dämmerung vor Sonnen 
aufgang landeten die Jungen heimlich abermals und ver- 
fetten fich im Bufch, worauf die „Möwe“ nad) neun Uhr 
den Hafen von Timbuz verließ, fcheinbar alio, um nach 
vollitredter Strafe abzufahren. 
Wir hatten eine herrliche Landjchaft zur Rechten; 
das Kap Lavardie und die oben bewölkten, Hodhragenden 
üppigen Berge Bougainvilles dahinter. Zwijchen den un- 
ermeßlichen Wäldern, weldhe Hänge und Schluchten be- 
dedfen, gab e3 ftrichweife ein ausgedehntes Sras-Plateau; 
hier und da wirbelte der blaue Rauch von Heuern der Ein- 
geborenen auf. 
Merkwürdig war die Küftenbildung. Yon See au8 
ichien fie gefchlofjen zu jein; dann war eS, alS ob Jich 
Häfen öffneten. Beim Näherdampfen Jah man, daß fich 
lauter Infeln, zwijchen denen viele verziweigte Wajfer- 
arme führten, vorlagerten. Niedrig oder in Plateauform 
tagte der Korallenfel® aus der brandenden See, rings 
von dichter Vegetation überwuchert; teils lagen auch Riffe 
vor, und in der Ferne wallte überall der Dampf des 
fich verflüchtigenden Brandungsgifchtes. Nun bogen wir 
in einen Hafen ein, der fich ziemlich tief lIandein er- 
itredte und immer neue Seitenarme entwickelte, die 
wieder um Injeln herum führten; hier und da Jah man 
ein Sanve in der Ferne, und an’ Backbord, an einer 
Seitenftraße, ein Dorf mit malerifchem Hintergrund und 
eine größere Zahl Eingeborener. €& war das Dorf, dem 
der Leichnam des hei dem Seaghoft-Überfall durch Hals- 
abfOneiden ermordeten Jungen 'al8 Heftbraten freund- 
nachbarlich zugefendet worden war. Da aber ‘gegen Die 
Leute „Jonft nicht? vorlag“, hielten wir uns nicht bei 
 
	        
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