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w. Da ihm nun selbst dünket, daß ers mit Afecten zu grob
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hannisprediger, und habe den Geist Johannis, der ruhe auf
ihn, und lasse niemand passiren zu sagen, daß er Privataffec-
ten gebrauche, ja wie er sich öffentlich auf der Kanzel unge-
scheuet hat hören lassen: wann auch der Engel Gabriel aus
dem Himmel käme, und sagte zu mir Sledane du gebraus
chest privai aflecten, so wollte ich wieder sagen, Gabriel du
leugst! Wie er denn auch einsmahls auf der Kanzel in den
Ostern auf die Worte „Maria, rühre mich nicht an," expli-
cando also gesagt, Maria das Halsen und Küssen will sich
nun nicht mehr schicken als zuvor, da wir noch leiblich nud
fleischlich bei einander umgingen u. s. f. Als nun dieses zum
Wahrzeigen einer dem Cappellan geklaget, hat er geantwor-
tet, der Doktor würde das wohl defendiren, denn es wäre
damals in Palästina das Küssen öffentlich im Gebrauch ges
wesen, ist wieder geantwortet: Lieber Gott ist das da so ge-
bräuchlich gewesen, so ist es hier doch nicht gebräuchlich, solche
ärgerliche Worte der Einfalt vorzubringen. Hiervon möchte
er vielleicht etwas erfahren, und kompt auf die Kanzel, sol-
ches zu defendiren aus dem hohen Liede Salomonis, spre-
chend: Du Unflath, du Narr, verstehest die Kraft und Be-
deutung solches Kusses nicht, nemlich des Bräutigams Christi
mit den Kirchen, du Unflath bist es auch nicht werth. Gott
strafe dich u. s. w.
Nach dieser Klage ward ihm eine Zeitlang verboten die
Kanzel zu betreten.
4636. am 11ten Octbr. kam ein russischer Gesandter auf Got-
torf an, den die Bürgerschaft unter dem Gewehr stehend em-
dfangen mußte.
4637. am 6ten May, erschien ein Mandat von dein Bür-
germeister und Rath, daß ein jeder einheimischer Schiffer zu
den Schleigebühren 1 ßl. und jeder Fremde 2 ß6l. Lastgeld
entrichten sollten.
4638. den 11ten May erschien von dem Herzoge Friederich
ein Reseript, daß zur Defension und Salvation der Fürsten-
thümer eine gewisse Anzahl geworbener Truppen errichtet wer-
den sollten. In den Städten mußten die Ofsiciere und Ge-