liche Angélegénheiten ihm auf die eine oder andere Weise anver-
traut sind!, dessen Bestes er’ in einem niederen. oder höheren
Wirkungskreise nach seiner Berufspflicht in Acht nehmen
und fördern’ soll? Ueberflüssig dürfte es seyn, eine so einleuch-
tende Sache erst beweisen, oder sie erst durch 'die Aeusserun-
gen denkender Gelehrter und aufgeklärter Staatsmänner
bestärken zu wollen *),
Wie aber kann die Kenntniß des Gegenwärtigen, als getrennt
gedacht werden von der Kenntniß des Vergangenen,
wie soll sie ohne diese Verbindung die erforderliche Deuttlich-
keit erlangen, oder dem Bürger, dem Staatsmann oder dem
*) Daß einige derselben überspannte Meinungen über dasjenige
hatten, was die Statistik leisten sollte, oder sich übertriebene
Hoffuungen in Rücksichten der Vortheile gewisser Verfahrungswei-
sen bei der Benugzung siatistischer Thatsachen machten, verändert
nichts in der Hauptsache, d. i. im Maaße d es Nutzens, welchen die
Statistik ihrer Natur nach gewähren kan n u nd. soll. Was
dev Prenßische Minister v. H ein itz über die Nothwendigkeit sta-
kistischer Kenntnisse für die practische Staatsverwaltung äußerte,
ist deswegen nicht minder richtig und unumstößlich wahr , weil
er vielleicht einen zu hohen Werth auf statislische Tabellen legte,
deren großer Nugen jedoch unter gewissen Vorausseß ungen auf
keine Weise geléugnet werden kann. Gleichwohl mußte er sich
manches Unangenehme darüber von dem Professor A. F. Lüder
(siehe seine sogenaunte kritische Geschichte der Statistik S. 306)
agen lassen. Wenn dieser wohlbekannte Schriftsteller, welcher
lich als Ziel vorgesett hatte, „alle Statistik und Politik zu nichte
zu machen“, mit der Ruhe, welche dem Gelehrten austeht, den
Begriff und das Wesen der Statistik beachtet, wenn er das
Charakteristische vont Zufälligen gesondert hätte, so würde er fein
Ansehn als Gelehrter und Universitätslehrer durch einseitige
Ansichten, unpassende Uebertreibungen und grundlose Schlüshse
nicht preisgegeben haben, Gleichwohl ist die Statistik ihm Dank
schuldig, theils weil sie aufmerksamer geworden ist auf Abwege
und Mißbräuche, theils weil es sich gezeigt hat, daß ein leiden-
schaftlicher Angriff nicht sie selbst getroffen, sondern- nur ihre Be-
handlung und Auwendung, so weit diese verfehlt war.odet' seyn
mochte..
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