Full text: (Zehnter Band)

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Schriften geben einen schönen Beitrag ab zur Berzeichnung 
des Geistes, der während der Regierung Christian des VI. 
in der dänischen Kirche herrschtez ich mache sie. um so viel 
lieber bekannt, weil sie dem angegriffenen, wiewohl rechtgläus- 
bigen Lehrer zur großen Ehre, und auch seinen Collegen nicht 
zur Schande gereichen. 
~ Wir verdanken Deutschland beide obgenannte große Männer. 
Den“jüngern gab uns das in vielen Rücksichten uns nahver- 
wandte Sachsen; den älteren schenkte uns das an berühmten 
Theologen so reiche Würtemberg. Denn’ Jer. Fr. R euß 
war in Horrheim, einer kleinen Stadt im Würtembergi- 
schen geboren, wo sein Vater, August Neuß, Stadtvogt. 
war, Seine Mutter, Susanna Regina Ostertag war 
aus Bunighem, gleichfals im Würtembergischen gebürtig. 
Unser Neuß wurde am 8. December 1700 geboren, *) und 
erhielt im väterlichen Hause eine, christliche Erziehung ; und 
in der Stadtschule einensolchen Unterricht, daß er in seinem 
16ten Jahre durch die Gnade des Herzogs einen Platz in der 
Klosterschule zu Denkendorf bekam. Hier fand R euß unter 
mehreren dern trefflichen (nachher weltberühmten) Lehrer, der 
den größten Einfluß auf seinen Charakter und namentlich auf 
seine theologische Bildung hatte, Johann Albert Bengel. 
Das Doctor-Programm hebt diesen Umstanv billig hervor ; 
es sagt von seinem Aufenthalt zu Denckendorf: ubi Hoch- 
sketterus Abbas, et Praeceptorés, nunc ibidem Abba- 
tes, Joh. Christ. Celle rus alque Jol. Alb. Ben- 
© In verschiedenen bibliographischen Wetken, die ich nachgeschlagen 
habe, wird sêin Geburtstag unrichtig angegeben. So hat z. B. 
das Meuselssc< e Schriftsteller - Lexicon (11. Vand, S. 236) : 
„„Jeboren am?2ten, nach andern am6tren, wieder nach andern am 
Tten December.’ Auch Ny eru p nennt im DâuischenLiteratur- 
Lexicon den 7ten December. Aber das 'academische Programm, 
worin R e uß selbst bei Veranlassung seiner Doctor -Promotion 
(1742) die merkwürdigsten Umstände aus seinem Leben angege- 
ben hat, läßt keinen Zweifel übrig.
	        
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