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fer Erkenntniß, und zur wahren practifchen Weisheit. Dies;
find die Früchte, welihe die Statistik dem- Staatsmann ges
nähren kann und soll, und die er um: fo sicherer erntet, je
treuer er auf ihren Unterricht achtet. Nicht bloß : für den
eigentlichen Staatsmann hat sie solchen Nutzen; sie frommt
auf ähnliche Weise jedem tüchtigen Staatsbürger, besonders
aber denjenigen, welche ihrer Stellung zufolge Theil nehmen
än der Berathung öffentlicher Angelegenheiten, und an des-
ren Besorgung..
Q V NMatürlich wird ‘hier vorausgesetzt, daß die Statistik in
Hinsicht ihres Inhaltes dasjenige leistet, was sie leisten
foll, das ist, *daß ihre Nachrichten das sind, was sie: seyn
follen. Die Thatsachen,. welche sie anführt (und nur mit
Thatsachen hat sie es zu thun, da sie bloß die Wirklichkeit
darsteller : soll) müssen, durchaus zuverlässig, und im
Wesentlichen völlkommen genau seyn; 'sind sie unrichtig oder
ünzuverlässig, so wird der Zrweck gänzlich verfehlt, das. Bild
kann -nicht mehr ähnlich seyn; die Schliüsse sind falsch, wie
bie‘ Prâmissen; der Staatsmann wird irre geleitet, ans
statk belehrt zu werben. ‘ Auch müssen sie die nöthige
Vollständigkeit haben. Keine Thatsache von Bedeutung
muß fehlen, denn die Runde des Ganzen: ist zusammenges
ett aus der Kunde des Einzelner, und die einzelnen Theile
haben unter sich einen solchen mittelbaren oder unmittelba-
réên Zusammenhang, daß diese Verbindung dem Einzelren
eine größere Bedeutung: giebt. Es ist daher sehr schwierig,
in der Statistik die Grenzen anzugeben zwischen dem Merk-
würdigen, worauf geachtet werden muß, und dem minder
Merkipürdigen, worauf Rücksicht zu nehmen nicht nöthig ist.
Was beim ersten Anblick unbedeutend scheint, zeigt sich oft,
näher betrachtet, 'als statistish merkwürdig ; entweder durch
seinen nun erkannten Zysammenhang mit dem Besten des
Stäates und der Bürger Wohlfahrt, oder durch das Resul-
tat der Zusammenstellung dieser Notiz. mit mehrern Datis
derselben Art, oder mit Rücksicht auf die Wichtigkeit, welche